Zwei Tage lang hatten wir den Weltuntergang vor Augen und haben uns mit lesen, spielen und arbeiten am Schiff die Zeit vertrieben, denn an Land zu fahren war aufgrund des Wetters und der Wellen nicht möglich. Dann wachten wir bei herrlichstem Sonnenschein, leichtem Wind und bester Fernsicht auf, einziger Wermutstropfen, das Thermometer zeigte nur mehr  16 °C an.

Florianopolis

Nach einem ausgiebigen Frühstück legten wir Richtung Florianopolis ab, die gemütliche Fahrt durch den Ismus führte uns auch unter zwei Brücken mit kräftiger Strömung durch, wobei eine davon nur 17m hoch ist (wir waren nicht sicher wie hier gemessen wird) – mit unserem 16m Mast eine Bauchwehgeschichte – ich bin gaaaaanz langsam gefahren und Christoph hat am Heck geschaut und mitgezittert.

geht es sich aus?!

Wie ihr merkt ist es sich knapp aber doch ausgegangen! Eine halbe Stunde später, ankerten wir vor dem hiesigen Yachtclub und konnten uns nach einer Woche endlich mal wieder die Füße an Land vertreten. Übrigens – am Nachmittag stürmte es schon wieder (besonders lustig in unserem Bananaboot)!  Wir befürchten, dass wir noch mindestens eine Woche hier verbringen müssen bis der Wind sich zu unseren Gunsten dreht, aber Florianopolis ist eine ganz entzückende Stadt. Wir werden hier auch gleich versuchen auszuklarieren um uns endgültig auf den Weg nach Uruguay machen zu können. Im Yachtclub haben wir Shirley aus Kapstadt kennengelernt, die mit ihrem kleinen Boot mit Dschunkenrigg seit Jahren alleine im Südatlantik herumkreuzt – eine sehr interessante Frau, mit der wir sicher noch einiges plaudern werden.

wieder unterwegs

Nach dem Studium der meteorologischen Vorhersagen sollte der Wind für die nächsten drei Tage einigermaßen passen, darum haben wir unser Schifferl wieder startklar gemacht. Montagmorgen hat uns Johann noch zum Abschied mit frischen selbstgepflückten Bananen verwöhnt (seinen leckeren Bananenkuchen hatten wir bereits am Vorabend gemeinsam verputzt) und dann sind wir die ersten Seemeilen bei totaler Flaute unter Motor aus der Bucht getuckert, nach dem Kap hat dann ein angenehmer raumer Wind mit 15 kn aus West eingesetzt (wie vorhergesagt) – es war mal wieder ein richtig schönes entspanntes segeln. Doch mit dem abendlichen Wetterbericht über Kurzwelle kann die Ernüchterung, am nächsten Tag müssen wir mit Südwind rechnen (so war das aber nicht geplant). Da dieser jedoch nur einen Tag anhalten sollte, entschlossen wir uns trotzdem zur Weiterfahrt, schließlich sind wir das Kreuzen seit den Kapverden ja gewohnt – komisch bei negativen Prognosen hat der Wetterbericht meistens recht!

Fred

Ginger

 Am nächsten Morgen kamen zum Aufkreuzen auch noch starke Gewitter mit heftigen Regenfällen, selbst die Vögel wollen da nichtmehr selbst fliegen und fuhren per Anhalter bei uns mit – Gott sei Dank beruhigte sich der Wind am Nachmittag wirklich und wir flogen unter Spinnaker unserem Ziel förmlich entgegen.

Notreparatur

Wieder mal war eine Notreparatur notwendig – der Bergeschlauch hatte sich total verheddert, also rauf auf den Mast. Leider drehte der Wind im Lauf des nächsten Tages immer mehr gegen SW und es wurde immer schwieriger unseren Kurs zu halten. Eigentlich wollten wir Porto Belo anlaufen, ist sich jedoch vom Kurs her nicht mehr ausgegangen. Na dann eben nach Santa Catarina – 10 sm vor der Küste war schlagartig der Wind weg und große Gewittertürme bauten sich im Süden auf. Wir entschlossen uns unter Maschine in den nächstmöglichen Unterschlupf zu flüchten, da sich so ein Pampeiro ankündigt. Keine Sekunde zu früh, denn 15 Minuten nach dem unser Anker sicher am Grund hielt, brach es über uns einher – Sturmböen und Regenschauer prasselten auf uns nieder. Wir haben keine fünf Meter weit mehr sehen können.

Paraty

Obwohl die Inselwelt rund um Ilha Grande, Angra dos Reis und auch Paraty traumhaft ist, müssen wir uns langsam weiter gegen Süden tasten, denn die Zeit läuft – es sind nur mehr drei Monate und doch noch 2.200 sm bis Patagonien.  Jetzt kommen nämlich erst die langwierigen Etappen, wo wir tagelang irgendwo liegen und auf den richtigen Wind lauern. Bisher zeigt sich der Frühling nicht so wie er sein sollte, es ist viel zu kalt, regnerisch und der Wind bläst meist aus SW – eher ungewöhnlich.

Nahversorgung

Trotzdem liegen wir oft in einsamen Buchten und lassen uns in der Früh von dem vielstimmigen Vogelkonzert wecken. Gestern Nacht, wir hatten uns gerade hingelegt, spürten wir einen Luftzug und hörten ein merkwürdiges Kratzen – da wir beide unbestimmbare Geräusche an Bord hassen sind wir dem sofort auf den Grund gegangen.

nächtlicher Besuch

Mitten in unserem Durchgang hing eine Fledermaus und Christoph ist mutig auf Großwildjagd gegangen und hat sie davon überzeugen können, dass es im Dschungel bessere Beute für sie gibt (obwohl wir hätten sie gegen die Fliegen behalten sollen oder wäre dann unser Früchtesortiment zu sehr gefährdet gewesen? – na ja, das nächste Bordtier nehmen wir mit).

einziges Transportmittel

Ein Pflichtbesuch war natürlich die Kolonialstadt Parati mit ihren wunderschön renovierten Häusern. Hier stolpert man über Kopfsteinpflasterwege aus dem 17. Jh. und bei Flut sind viele der zum Hafen führenden Straßen

Paraty bei Flut

überschwemmt – auch eine Art der Straßenreinigung. (eher für Gummistiefel als für Stöckelschuhe  geeignet). Wir liegen hier neben Johann und Rozy mit ihrem Trimaran Pollen – die erste österreichische Segelyacht, die wir bisher getroffen haben. Natürlich sitzen wir viel zusammen, aber morgen werden wir trotzdem unsere Segel Richtung Porto Belo bzw. Santa Catarina  hissen – mal schauen wie lange der Wind uns gnädig ist.

Angra dos Reis

Wir haben vor der Pousada von Klaus ein sehr nettes Plätzchen zum Verweilen gefunden. Dort können wir auch ohne Probleme unser Beiboot liegen lassen und mit dem Bus zum Schoppen fahren.

großer Hunger

 Unsere Besorgungsliste ist schon wieder sehr lang (wann nicht) und wir schleppen wie die Maultiere (ist wahrscheinlich das Los aller Blauwassersegler). In Rio hatten wir 200 m Schwimmleine und eine Tonne dazu gekauft – diese hat sich jedoch als viel zu klein herausgestellt (unser Augenmaß hat uns schmählich im Stich gelassen). Wir haben jetzt eine mit 105 l Fassungsvolumen besorgt und diese passt gerade mal. Tanken fährt man hier zur schwimmenden Tankstelle und die Pirates Marina hat einen sehr gut sortierten Supermarkt mit eigenem Anlegesteg (wie praktisch) – nur wie schon der Name sagt, ist es dort ziemlich teuer.

schwimmende Tankstelle

So haben wir nur die schweren Getränke dort gebunkert und den Rest von den umliegenden Läden in der Stadt besorgt.

Reiher

Beim Ablegen hat uns dann der Starter im Stich gelassen und Christoph hat sich fluchend in die Tiefen unseres Motorraumes hinabgelassen. Zum Glück hatte sich nur ein Kontakt gelockert, worauf hin gleich am nächsten Tag alle Kontakte und Kabeln kontrolliert, nachgezogen und mit Korrosionsspray behandelt wurden (wenn er was macht, dann gründlich). Wenn der Wetterbericht stimmen sollte, werden wir demnächst dieses gemütliche Plätzchen verlassen und nach Parati weiterfahren. Wir müssen allen TransOcean-Stützpunktleitern (TO)  ob dies nun Carlos in Sal, Henny in Sao Nicolau oder auch Klaus in Angra dos Reis sind, ein riesiges Lob für ihre selbstlose und ehrenamtliche Arbeit aussprechen. Ohne ihrer Hilfe und ihren wertvollen Tipps wäre es für uns Segler um vieles schwieriger (oder auch oft fast unmöglich) so unbeschwert die weite Welt zu genießen.

Auslegerkanu

Auf unseren Wanderungen in den Buchten haben wir schon einiges an Getier und Ungetier (Stechmücken) getroffen, aber leider noch keine Brüllaffen (die anderen Affen, Vögel und Schmetterlinge sehen wir zwar, sind jedoch sehr fotoscheu  und verstecken sich dann meist erfolgreich im schattigen grünen Dickicht).

Igelfisch

 Nicht so die Unterwasserwelt, die farbenfrohen Korallen und Fische lassen sich immer gerne ablichten und kaum dreht man sich um, schwimmt da auch schon die nächste Schildkröte vorbei.

Korallen

Querverkehr?

Bin gestern beim Schnorcheln fast mit einer kollidiert, habe ihr aber dann doch den Vorrang gelassen. Schildkröten sind sehr höfliche Tiere, bevor sie die Muscheln und Algen vom Rumpf knabbern, klopfen sie mit ihren Panzern an der Bordwand an. Wir sind schon einige Male dadurch gefoppt worden  und nach draußen gegangen, weil wir geglaubt haben, dass jemand gekommen wäre.

Hans und seine Mädels

Apropos Besuch, hier haben wir die ersten Österreicher seit unserer Abfahrt getroffen. Hans aus dem Mühlviertel und seine beiden Mädels (Verzeihung! jungen Damen) machen hier ein paar Tage Urlaub – wir haben uns total gefreut mal wieder einheimischen Dialekt zu hören und lassen die Heimat herzlich grüßen. Meistens liegen wir jedoch alleine in unseren Buchten, da die Brasilianer nur stundenweise kommen und am Abend in ihre Hotels zurück fahren und andere Fahrtensegler sich bisher auch rar gemacht haben.

unsere Insel?

Aber jedes Robinsonspiel hat auch mal ein Ende, denn wir wollen am Wochenende in Angra dos Reis noch Suzy und Renato aus Rio treffen und unsere Vorräte ergänzen. So verlassen wir unser kleines Paradies und begeben uns wieder in die Zivilisation.

Letzten Donnerstag hatten wir ein kurzes Wetter- und Windfenster, sodass wir kurzentschlossen am späten Nachmittag  Richtung Süden aufgebrochen sind.

Dunst im Regenwald

 Mit den letzten Sonnenstrahlen haben wir die traumhaften Strände Rios passiert und sind morgens bei der mit endlosem Regenwald bewachsenen Ilha Grande angekommen. Doch in der Nacht mussten wir höllisch aufpassen, da unendlich viele große und auch kleine Fischerboote vor der Küste unterwegs waren. Vorschriftsmäßige Beleuchtung dürfte hier nahezu unbekannt sein, denn entweder sind sie wie Christbäume (inklusive Blitz- u. Funkellichtern) oder nur mit einem Taschenlamperl erleuchtet.

unsere Bar und Bucht

  In der  Baia de Sepetiba haben wir uns zwischen den großen Frachtern und Tankern, die dort vor Reede liegen durch geschummelt und sind in die Enseada das Palmas eingelaufen. Eine traumhafte mit Palmen und Regenwald eingefasste Bucht nur für uns alleine – na ja, zwei Häuser und eine schwimmende Bar gab`s schon. Wir sind drauf gekommen, dass es im Nebelwald Nebel und im Regenwald Regen gibt – so sind auch nur sehr wenige Ausflugsboote gekommen, da das Wetter am Wochenende eher mäßig war.

Wanderung im Regenwald

Wir sind trotzdem dem Dschungelpfad in die gegenüberliegende Surferbucht Ponta de Lopes Mendes gefolgt  und hatten auch diesen wunderbaren weißen Sandstrand fast für uns alleine.

Surfer

wir fühlen uns beobachtet

wir fühlen uns beobachtet

Nur mit ein paar Aasgeiern, die Kadaver von Pinguinen oder Schildkröten vernichtet haben sowie drei Surfern haben wir diesen Traum teilen müssen. Übrigens paddeln hier die Surfer stehend auf ihrem Bord hinaus – ist nämlich auch nicht blöd. In der Nacht auf Montag hat dann der Wind gedreht und wir haben uns in die Bucht Saco do Ceu verkrümelt. Auch hier rundherum Regenwald, nur gibt es hier auch einen kleinen Ort, also keine totale Einsamkeit. In den Wäldern hören wir bereits die Brüllaffen schreien, die wir selbstverständlich auch noch besuchen wollen – aber davon beim nächsten Mal.

das Leben ist schön

so vergeht Tag um Tag und wir wachsen immer mehr mit der großen Seglergemeinschaft zusammen. Dank Suzy, dem guten und hilfreichen Geist im Clube Naval wird uns auch nie fad. Immer wieder weiß sie wo Konzerte oder Musicals sind und wenn neue Yachties ankommen gibt es einen Potluck (allgemeines Treffen wo jeder etwas zu essen und trinken mitbringt).

Pot luck

So lernen wir viele interessante  Menschen aus allen Nationen kennen und treffen endlich auch Gleichgesinnte, die auf derselben Route wie wir segeln wollen. Wir bekommen so viele Tipps, wo wir unbedingt hinfahren müssen/sollten, dass uns langsam die Zeit zu knapp wird. Wenn der Wind richtig ist wollen wir jetzt langsam Richtung Ilha Grande/Angra dos Reis aufbrechen und noch ein bisschen schnorcheln und tauchen gehen, bevor wir in den kalten Süden kommen.

falsche Abzweigung?

Apropos, wir haben unseren Augen nicht trauen wollen, aber heute ist hier doch glatt ein Pinguin herumgeschwommen – nein, ich hatte keinen Caipirinha zu viel.

endlich am Corcovado

das Wetter ändert sich hier  im Stundentakt – eigentlich wollten wir schon gestern auf den Corcovado, aber in der Früh hat es geschüttet wie aus Schaffeln und am Nachmittag war dann wieder schönster Sonnenschein – wie soll man da als guter Tourist irgendetwas planen (wir sind nur froh, dass wir keinen Zeitdruck haben). Heute ging es mit dem Bus quer durch die ganze Stadt (billiges Sightseeing) und in Cosme Velho, der Talstation des Zuges zum Corcovado, sind wir erstmalig von aufdringlichen Schleppern, die uns irgendwelche abenteuerlichen Fahrten andrehen wollten belagert worden. Unbeirrt sind wir jedoch in das Zahnradbähnli eingestiegen und haben die Fahrt durch den Regenwald mit den kolossalen Ausblicken genossen.

Menschenmassen

Auf der Aussichts-plattform sind sich die Besucher gegenseitig auf die Füße gestiegen, so viele Touristen haben wir in ganz Rio noch nicht auf einem Fleck gesehen. Die Aussicht von dort oben ist aber auch überwältigend – einfach atem-beraubend schön.

einfach wunderschön

immer hungrig

immer hungrig

 Zum Ausgleich haben wir dann am nächsten Tag den botanischen Garten in Gavea besucht – keine Menschen, wir waren fast alleine.Neben betörend schönen Blumen und Pflanzen, schwingen sich Affen an Lianen durch die Bäume und im Unterholz kriechen riesige Leguane auf der Suche nach Futter  – eine richtige Idylle! Wir haben uns ein schattiges Plätzchen gesucht  und die Seele baumeln lassen.

In Rio scheint immer die Sonne und es gibt nur Bikinischönheiten auf der Copacabana – Dieser Irrglaube ist weit verbreitet, stimmt jedoch nicht.

Copacabana

Die Copacabana hat einen Sand wie weißer Staubzucker und eine grandiose Brandung, da kein Riff vorgelagert ist. Es ist sehr lustig die Leute zu beobachten. Die Männer stolzieren den Stand entlang und die Damen liegen in ihren knappen Copacabana-Winzigkeiten und bewundern sie. Eines kann man den Cariocas nicht absprechen – Selbstbewusstsein, denn obwohl es sich die Wenigsten leisten können, tragen sie ihre Fülle (egal ob männlich oder weiblich) mit sehr viel Stolz herum. Ich habe mir dann auch eingebildet einen Bikini haben zu wollen, aber obwohl die Verkäuferin gemeint hat, ich könnte es ruhig tragen habe ich mich doch nicht dazu entschließen können (der Spiegel war zu ehrlich).

unser Schiff ?

Gegen Abend haben wir uns nach einer leckeren Caipirinha  wieder auf den Weg zu unserem Schiff gemacht – das öffentliche Verkehrssystem in Rio ist sehr einfach, billig und funktioniert außerhalb der  Stoßzeiten sehr gut. Die Autofahrer (sowie auch Busfahrer) sind Kamikazepiloten und bleiben für nichts und niemanden stehen – außer im Stau und der ist oft und heftig.

Blick Richtung Copacabana

Am Dienstag sind wir mit der Gondel (sind rundherum aus Glas und sehen aus wie Edelsteine) auf den Pao de Acucar gefahren und hatten gerade noch Glück die atemberaubende Aussicht für ein Stündchen genießen zu können. Innerhalb von Minuten war dann der Gipfel wieder in Wolken.

wo ist die Stadt ?

Bis dato hat es an allen Tagen geregnet oder war so dunstig, dass man den nächsten Hügel nicht sehen konnte – wir sind aber guter Hoffnung noch ein Wetterfenster für den Corcovado zu finden.

Clube Naval Charitas

Der Clube Naval Charitas hat uns gerne als zahlende Gäste begrüßt und stellt uns nun seine ganzen Annehmlichkeiten wie zwei Pools, Sauna, Restaurant, Snackbars, verschiedene Sportmöglichkeiten wie Tennis, Surfen, Tischtennis, Billard usw. zur Verfügung. Ist hier ganz normaler Standard, in europäischen Yachtclubs wahrscheinlich undenkbar (außer ein paar sehr elitären). Da in Brasilien die soziale Kluft sehr groß ist, gibt es sehr viele Angestellte und man kommt nur mit Securitycard  rein und raus. Es ist auch interessant, dass je länger man bleibt sich die Tagespauschale erhöht (z.B. 1-3 Tag  $ 20,05;  4-15 Tag $ 40,10  usw.) – d.h. man soll zwar kommen, aber nicht lange bleiben.

Niteroi

Auch fährt man hier alles mit dem Taxi oder Bus – als wir gesagt haben, dass wir zu Fuß zum Eisgeschäft gewandert sind und uns die Einkaufsmeile angesehen haben (ca. 20 Min. Weg)  wurden wir gleich auf das klimatisierte Fitnesscenter im ersten Stock verwiesen – dort gibt es Laufbänder und Geräte für solche Gelüste. Am Freitag haben wir mit der Katamaranfähre nach Rio übergesetzt, erst einmal unsere Behördengänge erledigt und dann die ersten Eindrücke dieser unvergleichlichen Stadt in uns aufgenommen.

Alt und Neu

Neben alten Kolonialbauten ragen Wolkenkratzer auf und vor feinen teuren Geschäften stehen Kleinstgewerbetreibende mit ihrem Bauchladen voller Krimskrams – also eine Stadt der absoluten Gegensätze. Wir sind durch die Einkaufsstraßen und Märkte flaniert und haben so manches von unserer Einkaufsliste abgearbeitet. Es gibt hier z.B. ein fünfstöckiges Elektronik-Shoppingcenter vollgestopft mit kleinsten Elektronikläden wo man alles von einfachsten Einzelteilen bis zum kompletten High-Tecgerät  bekommt und wir endlich unseren Drucker.  Vollgepackt und mit rauchenden und schmerzenden Füssen sind wir dann abends zurückgekommen und noch in den angenehm warmen Swimmingpool gefallen – was für eine Wohltat. Am Samstag hatten wir keine Lust bei der Schwüle in die Stadt zu fahren und haben das Schiff wieder auf Vordermann gebracht. Nachdem wir die Salzkruste wieder vom Deck und den Leinen gewaschen hatten, ging es dem Rost an den Kragen (obwohl es wird immer weniger, da wir ihn permanent verfolgen).  Christoph hat noch die Winschen gewartet und gefettet und ich habe mich an die Wäscheberge gemacht. Bei fast völliger Windstille sind die T-Shirts über Nacht an ihrer Leine gehangen, in der Früh sind plötzlich Sturmböen mit bis zu 27 kn eingefallen, sodass rundherum alles abgehoben und davongeflogen ist.

Ein Sonntag!

Gerade noch haben wir das Sonnensegel und  die Wäsche bergen können. Eigentlich wollten wir ja heute auf den Zuckerhut oder zum Corcovado fahren, aber es war total trüb (gestern die Schwüle hätte uns warnen sollen). So haben wir einen typischen Sonntag draus gemacht und am Schiff bzw. Pool relaxt. Hoffentlich ist es morgen wieder schöner, ich will unbedingt an die Copacabana und auf den Zuckerhut – quanto antes (so bald wie möglich).

Buchseite 31 von 40
1 29 30 31 32 33 40

Kategorien