Nun sind wir ja schon ein paar Tage in down under und über Kontaktmangel mit der hiesigen Tierwelt können wir uns wirklich nicht beklagen. Der Geräuschpegel ist dank der allgegenwärtigen Kookaburra`s und Galah`s immer sehr hoch und wir wissen schon bald nichtmehr wie sich der liebliche Abendgesang einer Amsel anhört. Hier zwitschert und flattert es die ganze Zeit und immer fliegt irgendwo ein buntes Vögelchen vorbei (und Papageien und Kakadus sind nun mal ein bisschen größer und auffälliger als Spatzen). Früh morgens, wenn man Glück hat, hört man das heisere bellen der Koalas, sehen tut man sie hingegen seltener. Wir hatten aber Glück, da wir uns ja wie meistens abseits der Touristenrouten herumtreiben.
Auf der einspurigen Schotterstraße zur kaum besuchten Bear Gully Reserve ist einer direkt neben der Straße gesessen. Wir natürlich stehen geblieben und Christoph hat sich mit der Kamera bewaffnet zum Duell gestellt. Dieser Feigling hat jedoch Fersengeld gegeben und ist dann mit einem großen Sprung ins tiefe Gras abgehauen und Christoph im Schweinsgalopp hinterher. Man glaubt ja gar nicht wie schnell diese so behäbig aussehenden Beuteltiere laufen und springen können.
Rucki zucki war er am Baum oben und hat uns von dort vorsichtig beäugt – für uns ein ganz besonderes und tolles Erlebnis so ein Plüschtier in der freien Wildbahn zu sehen. Kängurus und Wallabys sind ja oft gesehene Zeitgenossen, aber wenn am Abend dann ein Echidnas (Ameisenigel) direkt neben dem Campingsessel nach Maden und Ameisen zu graben beginnt sind wir natürlich wieder hellauf begeistert und die Kamera glüht.
Da wir ja im Auto schlafen, können wir in ruhigeren und unauffälligeren Ecken stehen bleiben und so kommt es dann schon mal vor, dass z.B. im Little Desert NP am Abend ein Emu bei der Heckklappe hereinschaut und uns einen ordentlichen Schrecken einjagt. Aufpassen müssen wir nur beim Wandern und Feuerholzsammeln (grillen ist doch einfach zu schön) wegen der Schlagen und Spinnen, denn die Population ist hier sehr groß und wir wollen nicht am eigenen Leib ausprobieren, ob sie jetzt Gift haben oder nicht (wenn man nahe genug ist um zu bestimmen welche es ist, ist es auch schon zu spät).
Wir leben eben nach der Devise – tust du mir nichts, tu ich dir auch nichts! (und bisher hat es ganz gut funktioniert). Weh tut es uns immer nur, wenn wir die vielen toten Tiere, meistens Wallabys, Koalas, Possums und Hasen am Straßenrand liegen sehen und hoffen, dass sie nie so sehr auf Tuchfühlung mit unserem Auto gehen (erste Vorsichtsmaßnahme – wir fahren eben nicht bei Nacht!).