Kookaburra

Kookaburra

Nun sind wir ja schon ein paar Tage in down under und über Kontaktmangel mit der hiesigen Tierwelt können wir uns wirklich nicht beklagen. Der Geräuschpegel ist dank der allgegenwärtigen Kookaburra`s und Galah`s  immer sehr hoch und wir wissen schon bald nichtmehr wie sich der liebliche Abendgesang einer Amsel anhört. Hier zwitschert und flattert es die ganze Zeit und immer fliegt irgendwo ein buntes Vögelchen vorbei (und Papageien und Kakadus sind nun mal ein bisschen größer und auffälliger als Spatzen). Früh morgens, wenn man Glück hat, hört man das heisere bellen der Koalas, sehen tut man sie hingegen seltener. Wir hatten aber Glück, da wir uns ja wie meistens abseits der Touristenrouten herumtreiben.

nur schnell weg ...

nur schnell weg …

Auf der einspurigen Schotterstraße zur kaum besuchten Bear Gully Reserve ist einer direkt neben der Straße gesessen. Wir natürlich stehen geblieben und Christoph hat sich mit der Kamera bewaffnet zum Duell gestellt. Dieser Feigling hat jedoch Fersengeld gegeben und ist dann mit einem großen Sprung ins tiefe Gras abgehauen  und Christoph im Schweinsgalopp hinterher. Man glaubt ja gar nicht wie schnell diese so behäbig aussehenden Beuteltiere laufen und springen können.

... und in Sicherheit bringen

… und in Sicherheit bringen

Rucki zucki war er am Baum oben und hat uns von dort vorsichtig beäugt – für uns ein ganz besonderes und tolles Erlebnis so ein Plüschtier in der freien Wildbahn zu sehen. Kängurus und Wallabys sind ja oft gesehene Zeitgenossen, aber wenn am Abend dann ein Echidnas (Ameisenigel) direkt neben dem Campingsessel nach Maden und Ameisen zu graben beginnt sind wir natürlich wieder hellauf begeistert und die Kamera glüht.

ziemlich stacheliger Genosse

ziemlich stacheliger Genosse

Da wir ja im Auto schlafen, können wir in ruhigeren und unauffälligeren Ecken stehen bleiben und so kommt es dann schon mal vor, dass z.B. im Little Desert NP am Abend ein Emu bei der Heckklappe hereinschaut und uns einen ordentlichen Schrecken  einjagt.  Aufpassen müssen wir nur beim Wandern und Feuerholzsammeln (grillen ist doch einfach zu schön)  wegen der Schlagen und Spinnen, denn die Population ist hier sehr groß  und wir wollen nicht am eigenen Leib ausprobieren, ob sie jetzt Gift haben oder nicht (wenn man nahe genug ist um zu bestimmen welche es ist, ist es auch schon zu spät).

schön, aber gefährlich

schön, aber gefährlich

Wir leben eben nach der Devise – tust du mir nichts, tu ich dir auch nichts!  (und bisher hat es ganz gut funktioniert).  Weh tut es uns immer nur, wenn wir die vielen toten Tiere, meistens Wallabys, Koalas, Possums und Hasen am Straßenrand liegen sehen und hoffen, dass sie nie so sehr auf Tuchfühlung  mit unserem Auto gehen (erste Vorsichtsmaßnahme – wir fahren eben nicht bei Nacht!).

was guckst du?

was guckst du?

wo hab ich`s denn?

wo hab ich`s denn?

Da haben wir jetzt das Dilemma – nun sitzen wir in Sydney und wissen nicht wohin. Entweder an der Ostküste die Goldcoast in den Norden rauf, aber da jetzt die großen Sommerferien beginnen ist dort alles heillos überlaufen und außerdem ist Richtung Cairns jetzt Regenzeit oder doch noch an der Südküste entlang und dann die Westküste rauf – tja, wenn wir das jetzt so genau wüssten.  Wir haben kurzerhand geknobelt und uns dann für die Süd-West-Route entschieden. Dem Großstadttrubel waren wir bald entkommen. Bereits im Royal NP (National Park) ist es bereits immer ruhiger und einsamer geworden, dann weiter über Kangaroo Valley und die Fitzroy Falls.

die lassen sich kaum stören

die lassen sich kaum stören

Im Murramaraang NP am Depot Beach sind wir dann den ersten Kängurus ganz nahe gekommen. Sie sitzen mitten am Campingplatz und mümmeln in aller Ruhe ihr Gras. Zu nahe darf man ihnen jedoch nicht kommen, denn da flüchten sie oder knurren einen ganz bösartig an. Wir haben einen Kampf zwischen zwei jungen Männchen mit verfolgt und wollen da ganz sicher nicht als Sparringspartner fungieren. Ganz anders sind da die Kakadus und Staffelschwänze, sie kommen sehr nahe und sind dann richtig flink beim klauen.

Mama, bitte ein bisschen tiefer!

Mama, bitte ein bisschen tiefer!

Es hat uns dort so gut gefallen, dass wir gleich zwei Tage geblieben sind und über die unendlichen Strände und umtosten Klippen quer durch undurchdringliche Urwälder gewandert sind. Danach haben wir uns von der Küste für ein paar Tage verabschiedet und das Australian Capital Territory angesteuert d.h. im Klartext Canberra. Eingebettet in leichte Hügellandschaft ist Australiens Hauptstadt eine ganz eigene Sache.

Blick auf das neue Parlament am Capital Hill

Blick auf das neue Parlament am Capital Hill

Hier gibt es keine Staus, keine Parkplatzsorgen und auch sonst ist hier alles sehr großzügig angelegt. Zuerst gab es nämlich die Parkplätze (sind alle gratis) und dann erst wurden die Gebäude und Straßen rundherum am Reißbrett geplant. Flair und Gemütlichkeit kommt da natürlich nicht auf, obwohl die meisten Gebäude wirklich groß und beeindruckend sind. Wir sind durch das neue und das alte Parlament gewandert, haben uns über das Aboriginial Tent Embassy (Botschaft der Aborigines) gewundert,

Aboriginal Tent Embassy

Aboriginal Tent Embassy

am Carrillon (Glockenturm) nahe des künstlich angelegten Lake Burley Griffin ein Picknick gemacht, haben uns vom Captain Cook Memorial Water Jet (einer 147m hohen Fontäne) nassspritzen lassen und sind dann geflüchtet. Soviel Sterilität hält man nicht länger aus. In der Ferne locken uns bereits die Australischen Alpen und so ist unser nächster Wegpunkt der Mt. Kosciuszko NP mit dem höchsten Berg Australienes von unglaublichen 2.228m (sieht gar nicht so hoch aus, da er eine runde Kuppe hat).

endlich mal wieder schwimmen

endlich mal wieder schwimmen

Als Schigebiet eignet es sich allerdings nicht für Österreicher, wir sind anspruchsvolleres gewöhnt und so sind wir zu den Yarrangobilly Caves gefahren und noch am Abend in den idyllisch im Wald liegenden Thermalpool gesprungen (angeblich soll er 27 Grad haben, uns war er fast zu kalt). Am nächsten Morgen ist es dann tief unter die Erde gegangen. Die drei Tropfsteinhöhlen sind riesig und wirklich beeindruckend. Da hier viel Wasser durchsickert wachsen die Stalagmiten und Stalaktiten relativ schnell und sind unglaublich vielfältig und farbenfroh.

Yarrangobilly Caves

Yarrangobilly Caves

Hier haben wir auch Sarah getroffen, die erste Deutsche seit langem. Sie fährt alleine mit ihrem Kleinbus für ein paar Monate quer durch Australien und eventuell fahren wir gemeinsam dann die Outbackroute von Alice Springs an die Westküste (mal schauen ob sie noch ein bisschen länger von ihrem Chef frei bekommt) Auf jeden Fall verbringen wir noch nette Stunden gemeinsam beim Grillen und einer Wanderung durch das Buschland bevor sich unsere Wege wieder trennen. Überall gibt es hier freie Campingplätze meistens sogar mit Toiletten und Grillplätzen (manche sogar mit komfortablen Gasgrillern). Fast fühlen wir uns wie zu Hause bei so vielen kleinen plätschernden Bächen und glasklaren Seen eingebettet in hohe Berge und sogar einige Nadelbäume finden sich hier zwischen den alldominierenden Eukalypten.

Routenplanung

eine kleine Stärkung bei der Routenplanung

Alle paar Jahre wüten hier gigantische Buschbrände und vernichten hunderte km²  Wald. Dann sehen die Berghänge einige Jahre richtig silbrig durch die verbrannten Stämme und Äste aus, aber schon sehr bald wachsen von unten wieder neue Triebe heran. Die Natur hat es hier so eingerichtet, dass einige Samen erst bei starker Hitzeeinwirkung aufplatzen und auskeimen können (wie praktisch).  Durch die Snowy Mountains geht es dann wieder an die Küste Richtung Melbourne weiter.

so weit das Auge reicht - verbrannte Waldgebiete

so weit das Auge reicht – verbrannte Waldgebiete

21.12.2012

Weihnachten 2012

Weihnacht 2012

Vor sieben Tagen saßen wir in einem Pub in Port Albert und tranken gemütlich ein Bier während auf dem allzeit präsenten Fernseher gerade die Nachrichten gesendet wurden. Hier erfuhren wir zum ersten Mal vom nahenden Schicksal, welches  unserer Taurus bevorstand.

das Auge direkt über Viti Levu

das Auge direkt über Fiji

Die erste Tropical Depression nahe Fidschi`s  die sich in einen Tropical Cyclone verwandeln sollte.  Sofort versuchen wir an ein Internet zu kommen und laden uns die Vorhersagen herunter, eigentlich nicht sehr beunruhigend denn die Depression, welche sich nahe Samoa bereits zu einem Tropical Storm gemausert hat,  soll zwischen Tonga und Fidschi nach Süden wandern. Leider wissen wir jedoch, dass diese Wetterphänomene sehr schwer vorherzusagen sind und von nun an versuchen wir wo immer möglich an Nachrichten und neue Vorhersagen zu kommen.

der Wg des Zyklons

der Weg des Zyklons

Spätestens am 14. 12. als Samoa dem Wirbelsturm im Wege steht und mit schweren Verwüstungen dafür zahlen muss ist klar, dass wir Grund zur Besorgnis haben müssen. Dazu kommt noch, dass der Sturm seine vorhergesagte Bahn ändert und direkt über den Westen von Fidschi ziehen wird. Von Stunde zu Stunde legt er an Stärke zu. In der Nacht auf den 17.12.2012 ist es dann so weit, der Sturm hat die Hurrikanstärkenskala  4-5 erreicht und zieht genau über Denarau, also über unser Schiff. Mit Schrecken sehen wir die Bilder in den Nachrichten und lesen in Internet einer öffentlichen Bibliothek die Berichte der Segler, welche in der Gegend den stärksten Sturm seit 20 Jahren abwettern mussten, da heißt es zum Beispiel „ Denarau, dass Fremdenverkehrszentrum von Fidschi ist praktisch nicht mehr existent“.

unserem Schifferl geht es gut ...

unserem Schifferl geht es gut …

Natürlich schreiben wir alle Stellen an, welche uns Auskunft über die Lage unseres Schiffes geben könnten, aber natürlich wissen wir das erstens in so einer Situation alle genug mit sich selbst zu tun haben  und das wahrscheinlich die Kommunikationssysteme nicht gleich wieder arbeiten. Also verziehen wir uns erst mal nach Bear Gully,  einem der schönsten Strände der Südküste und versuchen uns mit langen Strandspaziergängen abzulenken. Auf den Klippen sitzend überlegen wir schon was wir tun wenn unsere Taurus Schaden genommen hat. Eigentlich sollte natürlich unserem Schiffchen mehrere hundert Meter vom Wasser entfernt und sicher in ein Loch verbuddelt kaum etwas passiert sein, jedoch stehen rings um das Areal herum viele große Firmenhallen und das eines von ihnen bei dem 280 km/h Lüftchen das Dach verliert  oder gar umfällt, ist fast anzunehmen.

... und keine sichtbaren Schäden

… und keine sichtbaren Schäden

Sollte da unsere Taurus darunterliegen ist der Verlust des Riggs noch das Geringste aller Übel. Heute kommen wir nach Wonthaggi und unser erster Weg ist natürlich gleich mal in die nächste öffentliche Bibliothek zum Internet. Keine Sekunde zu früh, denn wir erhalten neben unzähligen Mails von Freunden und anderen Yachties, die unser Leid teilen, auch ein Mail von Helmut und Kerstin von der Lop To mit einem Facebook Link: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.411364438932643.88962.122429124492844&type=1

in dem wir unsere Taurus wohlbehalten abgelichtet sehen. Uns fällt wirklich ein Stein von Herzen! Bertel und Uts haben den Zyklon in Vuda Point abgewettert und einige eindrucksvolle Bilder in die Homepage gestellt (www.odin-sailing.de) auch Ralph und Carmen vom Kat Relax (www.sailblogs.com/member/cat-relax) sind im Großen und Ganzen mit dem Schrecken davon gekommen.

 

Da ein Mietauto für vier Monate nahezu unbezahlbar ist, entschließen wir uns eben eines zu kaufen. Um uns einen Überblick über das Angebot zu verschaffen, suchen wir vorerst mal die Autohändler in der Kings Cross Rd. mit Backpacker-Rückkaufgarantien auf. Nach sechs Monaten bekommt man hier zumindest noch 40% des Kaufpreises garantiert zurück, jedoch haben alle Fahrzeuge zwischen 300 – 400.000 km auf dem Buckel. Als nächsten Schritt schauen wir uns in den Hostels die schwarzen Bretter mit den Anzeigen an  und suchen die Kings Cross Garage auf, wo Backpacker selbst versuchen ihre Autos, meistens mit vollem Campingequipment, an den Mann zu bringen. Leider ist das Angebot nur sehr beschränkt und die Preisvorstellungen teilweise illusorisch. Relativ lange reden wir mit zwei Deutschen die nach einem halben Jahr in Oz (wie hier Australien genannt wird) wieder nach Hause müssen und sie geben uns viele gute Tipps mit auf unsere Reise und auch über den Behördenkram, wie pink slip und blue slip (wie unsere Pickerlüberprüfung) usw.

unsere neueste Anschaffung .....

unsere neueste Anschaffung …..

Da uns die Fahrzeuge alle zu viele Kilometer  haben und auch meistens die Lenk- und Radlager sowie die Achsgelenke durch die Dauerbelastung ausgeschlagen sind, versuchen wir es am Montag noch bei den normalen Autohändlern auf der Parramatta Rd.. Es ist nur das Problem, dass diese Straße verdammt lang ist und die öffentlichen Busse nur das erste kurze Stückchen befahren – so ist eben mal wieder  wandern angesagt. Ist aber für uns sehr schmerzhaft, da wir seit fast einem Jahr Flip Flop-Gebrauchs in keine festen Schuhe mehr rein passen und nun Blasen vorne und hinten haben. Zum Glück werden wir bald bei einem Händler fündig und leisten gleich unsere Anzahlung. Nun sind wir stolze Besitzer eines Mitsubishi Station Wagon und unserer Reise steht kaum mehr etwas entgegen. Da die Parkgebühren in Sydney mit AU$ 7,– pro Stunde einfach unverschämt sind, haben wir das Auto noch beim Händler gelassen und es erst am Freitag abgeholt.

... braucht auch Ausstattung

… braucht auch Ausstattung

Dann ist das große Einkaufen losgegangen, zum Ikea die Haushaltssachen besorgen, zum Outdoorladen wegen Schlafsäcken, Unterlagsmatten und was man eben sonst noch so braucht. Samstag waren dann unsere  Papiere fertig und wir konnten das Fahrzeug anmelden. Ja, da muss sich Österreich noch anstrengen, denn hier haben Geschäfte, Autohändler und sogar die Behörden am Wochenende offen! Endlich geht es los zu unserer großen Suche nach Kängurus, Wombats und Koalas!

Sydney von oben

Sydney von oben

ist eine extrovertierte pulsierende Stadt. So viele ausgeflippte und doch ausgesprochen gut gekleidete Leute und so viele extravagante Highheels wie hier haben wir noch nirgendwo gesehen. Derzeit ist bereits alles im vorweihnachtlichen Partystress, denn jeden Abend finden unzählige Feiern  und Hochzeiten im Freien statt und an jedem Eck stehen Gruppen und singen ihre Christmas Carols. Egal wo man hinblickt Rentiergeweihe und Weihnachtsmützen.

hier ist immer etwas los

hier ist immer etwas los

So bald es Abend wird sind die Straßen und Lokale randvoll und fast hinter jedem Wohnzimmerfenster leuchtet und blinkt bereits ein voll geschmückter Weihnachtsbaum – der Sinn und Zweck des Weihnachtsfestes wird hier  komplett anders interpretiert.  Hängt aber vielleicht auch mit der Mentalität und den Temperaturen zusammen. Unsere vorweihnachtlichen Gefühle halten sich derzeit aber noch sehr in Grenzen, aber wer weiß wann uns der Virus erwischt und wir auch so eine blinkende Mütze aufsetzen.

eine Schiffahrt die ist lustig

eine Schiffahrt die ist lustig

Vorerst steht jedoch die Organisation unserer Australienexpedition und natürlich Sightseeing auf dem Programm. Nachdem wir das Pflichtprogramm mit Autokauf hinter uns haben kommt nun das Vergnügen und wir widmen uns nun ganz den Sehenswürdigkeiten Sydneys. Flanieren durch das quirlige Chinatown, hängen im beschaulichen The Rocks ab und schnüffeln uns durch den botanischen Garten.  Nach so manchem Kilometer erlauben wir uns ein Picknick unter der Harbour Bridge, genießen einen Kaffee bei der Oper oder erholen unsere strapazierten Füße bei einer entspannenden Fahrt mit einer der Hafenfähren.

Monorail vor Sydney Tower

Monorail vor Sydney Tower

Natürlich fahren wir auch auf den Sydney Tower und blicken von dort über die fulminante Skyline dieser faszinierenden Stadt.  Den Skywalk am Eye sowie auch den Aufstieg auf die Harbour Bridge (198,– AU$ = 170,– €) verkneifen wir uns jedoch, da man da aus Sicherheitsgründen nicht einmal den eigenen Fotoapparat mitnehmen darf.  Dafür sehen wir uns den Zoo und das Aquarium an und natürlich das Marine Museum mit all seinen Schiffen und dem U-Boot im Darling Harbour.  Das öffentliche Verkehrsnetz ist sehr gut ausgebaut und wir haben uns  ja ein Wochenticket (43,— AU$) genommen, mit dem wir unbeschränkt mit Bahn, Bus und Fähre herum düsen können (obwohl wir trotzdem noch genug Kilometer zu Fuß zurücklegen). So fahren wir auch zur Home Bush  Olympic Site wo im Jahr 2000 die olympischen Sommerspiele statt gefunden haben, leider  werden die Anlagen kaum mehr genutzt und verfallen langsam – echt schade, denn beeindruckend sind sie noch immer.

Dugong

Dugong

Natürlich waren wir auch im Royal Sydney Yachtclub und haben uns die Regattayachten für das Sydney-Hobart-Rennen angesehen. Es werden noch immer Crewmitglieder gesucht und wir haben schon stark überlegt da mitzusegeln, aber  bis Mitte Jänner würden wir da aus Sydney nicht wegkommen und wir wollen doch noch so viel sehen! (trotzdem ist es uns schwer gefallen, denn dies wäre sicher einmalig in unserem Leben)

Rex ist immer hungrig

Rex ist immer hungrig

auf der sicheren Seite

auf der sicheren Seite

Wir haben es wirklich bis zur letzten Sekunde ausgekostet in der Einsamkeit zu bleiben, aber irgendwann lässt es sich nicht mehr hinauszögern. In einem Zug fahren wir bis Malolo Lailai durch und lassen so manche traumhafte Insel mit schönen Ankerplätzen und interessanten Tauchplätzen querab liegen. Na vielleicht geht es sich ja nächstes Jahr aus. Bevor wir um das Kap vor Musket Cove fahren wetten wir noch wie viele Schiffe diesmal hier liegen. Beide haben wir voll daneben gelegen, denn wir sind diesmal nur vier Schiffe (zwei Monate zuvor noch 70-90 Schiffe). Die Meisten sind bereits Richtung Neuseeland aufgebrochen.

der gefährliche Weg an Land

der gefährliche Weg an Land ….

Jetzt trifft man nurmehr die Segler an,  die entweder so wie wir das Schiff über die Hurrikansaison herausheben lassen oder die ganz Harten die einfach hier bleiben und jedes “stärkere Lüfterl“  in einer geschützten Bucht abwettern, so wie Bertel und Uts von der Odin.  Heinz und Andrea mit ihrer Yabyum trudeln auch ein und richten ebenso wie wir das Schiff für den Landgang her d.h. alles was eventuell herumfliegen kann wird abmontiert. So werden die Segel mit Süßwasser gespült, getrocknet und unter Deck verstaut, alle Fallen herausgezogen, das Radar, die Wetterstation und der Windgenerator abgebaut. Auch unter Deck sollte alles vor Verrottung geschützt werden, so wasche ich noch alle Polster, sichte die restlichen Konserven auf Rostspuren und bemühe mich die nicht haltbaren Lebensmittel zu verbrauchen oder her zu schenken (ein Großteil ist ja bereits in den Dörfern geblieben). Trotz all der Arbeit finden wir doch alle sechs immer wieder die Zeit gemeinsam Wanderungen über die Insel zu machen, zur Entspannung mal am Pool zu liegen  oder  am Abend zu grillen.

... bis wir in der Grube stehen ...

… bis wir in der Grube stehen …

Ach ja, die 1-Dollar-Bar hat schon wieder ihre Preise erhöht und jetzt kostet das Bier (0,335l) bereits F$ 5,50 (€ 3,–) – da vergeht einem langsam der Appetit.  Wir warten noch das nächste Tief ab und fahren endgültig nach Denarau. Jetzt eine Muringboje zu bekommen ist überhaupt kein Problem und so hängen wir diesmal nicht so wackelig vor dem Hafen sondern stehen direkt in der Marina. So schön Livemusik auch ist, aber jeden Abend am Schiff drei bis vier verschiedene Bands  gleichzeitig zu hören ist schon manchmal eine akustische Grausamkeit und wir können und wollen uns nicht immer in einem Lokal niederlassen, um nur einem Interpreten zu lauschen. Freitag bis Sonntag hat im Marinagelände die erste Fiji-Bootsshow stattgefunden. Für uns eine gute Gelegenheit uns über die ortsansässigen Firmen und Anbieter zu informieren, denn wenn wir zurückkommen fehlen uns garantiert  wieder einige Dinge zum Herrichten.

... und alles fest verpackt haben.

… und alles fest verpackt haben.

Mittwoch war es dann endlich so weit – unser Schiff sollte um 9 Uhr gekrant werden. Schon am Tag vorher wurde uns versichert, dass alles ok ist. Wir durften uns vorerst an den Pier der Superyachten legen und dort hieß es erstmal warten. Wir sollten das zweite Schiff sein, jedoch hat sich bis mittags überhaupt nichts getan. Das erste Boot ist noch immer am Schwimmsteg gelegen und der Kran hatte sich noch keinen Millimeter bewegt. Auf meine vorsichtige Anfrage,  ob das heute noch was wird, wurde das Motorboot verlegt und wir durften an den Schwimmsteg (der Besitzer des Motorbootes hat gekocht). Um 14 Uhr kam endlich ein bisschen Schwung in die Sache. Heinz und Andrea haben uns geholfen das Schiff sicher in den Kran zu bugsieren und wir sind eine halbe Stunde später sicher an Land gestanden und unsere Taurus hat ihre wohlverdiente Hochdruck-Wasserstrahlreinigung bekommen. Das Unterwasserschiff hatte zwar wie ein Urwald ausgesehen, aber das Antifouling darunter war eigentlich noch ganz passabel. Danach ging es mit dem großen Kran direkt in das bereits  vorbereitete Loch. Um vier Uhr ist unser Schiff dann sicher und fest auf seinem Bestimmungsplatz für die nächsten vier Monate gestanden. Wie das Marinapersonal die anderen fünf Schiffe die an diesem Tag noch herauskommen sollen schaffen wollen, ist uns nicht ganz klar, denn um 17 Uhr geht hier jeder nach Hause und für morgen sind bereits weitere sechs Schiffe zum Kranen angemeldet (na ja ist eben Fiji-time). Am Himmel haben sich bereits riesige Gewittertürme aufgebaut und wir haben gerade noch die letzten Sachen demontieren  und fixieren können bevor das große Unwetter losgebrochen ist. Der Regen war wie eine Sintflut (auf diesen Regen haben wir 14 Tage gewartet, denn dann hätten wir nicht soviele Wasserkanister schleppen müssen). So sind wir in unser Quartier nach Nadi gefahren, denn wenn das Schiff an Land steht ist es nicht mehr erlaubt an Bord zu leben. Am Donnerstag haben wir noch die letzen Dinge an Bord erledigt,  das Schiff verpackt, uns von allen Leuten und vor allem von unserer  Taurus verabschiedet und hoffen sie auch in diesem Zustand wieder vorzufinden.  Zum passenden Abschluss hatte in unserem Hostel noch  die Belegschaft des Robinson Crusoe Resorts in Likuri ihre Weihnachtsfeier und wir durften natürlich mitfeiern. Erst in den frühen Morgenstunden sind wir nach einer ausgiebigen Lokalrunde zurück in unser Bett gewankt und heute sind wir es ruhig angegangen, denn wir mussten erst gegen Mittag am Flughafen sein und unser Flugzeug nach Sydney besteigen.

wunderbarer Ankerplatz

wunderbarer Ankerplatz

Es wird immer deutlicher, dass die Regenzeit beginnt, denn das Wetter spielt bereits komplett verrückt. Entweder es ist windstill und feucht-schwül oder es bläst so, dass wir oft tagelang nicht von Bord können, auf jeden Fall die Moskitos lieben dieses Wetter und vermehren sich unaufhörlich. Zwischen Außenborder  reparieren und Smalltalk (im Klartext: Kava trinken) finden wir trotzdem auch immer wieder eine Gelegenheit in unsere Flossen zu schlüpfen und in die Tiefe abzutauchen. Vorgestern haben wir uns ein bisschen mit der Zeit vertan und waren  zu früh für einen Driftdive im Pass dran. Na macht ja nichts, dann bleiben wir eben am Außenriff, ist ja auch sehr schön wenn man  links die Steilwand mit kleinen Rifffischen und kunterbunten Korallen und Schwämmen hat und rechts  das nahezu unendliche Blau und die großen Fischschwärme.

ein bisschen giftig und gar nicht scheu

ein bisschen giftig und gar nicht scheu

So sind wir langsam (aber scheinbar nicht langsam genug) an der Außenseite entlang Richtung Pass getaucht. Wir waren auf ca. 18m Tiefe, als plötzlich das Wasser total milchig geworden ist und Christoph mir gezeigt hat, dass das Dinghy, das wir immer an einer langen Leine mit uns führen, sehr stark durch die leider noch immer auslaufende Strömung nach außen zieht. Das heißt wir sind bereits unter dem Pass (ist auf ca. 12m Tiefe) und sollten sofort auftauchen. Ich habe Christoph nur einen Augenblick aus den Augen gelassen und da ist es schon passiert. Das auslaufende Wasser ist wie ein Wasserfall und hat mich mit sich gerissen. Binnen Sekunden bin ich von 18m auf 32m abgesackt und orientieren ist verdammt schwer, da gemeinerweise auch die Luftblasen nach unten gedrückt werden. Zum Glück tauchen wir immer   mit Tiefenmesser und so habe ich mich bereits nach ein paar Augenblicken wieder gefangen. Für Christoph war es ein bisschen leichter, da er ja nach oben hin mit dem Beiboot verbunden ist, aber er hatte doch ein bisschen Angst um mich, wie ich da nach unten gezogen bin und ist mir sofort nachgetaucht. Nachdem wir dann gemeinsam aufgetaucht sind, waren wir aber schon gut eine Meile ins freie Wasser abgetrieben. Wir haben uns eigentlich nie genau vor Augen geführt wie schnell so etwas passieren kann und wie wichtig es ist immer nah beim Partner zu bleiben – aber es ist ja zum Glück nichts passiert und kein Fisch hat uns da draußen angenagt.

Tara bei der Endausfertigung unserer Matte

Tara bei der Endausfertigung unserer Matte

Apropos Fisch, um den brauchen wir uns auch nicht zu kümmern, der liegt wie von Zauberhand fast jeden Nachmittag auf unserer Heckplattform (wie die da bloß immer raufspringen?).   Eine ganz besondere Spezialität durften wir hier auch probieren. Nur einmal im Jahr, genau acht Tage nach dem November-Vollmond schlüpfen die Riffwürmer, die bis spätestens zu Mittag geerntet werden müssen, denn dann sind sie geschlechtsreif, paaren sich und sterben bzw. werden von den Fischen gefressen. Also sind die Männer und Frauen schon früh morgens rausgefahren um sie einzusammeln. Die Würmer sehen wie kurze Spagetti aus und werden mit Kokosmilch und Algen in Bananenblättern im Erdofen  gegart. Ein einmaliger Genuss – wir haben es probiert und werden es bei diesem Versuch belassen.  Im Dorf werden wir bereits wie gute Freunde empfangen und die Männer zeigen uns stolz ihre Haibisse. Fast jeder  von ihnen wurde bereits attackiert und so zieren riesige Narben die Beine und Rücken der Männer (wir geben lieber unseren Fisch her, bevor wir uns vom Hai anknabbern lassen).  Inzwischen sind auch unsere bestellte Pandanussmatte und die Kavaschale fertig. Die Matte hätte nur 2x2m groß werden sollen, ist jedoch fast doppelt so groß und auch die geschnitzte Kavaschale ist um einiges imposanter geworden als wir zuerst dachten, aber was soll´s irgendwo finden wir schon noch ein freies Plätzchen. Heute ist eine Vorweihnachtsfeier am Programm gestanden, natürlich wieder mit viel Kava, Musik und Tanz.

Joe ist immer für uns da

Joe ist immer für uns da

Die Frauen haben eine Modeschau mit indischen Saris gemacht, wobei jede eine eigene Show abgezogen hat (wir haben uns die Bäuche vor Lachen gehalten). Für uns haben sie ganz spezielle Ketten aus Blättern, die wunderbar riechen und sogar die Moskitos vertreiben sollen (irgendetwas zwischen Eukalyptus und Zitrone) geflochten.  Leider rückt unser Termin für den Drystand immer näher und wir müssen unsere Freunde schweren Herzens verlassen. Tara und Joe schenken uns zum Abschied noch eine kleinere geschnitzte Kavaschale  und vom Dorfältesten bekommen  wir eine ganz fein geflochtene Zeremonienmatte, weil Christoph seinen Outborder wieder in Gang gebracht hat – so jetzt haben wir alles in doppelter Ausführung und das noch mit ganz speziellen Erinnerungen an eine wunderbare Zeit und wundervolle Menschen!

Muanaicake Beach

Wie war es denn anders zu erwarten, natürlich sind wir bei diesem Fest auch eingeladen. Wir kennen Schiffe, die bereits seit vielen Jahren zwischen Fiji, Tonga und Neuseeland hin und herfahren, aber bei einer Hochzeit waren sie noch nie und wir sind jetzt bereits bei unserer Zweiten. Da das letzte Versorgungsschiff vor 6 Wochen da war, neigen sind inzwischen die Vorräte im Dorf zur Neige und so bringen wir unser restliches Mehl, Zucker, Reis,…  ins Dorf um auch etwas für das Hochzeitsmahl zu spenden.

Frühstück vor der Hochzeit

Die Menschen hier sind wirklich dankbar für alles, man muss aufpassen was man wem gibt. Kindern eine Tüte Süßigkeiten hinhalten damit sie sich ein Stück rausnehmen ist ein Fehler, denn die grapschen sich gleich alles, also immer nur stückchenweise geben. Genauso ist es mit Zigaretten, denn derjenige der sie zum Schluss verteilt ist der Gute, nicht der vom dem sie stammen (obwohl jeder weiß von wo sie kommen).

passendes Hemd zur Kavazeremonie

Der anfängliche Eindruck, dass immer alles gerecht geteilt wird täuscht, denn unter der Oberfläche gibt es auch hier viel Neid und Misstrauen untereinander (wo nicht?!?).  Trotzdem uns gegenüber sind die Leute immer sehr freundlich und großzügig, da bei ihnen die Gastfreundschaft sehr hoch geschätzt wird. Umso wichtiger ist natürlich, dies nicht über Gebühr zu strapazieren und sich immer erkenntlich zu zeigen (was wir natürlich auch tun). So hat Christoph bereits zwei Außenborder repariert und so manches Ersatzteil improvisiert oder ersetzt aus unseren Beständen (ist aber nicht so einfach, da jedes Fabrikat andere Teile braucht).  Über solche Hilfe sind die Männer besonders glücklich, denn es fehlen ihnen immer die nötigen Werkzeuge (zu teuer) und das technische Wissen – guter Wille wäre ja genug da!

Hochzeitstafel

Zuerst glauben wir nicht zur Hochzeit kommen zu können, denn in den letzten Tagen sind die ersten Vorboten der regenreichen Hurricansaison  über die Insel gezogen, aber da wir uns gut hinter einem Felseninselchen verankert haben wackeln wir nur ein bisschen mehr (Tassen bleiben halt nicht am Tisch stehen). So bringen wir heute sicherheitshalber einen Zweitanker aus und verpacken unser schönes Gewand und das  Geschenk wasserdicht, denn bereits um 8 Uhr werden wir zum gemeinschaftlichen Frühstück erwartet.  

kleine Auswahl gefällig?

Wie unterschiedlich auch  die Traditionen von einer zur nächsten Insel sind, eines bleibt immer gleich – Kavatrinken wird von den Männern ab den frühen Morgenstunden ausgiebig zelebriert.  Daneben wird bereits fleißig gekocht, geschnipselt und geschuppt denn  um die 250 Leute werden erwartet und sollen natürlich auch verköstigt werden.  

das glückliche Brautpaar

So kommen aus den anderen beiden Dörfern der Insel sowie von den benachbarten Inseln Ongea und Tokalau die Gäste. Jedes Dorf zieht gesammelt ein und überreicht dem Dorfchef in einer zeremoniellen Ansprache sein Sevusevu in Form von dicken Büscheln Kavawurzeln, lebenden oder bereits gebratenen Schweinen, Palmkörben voller Knollenfrüchte (Cassavawurzeln, Süßkartoffeln,…) sowie riesigen Töpfen voller bereits gegarter Speisen.

der Trauzeuge wird in kostbare Tapas gewickelt

Die Männer bleiben gleich  unter dem schattigen Dach vor der Kavaschüssel sitzen und die Frauen ziehen sich in das Haus des Chiefs zurück um den neuesten Dorftratsch und Familiengeschichten auszutauschen. Wie wir jetzt schon öfters gesehen haben sitzen Männer und Frauen nie zusammen, nicht einmal beim Essen. Gegen Mittag findet dann die Trauung statt, die diesmal ganz anders als die Letzte ist. Viel mehr Gesang und sogar die Schüler bekommen eine Stunde frei um den Brautpaar ein Ständchen zu bringen. Da der Bräutigam der Priester Fulagas ist musste sogar extra ein anderer Geistlicher aus Ongea Levu anreisen (Methodisten dürfen nämlich heiraten) alles in allem eine richtig schöne Zeremonie. Bei der Tafel sitzen wir relativ nah am Brautpaar, da wir mal wieder als Ehrengäste gelten. Jeder stürzt sich zuerst auf das Schweinefleisch, nur wir auf den fangfrischen Fisch (ist aber verständlich, da Fleisch hier eher selten auf dem Speiseplan steht und Fisch jeden Tag).

Tanzdarbietung

Auf jeden Fall schmeckt es mal wieder ganz vorzüglich und diesmal ist es sogar schön scharf.  Nach dem Essen kommt das Showprogramm wo die Musik- und Tanzgruppen ihre Performance zeigen und von den Zuhöreren geneckt werden z.B. Puder auf den Kopf, werden mit dem Besen gejagt oder müssen eine ganze Schüssel Kavadazwischen trinken. Hier sitzen sie jedoch bei den meisten Gesangs- und Tanzdarbietungen. 

fast so schön wie das Brautpaar

Christoph und ich bekommen am Nachmittag die betörend duftenden Blumenketten des Brautpaares umgehängt (die nun bei uns an Bord trocknen). Man glaubt ja gar nicht wie schwer die sind. Wir haben uns dann am frühen Abend verabschiedet um noch zum Schiff zurück zu finden, aber gefeiert wurde noch bis in die Morgenstunden.  Für Sonntag werden wir dann ein paar der Bilder ausdrucken und dem Brautpaar nach der Kirche überreichen.

Pilzinsel

 Samstagvormittag fährt Papa Bear vor, es ist ein “kleiner Gummischlapfen“ von schlappen 18 Fuss (ca. 5m). Wir laden Dave auf einen Kaffee zu uns an Bord ein und er erzählt uns, dass er der Bordtechniker der neuseeländischen MV KAHU, einer 140ft (45m) langen Superyacht ist, die wir gestern vermeintlich als Versorgungsschiff identifiziert haben. Es ist das erste Schiff, das wir seit sieben Wochen sehen! Wir werden zum Lunch und einer Schiffsbesichtigung eingeladen und wollen dann gemeinsam über den Berg zum Hauptort Muanaicake wandern um das obligatorische Sevusevu beim Dorfchef zu machen. Einfach unglaublich wie luxuriös dieses Schiff ist. Neben ihrem Bordmechaniker haben Peter und Sharon noch einen Koch und eine Lehrerin für ihre beiden Söhne als Crew mit an Bord.

MV KAHU

Im Augenblick sind nur vier Gäste an Bord, aber es haben mit allem Komfort locker 22 Personen Platz. Uns gehen fast die Augen über bei so vielen schwimmenden Spielzeugen und alleine der Anblick der Küche und vor allem der eigenen Wäscherei (ich wringe und würge immer in einem Eimer rum) haut mich fast von den Socken. Bisher habe ich dies alles nicht vermisst, aber jetzt werde ich doch fast ein bisschen neidisch. Obwohl, auf diesem Schiff läuft permanent der Generator denn die Klimaanlagen, Gefrierräume, Wassermacher (sie verbrauchen am Tag 2000l Wasser), … fordern ihren Saft und der Tank fasst ja nur schlappe 34.000l Diesel (alleine ein Generator ist stärker als unsere Hauptmaschine und sie haben drei davon ).

es ist nicht immer einfach den richtigen Weg zu finden

Nach einem Snack fahren wir an Land und dort warten schon Millionen Moskitos auf uns. Gut eingeschmiert (denn wir sind gewarnt worden) und trotzdem wild um uns schlagend wandern wir die 15 Minuten ins Dorf. Im Haus des Chiefs werden wir mit Blumenketten behängt und fast das ganze Dorf hat sich zu unseren Ehren versammelt (wir sind das erst sechste Schiff dieses Jahr). Bei Zitronentee und süßem Brot erklärt uns Sara über die Vorschriften und Verbote in diesem Dorf auf und teilt uns auch gleich einer Gastfamilie zu. Peter und Sharon bringen zusätzlich zum traditionellen Kava noch Hefte und Stifte für die Kinder mit und werden trotzdem noch aufgefordert 50,– F$ für das Dorf und 100,– F$ für die Tanz- und Musikgruppe zu spenden. Von uns wird nichts gefordert, na ja Unterschiede werden eben doch noch bei den Schiffsgrössen gemacht.

sonntägliches Mittagessen mit Tara u. Joe

Nach der obligatorischen Kavazeremonie verabschieden wir uns und machen uns auf den Heimweg bevor es dunkel ist. Da ja morgen Sonntag ist, ist der Gottesdienst unvermeidlich und wir sind natürlich bei Tara und Joe zwischen den Kirchgängen zum Mittagessen eingeladen (es gibt vier Messen, aber wir brauchen “nur“ zwei zu besuchen). In Fulaga werden die besten Kavaschalen Fidschis geschnitzt und wir wollen auch endlich so ein Ding haben. Da wir ja noch ein paar Tage hier bleiben, erklärt sich Joe bereit uns diese mit einem ganz speziellen Muster zu dekorieren. Außerdem fragen wir, ob uns eine der Damen vielleicht eine kleinere Pandanussmatte für unsere Strand-BBQ weben könnte, denn die sind unheimlich bequem und vor allem sanddicht. Im Augenblick sind zwar alle Frauen mit den Matten für die Hochzeit des Priesters am nächsten Freitag beschäftigt, aber Tara verspricht für uns danach noch eine zu machen.

Brotbacken auf Fiji-Art

Sonntag passiert uns etwas peinliches, denn in unserer wochenlangen Einsamkeit haben wir nicht mitbekommen, dass es eine Zeitumstellung gegeben hat und so kommen wir fast eine Stunde zu spät zum Gottesdienst (ist aber nicht so tragisch, denn der dauert trotzdem noch fast eine Stunde – echt ermüdend wenn man nichts versteht). Das Highlight des Tages ist dann sicher das Mittagessen – Cassavablätter in dicker Kokosmilch gegart mit Fisch und dann noch viel mehr Fisch – echt super lecker. Zum Nachtisch habe ich mal wieder einen Schokoladenkuchen gebacken und plötzlich ist das ganze Haus voller Kinder. Süßspeisen und vor allem Schokolade gibt es hier nämlich überhaupt nicht. In der Zwischenzeit haben wir uns schon daran gewöhnt am Boden sitzend mit den Fingern zu essen und patzen uns schon fast nicht mehr an. Der Gebrauch von Besteck wird uns langsam richtig fremd.

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