das Merinoschaft von Goulburn war schon beeindruckend

das Merinoschaft von Goulburn war schon beeindruckend

In Australien gibt es scheinbar nur Extreme – alles ist immer das Größte (z.B. Aquarien, Riffe, Sanddünen, Bäume,…) oder Älteste (z.B. Kirchen, Pubs, Brücken, Häuser, …) wobei scheinbar jede Region diese Prädikate für sich beansprucht. Wir sind aber kaum mehr zu beeindrucken, denn wirklich alte Kultur (von der Aboriginalkultur abgesehen) gibt es aufgrund der späten Besiedlung hier nicht. Die meisten Sachen haben wir irgendwo bereits zumindest genauso schön oder groß gesehen (naja, wenn man nichts hat muss man sich eben etwas schaffen – so etwas nennt sich dann Tourismus).  Mit dem Wetter verhält es sich ähnlich, entweder superschön oder unglaublich grauslich. Seit fast einer Woche ist es nun schon traumhaft schön, kaum ein Wölkchen trübt den Himmel (und da heißt es immer meckern bringt nichts!).

Anna Bay

Anna Bay

So genießen wir die Strände und Klippen zwischen Port Macquarie, Foster bis nach Port  Stephens wo wir schließlich in die berühmte Weinregion Hunter Valley, etwas ins Landesinnere, abbiegen. Aus Europa und dem Rest der Welt sind wir gewohnt in Weinregionen unzählige Weinreben und so weit das Auge reicht Weinberge zu sehen.

Lifeguards

Lifeguards

Nicht so in Australien, denn die einzelnen Regionen sind eigentlich sehr klein. Wir waren bereits in der Barossa Gegend, in Queensland`s  South Burnett und jetzt hier. Es gibt zwar unzählige Weinkellereien, aber irgendwie fehlt hier immer die Grundzutat – es gibt keine Weinstöcke. Entweder sie verstecken sie sehr gut, importiert ihre Trauben oder panschen den Wein auf der Kellerstiege – dass haben wir noch nicht herausgefunden.

Barrel-Race

Barrel-Race

Eigentlich wollten wir noch länger in dieser landschaftlich schönen Gegend bleiben, aber in Cessnock wird unsere Aufmerksamkeit auf einen Anschlag für ein Rodeo, welches heute in Morisset stattfindet gelenkt und schon flitzen wir dort hin. Zwar total eingestaubt, aber begeistert folgen wir dem Barrelrace (Geschicklichkeit-Parcours um leere Fässer) der Cowgirls ebenso wie dem Reiten der Cowboys auf wilden Pferden und Bullen.

ich krieg dich schon runter

ich krieg dich schon runter

Es bleibt einem fast der  Atem stehen wenn so ein riesiger Bulle seinen “ Reiter“ abwirft und dann auf ihn losgeht, aber auch die Pferde sind kaum wieder einzufangen, wenn sie erstmal ihren ungeliebten Ballast abgeworfen haben. Am Abend haben wir sogar mal wieder das Tanzbein schwingen können, denn eine gar nicht so schlechte  Countryband hat aufgespielt  (sehr zur Ver- und Bewunderung der Australier,

buckeln und sträuben - vielleicht funktioniert`s

buckeln und sträuben – vielleicht funktioniert`s

denn die können so gar nicht tanzen). Alles in allem war es ein ganz toller Tag!

so fühlen wir uns

so fühlen wir uns

Jetzt reicht`s, seit fast fünf Wochen fast nur schlechtes Wetter! Eine Front löst die nächste ab und es ist keine Besserung in Aussicht. Wir haben jetzt genug vom Regen und treten nun das Gaspedal fest durch bis wir hoffentlich im Süden wieder Sonnenschein finden. Wir sind zwar Glückskinder und  immer wieder können wir auch ein paar halbwegs trockene Stunden genießen, aber die sind uns nicht genug. Nachdem wir die Schwiegereltern vor einer Woche pünktlich am Flughafen abgeliefert haben sind wir gleich in nördlicher Richtung nach Bribie Island weitergefahren und weil so ein Traumwetter war, haben wir uns mal zwei Ruhetage am Strand gegönnt.  Einfach nur die Sessel ausgepackt und ein kühles Bier auf der nächsten Sanddüne genossen oder an den kilometerlangen   puderzuckerfeinen weißen Traumstränden entlangwandern und damit wir nicht überhitzen springen wir in die anrollenden Wellen. Diese Strände sind auch bei den Surfern sehr beliebt und wir gucken ihnen gerne bei ihren Loops und Rides zu.

für uns zu heftig

für uns zu heftig

Wir trauen uns dies jedoch nicht, denn für Anfänger sind diese Wellen ganz sicher nicht geeignet.  An der gesamten Goldküste tummeln sich die Surfer in den Wellen, speziell in Surfers Paradies, Burleigh Heads und Byron Bay. Leider haben wir dort mit dem Wetter nichtmehr so viel Glück. Jede nur halbwegs trockene und aufgelockerte Möglichkeit nutzen wir für kleinere oder größere Wanderungen, aber die Regenjacke und der Drizabone-Hut dürfen dabei nie fehlen.

manche Strassen haben Handicaps

manche Strassen haben Handicaps

Die gesamte Ostküste ist mehr oder weniger überschwemmt und wir müssen immer wieder Umwege wegen umgefallener Bäume oder aus den Ufern getretenen “Bächen“ fahren. Da wir ja unverbesserliche Optimisten sind, schlagen wir kurz nach Coffs Harbour den Weg nach Armidale über den Waterfall-Way ein. Wir passen jedes Regenloch ab und dann sind wir auch schon beim nächsten Wasserfall und wenn es nicht besser wird verbringen wir den Tag in der Bibliothek oder dem Kaffeehaus (juchhe, auch die Wirtschaft muss leben).

Dorrigo NP

Dorrigo NP

Durch die starken Regenfälle sind die Wasserfälle derzeit natürlich sehr beeindruckend, wenn auch etwas braun. Schwimmen ist im Augenblick nicht sehr angeraten. Selbst die kleinsten Rinnsale sind zu reißenden Flüssen angewachsen und nehmen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellt.Nur drei Tage bevor wir durch das historische Bellingen fahren ist der dortige Fluss binnen weniger Stunden neun Meter hoch über die Ufer getreten und  hat die Old Butter Factory und die angrenzende Häuser bis zum Dachfirst unter Wasser gesetzt. Zum Glück konnten alle Menschen gerettet werden.  Überschwemmungen gibt es zwar immer wieder, aber selten so heftig wie dieses Jahr.

Apsley Falls

Apsley Falls

In Ellenborough stehen wir auf dem Campground, aber in der Nacht schwillt der Fluss derartig an, dass wir uns  vorsichtshalber doch lieber auf den etwas höher gelegenen Parkplatz stellen. Es passiert zum Glück nichts, aber wir haben so ungern nasse Füße.

Brisbane bei Nacht

Brisbane bei Nacht

nun haben wir doch glatt sechs Tage in Brisbane, aber die braucht man wirklich in dieser interessanten Stadt. Brissie ist nämlich die einzige Hauptstadt die nicht am Meer, sondern etwas landeinwärts am gleichnamigen Fluss liegt. Die City mit ihren gigantischen Wolkenkratzern ist eigentlich sehr überschaubar, aber die weitläufigen Vororte machen das Stadtgebiet echt riesig.

Gegensätze

Gegensätze

Irgendwie kommen uns hier die Leute viel konservativer und reservierter, als im Rest Australiens vor. Um der feuchten Witterung zu entkommen, fliehen wir unter anderem  ins Arts Center und sehen uns die Ausstellung über die weltweit gesammelten Bühnenkostüme an, manche sind bereits über achtzig Jahre alt, echt beeindruckend. Danach wandeln wir durch das vielfältige QLD-Museum, hier wir ein sehr interessanter Querschnitt durch die gesamte Kultur und den Lebensraum in Queensland gezeigt.

Originalkostüme vom Film Dr. Dolittle

Originalkostüme vom Film Dr. Dolittle

Für Mittwoch prophezeit der Wetterfrosch den einzigen regenfreien Tag der ganzen Woche und den haben wir genutzt um den vom creazy  Crocodil-Hunter Steve Irwin kreierten  Australien Zoo zu besuchen. Ein absolutes Muss wenn man in der Gegend ist und zum Glück hält das Wetter auch die meiste Zeit. Einen ganzen  Tag sind wir zwischen Gehegen,  Tiervorführungen, Koala kuscheln und Känguru streicheln hin und her gewandert, wenn man so abgelenkt wird spürt man die Müdigkeit kaum, aber am Abend sind wir dann halbtot ins Bett gefallen.

Gesellschaft tut gut!

Gesellschaft tut gut!

Interessant ist, dass sich hier die Wärter ungeschützt im Löwengehege und bei den Elefanten aufhalten, kaum elektrische Zäune und tiefe Wassergräben – was für ein Unterschied zu europäischen Zoos. Die Tiere sind zwar handaufgezogen, aber trotzdem bleiben sie doch Wildtiere – oder?

nach uns die Sintflut

nach uns die Sintflut

Christoph und ich haben uns am Donnerstagabend abgeseilt um Nicole und Hugues von der Objetive lune und Philippe vom Kat Mowgli, die jetzt in Brisbane für längere Zeit festgemacht haben zu treffen. Wir sind seit Argentinien immer wieder Teilstücke gemeinsam gefahren, ob das jetzt in den patagonischen Kanälen oder den polynesischen Südseeinseln war. Auf jeden Fall war es wieder ein sehr schöner und unterhaltsamer Abend.

ich bin ja so müde!

ich bin ja so müde!

Gegen Ende der Woche wird das Wetter immer besser und so fahren wir noch auf den Mount Coot-tha um die grandiose Aussicht über die Stadt zu genießen und manchen ein Picknick im weitläufigen Botanischen Garten. Dabei werden wir von Ibissen, Enten und Waranen belagert, die auch etwas von unseren Leckereien abhaben wollen. Am Samstag bringen wir schließlich Marianne und Alexander zum Flughafen, von wo sie nach Melbourne fliegen und dann mit einem Camper über Sovereign Hill, den Grampians NP, die Great Ocean Road,… bis nach Sydney fahren, wo wir uns dann wieder für die letzten paar Tage treffen werden.

Grampians NP / Balconies

Grampians NP / Balconies

Great Ocean Road / 12 Aposteln

Great Ocean Road / 12 Aposteln

 

gezählte 168 Wagons

gezählte 168 Wagons

Nun aber Gas geben, die letzen 1.800km bis nach Townsville haben wir in nur vier Tagen runter geradelt. War nicht schwer, denn viel zu sehen gab es auf dieser Strecke nicht. Ok, da war natürlich Mt. Isa, das Bergbaustädtchen und die Great Dividing Range, aber sonst war es so flach das man buchstäblich übermorgen die Schwiegermutter kommen sieht und dies stimmt diesmal sogar wörtlich.

Big Cristal Creek

Big Cristal Creek

Doch bevor wir unseren Besuch  treffen, sind wir noch ein bisschen am Meer und den naheliegenden Paluma NP mit seinem Big Crystal Creek und dem Paradies Waterhole (der Name sagt alles) abgehangen. In Cairns konnten dann schließlich Marianne und Alexander die “ verlorenen Kinder“ nach drei Jahren Abstinenz wieder in die Arme schließen. Sie haben eine wahre Wundertüte für uns mit, nicht nur die sehnsüchtigst erwarteten Ersatzteile und Medikamente (dafür nochmals allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön!), sondern auch als Überraschung eine neue Kamera mit UW-Gehäuse – alle Fische bitte lächeln!!!

lazy croco im Daintree NP

lazy croco im Daintree NP

Nun sind wir bereits seit fast drei Wochen gemeinsam unterwegs. Zuerst rauf in den Norden bis zum Daintree River wo wir eine Bootsfahrt machen und sogar ein süßes kleines Salzwasserkrokodil herumliegen sehen und anschließend langsam Stückchen für Stückchen weiter in den Süden.

Kormoran

Kormoran

Tja, was sollen wir sagen, die beiden haben soviel Regen im Gepäck mitgebracht, dass wir von der einmaligen Küste rund um das Barrier Reff und die Whitsundays nicht viel sehen. Auch in den dschungelartigen Nationalparks sind längere Wanderungen nicht unbedingt angesagt.  Ein paar Lookouts, den Cathedral Figtree im Danbulla State Forest mit unglaublichen 30m Umfang, die Capricorn Caves  und ein paar Art-Deco-Städtchen waren aber schon drinnen. Nichtsdestotrotz haben wir jede Chance genutzt um in den Pools der schäumenden Wasserfälle und Rockholes zu schwimmen sobald es uns nur möglich war. Ach ja, nun wissen wir das wir alt sind, denn erstmalig wurden uns Seniorenkarten für den Shuttlebus zu den Schwimmpools gegeben (eigentlich wollten wir ja nur 2 Pensionistenkarten, aber die haben uns einfach vier gegeben).

Cathedral Figtree

Cathedral Figtree

Wir hatten es ja gut, denn wir haben im trockenen Auto geschlafen, aber unsere beiden “Senioren“ haben es sich in einem Zelt “ bequem“  gemacht, was nicht immer so komfortabel war. So haben wir uns gelegentlich, wenn es  zu feucht war, auch mal ein Zimmer gegönnt um ihre geschundenen Knochen zu erholen.

Zu schnell dürfen wir sowieso nicht unterwegs sein, denn die Schäden von den drei Wirbelstürmen und anschließenden großen Flut vor 14 Tagen im Raum um Bundaberg müssen erst beseitigt und die Straßen wieder in guten Zustand gebracht werden. Es wird überall fleißigst geputzt und wiederaufgebaut, aber viele Geschäfte sind doch noch geschlossen und auch die Bahnlinie zwischen Brisbane und Cairns ist noch immer unterbrochen. In Bundaberg hatte  sich der sonst so gemächlich dahinfließende Burnett River zu einem reißenden Fluss  verwandelt und hat einige im Fluss verankerte Schiffe, viele Stege, eine schwimmende Bootstankstelle und auch an Land stehende Boote mitgerissen, diese liegen jetzt mehr oder weniger angeschlagen in den Mangroven – ein schrecklicher Anblick.

Millaa Millaa Falls

Millaa Millaa Falls

Ursprünglich wollten wir ja auch nach Australien segeln und wären dann genau in dieser Marina gestanden – was für ein Glück das die Einreisebestimmungen für Segelschiffe hier so bescheuert sind und wir unser Schiff in Fidschi gelassen haben. In der Marina haben wir dann Henk und Rietje von der Yacht  Lady of the Lowlands getroffen (kennen wir noch aus Patagonien) die irrsinniges Glück hatten, denn sie hatten den äußersten Platz am festen Steg und nur einen Liegeplatz neben ihnen ist der Schwimmsteg mit samt allen Booten abgerissen und davon getrieben worden. Sie waren zu dieser Zeit noch in Holland, sind dann aber sofort nach Australien geflogen um nach ihrem Schiff zu schauen. Andere hatten da nicht so viel Glück.

der Albtraum jedes Seglers!

der Albtraum jedes Seglers!

Das deutsche Schiff Atlantis haben wir auch gesehen, aber leider waren Inge und Ernst nicht an Bord. Auch in anderen Orten an der Küste sieht man noch die Verwüstungen und die “Feuchtgebiete“ werden bei diesen Wetterverhältnissen sicher nicht so bald auftrocknen. Im ebenfalls überfluteten Marybourogh, dem Geburtsort von P.L. Travers, der Mutter von Mary Poppins, sind wir auf ihren Pfaden gewandelt und haben zum ersten Mal in unserem Leben einen Sausage-Tree gesehen – ja der heißt wirklich so und hat dicke fette Würstchen an seinen Ästen hängen.

campen am Strand

campen am Strand

Die Sunshine Coast hat zwar versucht ihrem Namen gerecht zu werden, aber manchmal war dem Himmel eben nur zum Weinen und so haben wir zwar wunderschön am weißen Sandstrand von Inskip Point (Rainbow Beach) gecampt, aber nach Fraser Island, einem Highlight der Reise, sind wir dann doch aufgrund der Witterung nicht rübergefahren (abgesehen davon sind die Preise für diesen Trip mit ca. € 200,– p.P. einfach unverschämt). Da wir schneller als erwartet sind, erreichen wir bereits zwei Tage früher als geplant Brisbane von wo Marianne und Alexander dann weiter nach Melbourne fliegen werden.

 

Darwin ist die einzige Regionalhauptstadt Australiens die in den Tropen liegt. Sie ist sehr leger und übersichtlich, hier sieht man kaum hypermodern gestylte Leute, sondern alle laufen in Flip-Flops und Bermudas herum. Die unzähligen Bars und Pubs sind immer gesteckt voll und auch die Bierpreise sind hier viel niedriger als im Rest Australiens. Kein Wunder denn mit über 250 l Hopfensaft pro Kopf leben hier die stärksten Biertrinker dieses Kontinents.

patriotische Einstellung von Kopf ...

patriotische Einstellung von Kopf …

Ok, dieses Wochenende ist noch dazu Australia Day und wir glauben natürlich, dass bei diesem ausgeprägten Nationalstolz hier große Paraden und Festivitäten stattfinden, aber weit gefehlt. Die Australier bringen es auf den Punkt und reduzieren sich auf das Wesentliche – essen und saufen (als trinken kann man dies sicher nichtmehr bezeichnen).  So packt jeder seine BBQ-Sachen und unzählige Kisten Bier ein und feiert drei Tage lang mit seinen Freunden im Park oder am Strand. Der einzige offizielle Tribut (an die ersten Einwanderer) sind zu Mittag 21 Böllerschüsse und ein einsamer Düsenjet – irgendwie armselig wenn wir da an unseren Nationalfeiertag denken.

.... bis Fuss

…. bis Fuss

Wir feiern zwar auch mit, aber je später der Abend wird desto explosiver wird die Stimmung und wir verziehen uns lieber in unser klimatisiertes Hotel (ein Luxus den wir uns nach Wochen in der Wildnis oder Wüste mal leisten). Irgendwie sind wir schon froh nicht mit unserem Schiff hergekommen zu sein, denn bisher hätten wir noch kaum sichere Ankerplätze gesehen und auch die Häfen sind alles andere als einladend (z.B. in Darwin 8 m Gezeitenunterschied). Nach drei Tagen ziehen wir wieder weiter und besuchen den Litchfield NP, er ist zwar viel kleiner als der benachbarte Kakadu NP, hat aber auf jeden Fall auch seine Reize. Vorbei an den Magnetic Termite Mounds, Termitenbauten mit rasiermesserscharfer Oberkante die genau in N-S Ausrichtung gebaut sind (sie haben keinen Kompass, sondern optimieren die Aircondition im Bau durch die Sonneneinstrahlung)  fahren wir zu den erfrischenden Wasserfällen und Rockholes. In einigen darf man zwar nicht schwimmen wegen der Krokodile, aber in den anderen liegen wir dafür stundenlang und lassen uns so richtig durchweichen. Einfach herrlich bei diesen Temperaturen, denn unter 30 Grad sinkt das Thermometer selten!

das einzige offizielle Zugeständnis

das einzige offizielle Zugeständnis

Obwohl hier eigentlich jetzt Regenzeit sein sollte, bei uns ist es ausgesprochen trocken. Irgendwann müssen wir uns aber dann doch von diesem Paradies trennen, wo die Kröten in den WC-Muscheln sitzen, Schlangen über den Grillplätzen hängen oder Kängurus zum Frühstück vorbeischauen, denn die Schwiegereltern nahen und so glühen wir den heißen Stuart Highway  Richtung Süden zurück. An beiden Küsten sind derzeit schwere Überflutungen, in den Kimberlys (Westküste) sowieso und in Bundaberg (Ostküste) durch die Ausläufer des letzten Zyklons – also überall etwas feucht. Wir fahren trotzdem die Ostküste an, denn irgendwann und irgendwie sollten wir wieder nach Sydney kommen.

Sonnenuntergang bei den Devil Pebbles

Sonnenuntergang bei den Devil Pebbles

Viel gibt es nicht zu sehen auf dieser ewig langen und geraden Straße und so bleiben wir an jeder nur möglichen “Attraktion“ stehen, wie z.B. bei den einsamen Bitter Springs, einem kleinen schwefeligen Bächlein, das idyllisch durch den Regenwald plätschert oder den Devil Pebbles, unmotiviert herumliegenden Steinkugeln in Mitten des Nirgendwo, bevor wir beim Three Ways Roadhouse scharf links abbiegen auf den Barkly Hwy. nach Townsville.

Hochsprung?!?

Hochsprung?!?

Damit unser Adrenalinspiegel nicht sinkt und wir endlich mal Salzwasser-Crocs  von der Nähe sehen können machen wir unseren nächsten Stopp am Adelaide River. Nach einer schrecklichen Nacht mit Milliarden Moskitos (sie schaffen es sogar durch ein doppeltes Moskitonetz zu kommen) besuchen wir noch am höchsten Punkt dieses Sumpfgebietes, die Windows on the Wetlands, und lassen unseren Blick über die weite Ebene schweifen. Unter uns stehen in den überschwemmten Wiesen zwischen den wilden Büffeln unzählige Reiher, Störche und Gänse (vielleicht auch ein paar Krokodile – so genau wollen wir es dann doch nicht wissen). Mehrere Anbieter machen die Bootstour am Adelaide River, aber die meisten nur wenn sie genügend Leute zusammenbringen. Wir entscheiden uns für einen kleineren Anbieter (Jumping Crocodiles – links vor der Brücke) und liegen mal wieder goldrichtig. Nicht nur das sie günstiger sind, sie fahren auch mit kleineren Booten und nur mit uns beiden. Nach einem gemütlichen Kaffee springen wir auf das Schiff und nur ein paar hundert Meter weiter kommt uns schon Casanova, ein ca. 70 Jahre altes und ca. 5m langes Kroko, entgegen.

Casanova

Casanova

Sicher die Krokodile leben hier wild, aber natürlich haben sie sich bereits an die Futtergaben gewöhnt und kommen sobald sich ein Motorboot nähert. An einer langen Stange hängt ein Stückchen Schweinefleisch und nach ein paar Übungsrunden ums Boot springt er auch schon um sich seine “Morgengabe“ zu holen – echt beeindruckend. Im Wasser sehen die Biester ja gar nicht so groß aus, erst außerhalb ihrer Materie wird ihre wahre Größe sichtbar. Wir schippern eine gute Stunde über den Fluss, treffen noch auf weitere Panzerechsen, wo jeder seinen Charakter zeigt. Einer liebt es  mit einer Blumenspritze geduscht zu werden, ein anderer spielt lieber mit seinem Futter usw.  Da wir ja eine “Privattour“ haben, bekommen wir natürlich viele Erklärungen und können uns frei am Schiff bewegen.

Mike muss sehr vorsichtig sein

Mike muss sehr vorsichtig sein

Mike und Steve (unsere beiden Bootsführer) hatten in den letzten Tagen ein neues Nest ausgemacht und wollen nun sehen ob es auch benutzt wird. Dazu legen wir am Ufer an und Mike nähert sich vorsichtig dem Nest um eine Infrarotkamera mit Bewegungsmelder zu montieren. Wir halten inzwischen Wache, denn mit wütenden Weibchen ist nicht zu scherzen. Zum Glück kommt Mamma-Kroko nicht, aber beim anderen Nest, wo wir nur in die Nähe hinfahren um zu kontrollieren, wird die Hausherrin richtig sauer und wir suchen lieber das Weite. Auf dem Rückweg werden noch die brown kites mit den Resten gefüttert.

fangen im Flug

fangen im Flug

Es ist unglaublich wie geschickt diese Raubvögel sind, im Flug fangen sie kleinste Stückchen Fleisch auf und drehen dann blitzschnell ab. Nach erst eineinhalb Stunden (Tour normalerweise 1 Std.) sind wir zurück in der Basis und es warten bereits die Gäste für die 11-Uhr-Tour. Da noch Platz auf dem Schiff ist und wir uns so gut verstanden haben, werden wir eingeladen zu dieser Fahrt.  Was für ein Unterschied, diesmal müssen wir brav sitzen bleiben und sehen so natürlich immer nur die Hälfte, auch die Nester werden nicht angefahren (schon gut wenn man sich aufrafft und gleich morgens zur Stelle ist). Dafür sehen wir einen Weißkopfadler, der jedoch interessiert sich nicht für uns sondern dreht majestätisch seine Runde in die entgegensetzte Richtung.

Waran

Waran

Wir hatten auf jeden Fall einen tollen Vormittag und fahren nun weiter nach Darwin, dem Ende des 3.006 km langen Stuart Highways.

Parkwächter

Parkwächter

Eigentlich hätten wir hier das heisere krächzen der Kakadus erwartet, aber die dürften bereits geflüchtet sein. Meistens hören wir nur das surren und summen der Milliarden Fliegen und Moskitos um uns (in der Nacht ist es ganz besonders schlimm), aber bei über 20.000 km² (ca. 200 km N-S u. 100 km O-W Ausdehnung)überwiegend Feuchtgebiet kein Wunder. Der Kakadu NP gehört sicher zu den interessantesten und schönsten Gebieten Australiens (UNESCO Weltnatur- und -kulturerbe). Von der bis zu 200m hohen Arnhem-Land-Felsebene stürzen sich in der Regenzeit die Wassermassen in schäumenden Kaskaden in die Tiefe und überfluten die riesigen Feuchtgebiete im nördlichen Teil des Nationalparks bis zur 200km entfernten Küste. Die Artenvielfalt der Tiere und Pflanzen ist schier unglaublich. Es ist zwar wunderschön üppig und grün während der Regenzeit, aber leider sind dann auch die meisten Wanderwege und Straßen gesperrt. Wir merken es als wir  uns am Abend in Ubirr die Felsmalereien im Röntgen-Stil ansehen und dann dort in der Nähe übernachten.

Rockart

Rockart

Am nächsten Morgen ist die Straße ca. 30 cm überflutet, wieder mal eine neue Herausforderung für uns und unser Auto. Baden ist derzeit in den Billabongs (Wasserlöchern) nicht angeraten, denn die „salties“ kommen aufgrund des gestiegenen Wasserpegels bis in die oberen Flussläufe. Ein netter Ranger hat uns erklärt, wenn wir „freshies“ (Süßwasserkrokodile) sehen können wir beruhigt schwimmen gehen, denn dann gibt es keine „salties“ (gefährliche Leistenkrokodile), denn die fressen die freshies – wie beruhigend.

ein bisschen feucht

ein bisschen feucht

Es ist trotzdem ein eigenartiges Gefühl, wenn man weiß, dass eventuell nur ein paar Meter vom sicher eingezäunten Pool die gefährlichen Salzwasserkrokodile in den Flussarmen lauern könnten. Da dieser Nationalpark so riesig ist und die interessanten Teile (abgesehen von den Felsmalereien) während der Regenzeit nicht zu erreichen sind, leisten wir uns den Luxus eines Rundfluges.

in den Wolken ...

in den Wolken …

Bei AAA-Charter Scenic Flights Company in Jabaru werden wir fündig, denn die anderen Anbieter fliegen nur wenn mindestens sechs Personen zusammenkommen und das ist derzeit ein bisschen schwierig. So besteigen nur wir beide (und natürlich der Pilot)die kleine Propellermaschine und schon schweben wir über die fast unendlichen Weiten der Wetlands und Flussarme bis zu den wirklich beeindruckenden  Jim Jim- und Twin-Falls.

... muss die Freiheit wohl ...

… muss die Freiheit wohl …

Zurück überfliegen wir noch die riesige Uranmine mitten im schönsten Nationalpark (was für eine Schande). Dies war sicher eines der beeindrucktesten Erlebnisse dieser Reise.

... grenzenlos sein!

… grenzenlos sein!

es raucht überall

es raucht überall

Zwischen Ayers Rock und Alice Springs ist nur der Kings Canyon und der ist derzeit leider wegen eines riesigen Buschfeuers gesperrt – echt schade. Sonst ist nicht viel, nur 470 km heißer Asphalt und so rutschen wir eben direkt durch. Alice Springs ist wie eine Oase in der Wüste, obwohl wir ihnen eigentlich erklären wollten, dass ein River oder Lake nur so heißen kann, wenn er auch gelegentlich mal Wasser führt. Dass hier die Leute ein bisschen durch geknallt sind zeigt schon die jährliche Henley-on-Todd Regatta.

Tropic of Capricorn

Tropic of Capricorn

Mit Booten ohne Boden laufen die Mannschaften durch das ausgetrocknete Flussbett des Todd-Rivers einen Parcours ab – echt verrückt! (obwohl wir haben doch auch die Red Bull-Seifenkistlrennen und Flugtage oder?).   Ach ja, die Australier lieben neben tiefgekühltem Bier auch Memorials – überall stehen sie herum, ob jetzt für Nationalhelden, Kriegsveteranen oder Erforscher, aber das beste Memorial ist noch immer das für Harold Holt. Er war  Premierminister und ist unter mysteriösen Umständen beim Schwimmen im Meer verschwunden, ihm wurde ein Schwimmbad  gewidmet – das ist eben typischer Aussi-Humor.

Rainbow Valley

Rainbow Valley

Alice Springs liegt in mitten der Mac Donnell Ranges, einer  500km langen Gebirgskette mit üppigen grünen Hängen, Wasserlöchern die sogar das ganze Jahr über Wasser führen, tiefen schattigen Schluchten und sagenhaften Gesteinsformationen. Wir sind gleich zwei Tage dort geblieben und haben den krassen Unterschied zwischen rotem Sand und grünen Bergen auf uns wirken lassen. Ganz besonders haben es uns die Schwarzfuß-Zwergwallabys angetan, sie sind zwar scheu, aber doch auch sehr neugierig und so sehen wir sie gelegentlich relativ nah.

Schwarzfuß-Zwergwallaby

Schwarzfuß-Zwergwallaby

Leider werden auch hier aus Angst vor ungeplanten Buschbränden die meisten Hänge kontrolliert abgefackelt und so raucht und stinkt es allerorts. Kurz nach Alice Springs überfahren wir den Tropic of Capricorn (südlichen Wendekreis) und sind nun wieder in den Tropen. Dessen werden wir uns bereits zwei Tage später bewusst, denn es regnet – nein, besser es schüttet jetzt  jeden Abend ab ca. 17 Uhr für ein paar Stunden. Die Temperaturen bleiben jedoch nahezu gleich, was soviel heißt, dass es nun so richtig schön schwül ist. Tja, schlechte Jahreszeit gewählt, denn jetzt ist hier im Nordterritorium Regenzeit. Bereits in Katherine sind die ersten Straßen wegen Überflutung gesperrt und so müssen wir teilweise weite Umwege fahren. Im Nitmiluk NP sind nur zwei der 14 Gorges mehr befahrbar, außerdem hängen die Wolken sehr tief und so ersparen wir uns die 86,– AU$ (ca. 70,– €) pro Person für die Bootsfahrt und nehmen den langen 5km-Wanderrundweg zum Aussichtspunkt (der kurze war sowieso wegen Renovierung gesperrt).

ein morgendliches Bad

ein morgendliches Bad …

Flughund_Mataranka

… unter Beobachtung

Bei  37°C und 85% Luftfeuchtigkeit, eine schweißtreibende Angelegenheit, aber die Anstrengung hat sich ausgezahlt. Viel besser machen wir es am nächsten Tag, denn da liegen wir bereits morgens um 8 Uhr mutterseelenalleine in den warmen Thermalpools von Mataranka. Rund um uns hängen und flattern tausende Flughunde in den Palmen und Bäumen, so viele haben wir bisher noch nirgendwo gesehen. Erst um 10 Uhr tauchen dann die ersten Gäste auf, aber da sind wir bereits schon fast wieder unterwegs. Nächste Station Kakadu Nationalpark!

immer gerade aus

immer gerade aus

1600 km immer gerade aus! Der Weg bis zum Uluru (Ayers Rock) ist wirklich sehr lang und heiß, aber zum Glück gibt es dazwischen doch auch einiges zu sehen. Die erste Nacht sind wir auf einem Rastplatz direkt bei den großen Salzpfannen hängen geblieben, eigentlich wollten wir ja nur eine kleine Rast einlegen, aber Shirley, eine Engländerin, die nach Neuseeland ausgewandert ist und nun bereits seit einigen Jahren mit ihren beiden Hunden durch Australien reist, hat uns mit ihren interessanten Erzählungen so gefesselt, dass es sich zum Weiterfahren nichtmehr ausgezahlt hat.

der Ghan vor dem Lake Hard

der Ghan vor dem Lake Hard

Die meisten Rastplätze liegen zwar in der Nähe der Straße, haben aber neben Picknicktischen, den obligatorischen BBQ-Grillern und Wasserreservoirs sogar oft ein Schattendach für das Auto (bei dieser Sonneneinstrahlung eine echte Wohltat wenn das Auto mal nicht glüht). Kühlboxen sind zwar nett, aber auf Dauer bleiben die Lebensmittel einfach nicht kalt genug und wenn Christoph am Abend ein kühles Bierchen will, greift er einfach nach einer kalten Socke, unserer neuesten Erfindung.

unsere kalten Socken

unsere kalten Socken

Ein ganz einfaches Rezept: man nehme eine nicht zu stinkerte Socke, gebe eine Bierdose hinein, befeuchte sie und knüpfe diese dann auf eine Leine. Danach etwa alle 10-15 Minuten mit Wasser begießen und in ca. 40 Minuten ist das Bier durch die Verdunstungskälte angenehm kühl – PROST!

An der Küste war es ja noch richtig grün und fruchtbar, aber nun macht der rote Kontinent seinem Namen wirklich alle Ehre. Es wird von Kilometer zu Kilometer immer karger. Wie sich hier jemand freiwillig ansiedeln konnte ist uns völlig unverständlich.

gefährliche Gegend

gefährliche Gegend

Unser nächster Stopp war dann Coober Pedy,die Opalstadt Australiens, hier werden 80% dieser Schmucksteine gefunden und man sieht schon von weitem die pyramidenförmigen Abraumhalden. Wir haben Glück, denn es hat nur 43 Grad (zwei Tage vorher noch knapp 50 Grad), aber das meiste hier ist ja sowieso unter Tage, sogar die Häuser und Kirchen. Wir besichtigen eine Mine und ein Wohnhaus (Dugouts) und dann kann ich mich einfach nichtmehr halten und muss mir auch so einen Stein zulegen.

Opalader

Opalader

Nun glitzert ein grünlich-blauer Opal an meinem Hals. Um auch ein bisschen Outbackfeeling zu bekommen fahren wir den 70km langen unbefestigten Rundweg zu der Breakaways Reserve, wundervolle Steinformationen inmitten einer Mondlandschaft (hier wurden einige SF-Filme gedreht)  mitten im nirgendwo. Dort kommen wir auch am Dog Fence, einem 5.500km langen Zaun, der die Dingos von den Schafweiden im Süden abhalten soll vorbei. Dieser Zaun war ursprünglich 8.614 km lang und führte über drei  Bundesstaaten (länger als die Chinesische Mauer).

two dogs (Breakaways)

two dogs (Breakaways)

Apropos Dingos, gelegentlich hört man sie ja des Nächtens heulen, aber wir haben direkten Kontakt mit einem von ihnen bekommen. Auf einem unserer einsamen Rastplätze sind wir am Abend noch draußen gesessen, als wir etwas in unserer Nähe trapsen hören. Taschenlampe an und was sehen wir, ein Dingo der keine 10m von uns entfernt liegt und uns groß anguckt.  Sehr verschreckt ist er nicht gerade und da wir wissen wo einer ist sind meistens auch andere, verziehen wir uns lieber in unser Auto (man weiß ja nicht).

unser treuer Aufpasser

unser treuer Aufpasser

Am nächsten Morgen liegt er noch immer da, aber jetzt schon direkt neben unserem Auto. Da er gar so abgemagert aussieht geben wir ihm etwas Wasser und eine Dose mit Hühnerfleisch, die er gierig hinunterschlingt. Er folgt sogar auf Handzeichen und bleibt etwas auf Sicherheitsabstand (wir dürften nicht die ersten sein, die auf seinen herzzerreißenden Blick reagiert haben und schlau sind diese Tiere ja bekanntlich).  Traurig schaut er uns hinterher als wir abfahren, aber wir wollen doch jetzt endlich diesen blöden roten Felsen sehen.

Uluru (Ayers Rock)

Uluru (Ayers Rock)

Bei Erldunda biegen wir dann auf den Lasseter Hwy.  ab und fahren die letzten 250km bis zum Nationalpark. Mitten in einer fast endlosen Ebene erhebt sich dieser rote Felsen, der erste Eindruck ist schon überwältigend. Wir umwandern ihn teilweise und sehen uns die Felsmalereien an, aber es ist einfach zu heiß. Man kann nur vom Morgengrauen bis ca. 10 Uhr etwas machen und dann erst wieder am sehr späten Nachmittag – dazwischen liegt man entweder im Pool in Yulara  (dem einzigen Resort) oder unter einem schattigen Schelter mit einer (oder mehrerer)Wasserflaschen neben sich, denn  das Thermometer zeigt unglaubliche 49 Grad an!

Felsmalereien

Felsmalereien

Die Anangu (dortige Aboriginesgruppe)wollen aus religiösen Gründen nicht, dass man den Ayers Rock besteigt und sperren deswegen sehr oft den einzigen Aufstieg (zu viel Wind, Feuchtigkeit, große Hitze oder kulturelle Ereignisse). Von unseren drei Tagen die wir hier sind, ist nur an einem Morgen der Aufstieg möglich und Christoph ist natürlich mit von der Partie. Eigentlich hatten wir ja Menschenmassen erwartet, aber es ist hier kaum etwas los (ein Wunder, wer fährt auch im Sommer hier her).

Christoph am Gipfel

Christoph am Gipfel

Einen Tag fahren wir zu den Olgas (Kata Tjuta)  einem Bergmassiv, daß sich aus 38 einzelnen Felsen zusammen setzt und dazwischen gibt es immer wieder nette Wanderwege durch enge Schluchten oder auf hohe Aussichtspunkte (ist fast noch schöner als der Ayers Rock, zumindest vielfältiger).  Wie es sich für brave Touristen gehört sind wir natürlich auch zum Sonnenaufgang und – untergang zur Stelle, aber eigentlich geben die gar nicht so viel her – wir haben schon weitaus Überwältigendere  gesehen.

Kata Tjuta (Olgas)

Kata Tjuta (Olgas)

Da uns von allen Seiten von der 1800 km langen Outbackroute bis nach Kalgoorlie (WA) abgeraten wurde, fahren wir nun doch noch bis in den hohen Norden nach Katherine weiter und  dort entscheiden wir uns dann ob es an der Ost- oder der Westküste weitergehen soll.

lieber doch nicht für 1800 km

lieber doch nicht für 1800 km

 

Salzseeebene bei Longhorn Creek

Salzseeebene bei Longhorn Creek

Vor Adelaide bekommen wir bereits eine erste Vorahnung von der uns bevorstehenden Hitze, an einem der heißesten Tage sind wir bei 47 Grad durch Longhorn Creek, eine der schönsten Weingebiete Victorias, gedüst. Immer wenn wir aus dem Auto ausgestiegen sind, haben wir geglaubt direkt vor einer offenen Hochofentüre zu stehen – einfach tödlich! In Adelaide haben wir uns noch mit Wasser- und Lebensmitteln für das Outback eingedeckt, denn wenn man dort etwas bekommt ist es sehr teuer.

Gegensätze in Adelaide

Gegensätze in Adelaide

Gestern sind wir dann in Port Augusta angekommen und haben uns in der Outback-Touristinfo die letzten Informationen über die Straßenzustände und Wetterberichte für Alice Springs und Umgebung geholt. Aber bevor  wir ins heiße Herz Australiens aufbrechen gönnen wir uns noch einen Tag am Meer und dafür fahren wir noch 90 km  zum Cap Lewy und parken dort ganz idyllisch direkt beim Leuchtturm. Es bläst uns zwar fast von der Klippe und kochen können wir nur auf dem Rücksitz des Autos – macht aber nichts, unser gebratener Leberkäs (man glaubt kaum was man alles in Adelaide am Cental Market bekommt) wird trotzdem sehr gut.

etwas windig, aber einfach idyllisch!

etwas windig, aber einfach idyllisch!

So weit weg von zu Hause gönnen wir uns solche Extravaganzen gelegentlich, wenn wir sie bekommen und genießen sie dann ganz bewusst. In Fosters z.B. sind wir im Retrocafe Lolo von Marcel dem Schweizer Besitzer mit Almdudler und Mozartkugeln verwöhnt worden und wenn wir ein knuspriges und/oder dunkles Brot finden, kaufen wir es fast um jeden Preis. Wenn man solche Dinge, wie zu Hause jeden Tag hat, weiß man es kaum noch zu schätzen, aber nach drei Jahren Abstinenz ist es dann etwas ganz besonderes. Heute gehen wir noch in die öffentliche Bibliothek und checken letztmalig unsere Kontakte zur Außenwelt.

Flora auf den Klippen

Flora auf den Klippen

Dieses Gratisservice gibt es in ganz Australien, sehr praktisch denn sonst ist WiFi relativ schwer zu finden (ok, in den meisten Jugendherbergen schon, aber dort sind wir eigentlich nie). Decken uns mit Frischware für die nächsten zwei Wochen ein, denn je weiter wir von der Küste und den großen Städten entfernen, desto schwieriger und teurer wird es.  So jetzt Tempomat eingestellt und rauf auf den glühenden Stuart Highway.

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