20.02.2016

Do. 18.02.2016 – Zahnbehandlung der anderen Art

manchmal die letzte Möglichkeit

manchmal die letzte Möglichkeit

Alle guten Dinge sind drei – so sagt man zumindest. Vor knapp zwei Wochen hatten wir einen echt super Tag. Zuerst ist beim Schnorcheln der Verschluss unserer Unterwasserkamera gebrochen und sie hat einen guten Schluck Wasser genommen (ist ja erst die Vierte seit wir unterwegs sind) und dann ist beim Salat anmachen der Küchentisch abgebrochen und der ganze Quatsch am Boden gelandet (dies konnte Christoph noch relativ leicht reparieren) und zu guter Letzt hat sich wiedermal der Zement meiner Krone verabschiedet (dies konnte er jedoch nicht reparieren) – was für ein Tag! Ich war doch erst in Namibia vor einem knappen Jahr beim Zahnarzt und habe den Störenfried fixieren lassen – ist eben heute alles keine Qualität mehr. Natürlich bin ich sofort in Rodney Bay zum Zahnarzt, denn so ein wackeliger Schneidezahn ist alles andere als angenehm.

Freiluftpraxis m.

Freiluftpraxis

Die Ärztin dort wackelt, zieht und versucht alles ihr Mögliche, aber der Zahn will einfach nicht raus kommen. Der Stift hält bombenfest und so entlässt sie mich wieder mit der Bitte, ich solle doch wiederkommen wenn der Zahn ganz rausfällt – na wie angenehm, ich kann nichts richtig beißen und außerdem zuzle ich jetzt. In Marigot Bay treffen wir dann die Engländer Anna und Dave von der SV Apollo und wie es sich beim abendlichen Bier herausstellt ist er Dentist. Was für ein Zufall, schon am nächsten Morgen sitze ich bei ihnen im Cockpit und Dave breitet seine Werkzeuge aus. Nicht nur die normalen Zahntechnischen sondern auch einen Dremel und eine schwere Zange. Mir wird schon ganz mulmig, jedoch ist die Zange zum Glück nur zum Öffnen des Bohrfutters – uffz, noch mal Glück gehabt. Er kniet sich so richtig rein und schafft es doch wirklich den lästigen Wackelpeter rauszuholen. Leider ist der Glasfieberstift drinnen bereits komplett zermerschert. Er schleift alles ab, reinigt und putzt die Krone und fixiert den Störenfried mit Zahnzement, Superkleber und einem Stückchen Draht zumindest provisorisch und ich kann nun wieder ungehemmt lächeln.

Marigot Bay

Marigot Bay

Für ewig hält das natürlich nicht und so fahren wir ein paar Tage später wieder in Richtung Rodney Bay. Dort lege ich mein Zähnchen auf den Tresen der Praxis und werde auch sogleich in ein Behandlungszimmer geführt. Zu meiner Überraschung werde ich sogar von Dr. Glace, dem Chef, persönlich behandelt. Er lächelt über meine Geschichte, lobt die Arbeit seines segelnden Kollegen mit den eingeschränkten Möglichkeiten, jedoch guten Ideen. Schlussendlich bin ich wieder eine ganze Stange Geld ärmer, hoffe aber dass er diesmal etwas länger hält.

am Ende des Regenbogens

am Ende des Regenbogens

Kommentare

Liebe Babsi, lieber Christoph, ich habe schon längere Zeit keinen Kommentar geschickt, verfolge aber stets an Hand
der interessanten Berichte und schönen Bilder Eure Reise rund um den Erdball. Vielen Dank dafür.
Weiterhin alles Gute sowie Mast- und Schotbruch ! Werner

sytaurus hat am April 19th, 2016 22:07 geantwortet:

Hallo Werner,
schön wieder von dir zu lesen. Leider bin ich in letzter Zeit etwas schreibfaul geworden – sorry. Aber jetzt sind wir ja langsam auf dem Heimweg – also halte schon mal Ausschau nach uns.

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