3.08.2010

Di. 03.08.2010 – Trockenübungen

Wieder mal Regen!

Tja und wir schwimmen immer noch, aber unser Wochenendausflug ins Blaue ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Der Salzgehalt im Atlantik dürfte gerade sehr niedrig sein, da es fast permanent regnet – ist aber ist nicht so unangenehm, da der Regen warm ist. Trotzdem nervt es wenn man nie die Luken öffnen kann und nichts trocken wird, weil die Luftfeuchtigkeit tropische Verhältnisse annimmt. Sollte mal nicht der Himmel ins Meer fallen, kämpfen wir uns durch die stark drehenden Winde der Gewitterzellen oder zur Abwechslung Flaute. Wenn wir nicht ganz genau aufpassen, könnte es schon vorkommen, dass wir nach Norden drehen und wieder zurückfahren. Die Etmale sind auch zum Heulen, zwischen 60 bis 90 NM nur – eigentlich sollten wir schon viel näher am Äquator sein. Aber über Beschäftigungsmangel können wir uns nicht beklagen, da wir den Kompass oben zu perfekt abgedichtet haben, ist das Regenwasser eben durch die Kabel nach unten direkt in den Segelstauraum gesickert – also alles ausräumen, trocken legen und Entwässerungsschlitze in die Dichtung schneiden. Die Bilge ist uns auch vollgelaufen, da eine Lenzöffnung sich verstopft hatte und so das ganze Regenwasser sich den Weg durch die Backskiste ins Innere des Schiffes gesucht hat – das Gute ist, dass es Süßwasser ist und jetzt wenigstens auch die Bilge wieder sauber ist. Zu allem Überfluss ist mir gestern eine Motte über den Weg geflogen, misstrauisch wie wir sind, haben wir gleich die ganzen Vorräte gesichtet und mussten uns schweren Herzens von einem Teil unserer Schokoladevorräte bei einer Seebestattung verabschieden. Natürlich wurde dies gleich zum Anlass genommen alles nochmals extra in Boxen zu verstauen – jetzt sieht es bei uns bald wie im Tupperwarelager aus. Trotzdem bleibt uns noch genug Zeit zum Lesen, portugiesisch lernen und für die Wetterkunde, da die Wolkenformationen und Wellen wie aus dem Lehrbuch sind.

Kommentare

Du schreibst wunderbar, Babs, wie eine große Schriftstellerin ! Toll! Lasst’s euch nicht verdrießen mit dem vielen H2O. Bin auf dem Weg nach Stockholm. Bussi Angelika

sytaurus hat am August 8th, 2010 11:48 geantwortet:

na bis dahin ist noch ein weiter Weg – aber danke für die Anerkennung. Viel Spass im Norden.

Tja, wie bei uns im Labor – Wasser, Wasser überall!
Nur nicht von obern, sondern durch die Leitungen – draußen auch von obern.

Trotzdem – bei Euch ist sicher schöner!

Lasst Euch nicht unterkriegen, und wenn ihr wollt, mach ich einen Hydraulischen Modellversuch zur besseren Abdichtung!

sytaurus hat am August 8th, 2010 11:50 geantwortet:

Ja, Laborversuche sind einfach, aber wir stehen mehr auf Feldversuche, außerdem wäre hier auch die Messbrücke sehr groß!
auf Rio freuen wir uns schon, endlich südamerikanisches Lebensgefühl und Riesensteaks und zum Abarbeiten werden wir die Stadt unsicher machen.

Hinterlasse einen Kommentar

Dein Kommentar:

Kategorien