Heute Nacht haben wir das berüchtigte Kap Virgenes mit seinen gefährlichen Sandbänken passiert und die Magellanstrasse gequert. Schon seit Tagen kämpfen wir gegen den Falklandstrom und die Gezeitenströmungen, denn hier ist ein Tidenhub von 11 – 14 m der natürlich die Wassermassen ganz schön bewegt (außerdem war mal wieder Vollmond!).
Sechs Stunden stampfen wir gegen Wellen und eine Strömung von 3 kn an und die nächsten Stunden schiebt sie uns. Manchmal hat man das Gefühl, dass gar nichts mehr weitergeht. Der einzige Unterschied von den brüllenden Vierzigern zu den kreischenden Fünfzigern ist, dass es noch kälter, der Wind einiges stärker und die Wetteränderungen noch unberechenbarer sind. Wir sind jetzt dazu übergegangen, den täglichen Wetterbericht in 6-Stunden-Taktung abzurufen – ändert zwar nichts am Wetter, aber wir wissen wenigstens wann es uns voraussichtlich das nächste Mal durchbeutelt.
Vorher haben wir uns immer die nächsten fünf Tage abgerufen, ist aber sinnlos, da sich hier die Fronten viel zu schnell ändern – halbwegs realistisch sind die Werte maximal für die nächsten 48 Stunden. Übrigens ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, uns geht es trotzdem immer noch gut, wir sind gesund, munter und wohlauf und freuen uns schon tierisch, in hoffentlich zwei Tagen, endlich mal wieder an Land zu können und eine Nacht durchzuschlafen ohne Wacheschieben und Geschaukel!
sytaurus hat am Januar 25th, 2011 22:58 geantwortet:
Nachträglich alles Gute zur Hochzeit (ihr habt ja im Mai geheiratet wenn wir nicht irren) – wir sind auch gerade auf Hochzeitsreise – ist nur ein bisschen ausgiebiger. Gegen Gäste haben wir nichts einzuwenden, wenn sie auch ordentlich mit anpacken.