25.01.2011

Mo. 24.01.2011 – Strait of Magellan

Heute Nacht haben wir das berüchtigte Kap Virgenes mit seinen gefährlichen Sandbänken passiert und die Magellanstrasse gequert. Schon seit Tagen kämpfen wir gegen den Falklandstrom und die Gezeitenströmungen, denn hier ist ein Tidenhub von 11 – 14 m der natürlich die Wassermassen ganz schön bewegt (außerdem war mal wieder Vollmond!).

unser Alltag !!

Sechs Stunden stampfen wir gegen Wellen und eine Strömung von 3 kn an und die nächsten Stunden schiebt sie uns. Manchmal hat man das Gefühl, dass gar nichts mehr weitergeht. Der einzige Unterschied von den brüllenden Vierzigern zu den kreischenden Fünfzigern ist, dass es noch kälter, der Wind einiges stärker und die Wetteränderungen noch unberechenbarer sind. Wir sind jetzt dazu übergegangen, den täglichen Wetterbericht in 6-Stunden-Taktung abzurufen – ändert zwar nichts am Wetter, aber wir wissen wenigstens wann es uns voraussichtlich das nächste Mal durchbeutelt.

er fühlt sich sichtlich wohl

Vorher haben wir uns immer die nächsten fünf Tage abgerufen, ist aber sinnlos, da sich hier die Fronten viel zu schnell ändern – halbwegs realistisch sind die Werte maximal für die nächsten 48 Stunden. Übrigens ihr braucht euch keine Sorgen zu machen, uns geht es trotzdem immer noch gut, wir sind gesund, munter und wohlauf und freuen uns schon tierisch, in hoffentlich zwei Tagen, endlich mal wieder an Land zu können und eine Nacht durchzuschlafen ohne Wacheschieben und Geschaukel!

Kommentare

Hallo ihr zwei,

wir wünschen euch beiden (wenn auch verspätet) eine wunderschöne und aufregende Zeit. Habe von eurer Homepage erst jetzt von Robert (Klarl) erfahren. Wir alle beneiden euch um diese SUPER REISE Ihr solltet eurer Standort aber besser ab sofort geheim halten, sonst habt ihr bald Gäste 🙂
Melde mich bald wieder
P.S. In Österreich ist grad wieder der Winter eingebrochen

Liebe Grüße von Euren EX-Stamm-Wirten+Anhang

Martina

sytaurus hat am Januar 25th, 2011 22:58 geantwortet:

Nachträglich alles Gute zur Hochzeit (ihr habt ja im Mai geheiratet wenn wir nicht irren) – wir sind auch gerade auf Hochzeitsreise – ist nur ein bisschen ausgiebiger. Gegen Gäste haben wir nichts einzuwenden, wenn sie auch ordentlich mit anpacken.

Also gut, mach ich mir halt keine Sorgen um Euch, aber ein bissl Bauchgrimmen darf ich schon haben bei dem Gedanken wie Ihr euch jetzt um dieses Südzipfel plagt ! Alles Liebe ! Bussl aus Wien !

sytaurus hat am Januar 27th, 2011 20:29 geantwortet:

selbstverständlich darfst du dich ein bisschen Sorgen, ist ja auch nicht so ungefährlich. Aber das Schlimmste haben wir ja jetzt hinter uns (hoffentlich)und nun geniessen wir unser persönliches Paradies (weiss man viel mehr zu schätzen nach dieser Mühe). Wir halten euch aber auch weiterhin auf dem Laufenden (die Bilder sind einfach geil – warte ab)

Ja…dass ist echte navegazion, fur erwachsene segler in allen sinne, und ihr shaft es…
Jahrunderte hat man Stroeme von tinte genuetzt um Abenteuerliche ehrfaurungen, fantasie oder realitaet, in diesen fernen maeren zu beschreiben. Und ihr schriebt heute ein weiteres Kapitel, aber.. mit eigene und realen, von winde und shaumenden waellen geformte, erlaebnissen.
Pedro & familie

sytaurus hat am Januar 27th, 2011 20:29 geantwortet:

die Navigation ist nicht so das Problem, eher der Mut und die Nervenstärke, wenn man gegen die Naturgewalten ankämpft (und die können wie wir jetzt wissen gigantisch sein). Es gibt sicher sehr viel Tinte auf Papier, aber das eigene Erleben ist etwas ganz Anderes (kann man auch kaum beschreiben) wir hoffen halt auch ein bisschen von unseren Gefühlen rüber zu bringen.

Hallo Ihr Lieben,
wir sind schon fast wieder 1 Woche von unserer Kreuzfahrt zurück und lesen mit Freude Eure
Berichte. Auf dem Weg zu Magellanstraße haben wir die Gorch Fock überholt – in Ushuaia konnten
wir wegen Starkwind erst später auslaufen – kurz vor Kap Hoorn hatten wir bis Windstärke 11, die
dann aber nachließ und wir doch noch bis an die Reeling konnten und das Kap Hoorn gegen 23.00 Uhr sahen. Gute Fahrt Margret u. Günter

sytaurus hat am Januar 27th, 2011 20:30 geantwortet:

es war sicher schneller und bequemer auf eurer Aida, aber auch euch hat der eisige Wind um die Nase geblasen und ihr könnt unsere Fahrt in gewisser Weise nachvollziehen. Sich so ein Match mit der Natur zu geben ist schon sehr Kräfte zehrend, aber wir haben es geschafft und geniessen jetzt die unberührte Natur der Staateninsel (dort kommt kein Kreuzfahrtschiff rein – Einfahrt nur 7 m breit). In ein paar Tagen geht es weiter nach Ushuaia und zu einem Lokalaugenschein auf der Gorch Fock (hoffentlich) – ist schon ein schönes Schiff so unter Segeln nicht? Dann endlich zum Kap Hoorn, aber nicht bei Nacht.

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