27.08.2016

Do. 25.08.2016 – rund um die Caldeira von Faial

flott unterwegs

flott unterwegs

Wir haben hier wieder eine Menge an Arbeiten am Schiff weitergebracht. Jedoch bevor wir diese Insel verlassen, wollen wir sie zumindest gesehen haben und so mieten wir uns kurzerhand einen Scooter für einen Tag (Autos sind, wie auf allen Azoren-Inseln, unverhältnismäßig teuer).  Ganz nach unserer Devise, zuerst die Arbeit dann das Vergnügen. Obwohl das Wetter nicht ganz ungetrübt ist, wagen wir es trotzdem uns auf zwei Räder zu werfen und über die Insel zu düsen.

Capelinhos

Capelinhos

In zügigem Tempo geht es erst mal den Berg rauf. Zum Glück haben wir Jacken dabei, denn es wird richtig schön feucht-kalt sobald wir an die Wolkengrenze kommen und was sehen wir – rein gar nichts! Denn es ist dickster Nebel über der Caldera.  Wir probieren es auch noch von der anderen Seite, jedoch die gleiche “tolle Aussicht“.  So düsen wir eben  mal nach Ponta dos Capelinhos, einer 2,5 km² großen Landzunge die sich 1957 durch unterseeische Eruptionen gebildet hat. Mitten in dieser Mondlandschaft steht noch in der Nähe des halbunterirdischen Informationszentrums der alte Leuchtturm, der jedoch heute kaum mehr Bedeutung hat, da er fast vollständig hinter den beeindruckenden Klippen versteckt ist.

glückliche Kühe ...

glückliche Kühe …

Im kleinen Walfang- u. Vulkanmuseum tratschen wir noch ausgiebig mit Pedro, der uns viele interessante Sachen über die Inseln erzählt und darüber fast seine Mittagspause vergisst. Wir genießen  anschließend unser kleines, leckeres Picknick direkt an den Meerwasserpools. Das Wasser ist glasklar, anziehend türkis und würde zu einem Bad richtig gehend einladen, wenn es nicht so kalt wäre.

... guter Käse

… guter Käse

Wir sind eben Weicheier und Pazifik verwöhnt und gehen bei 17 Grad Wassertemperatur nicht rein. Die Unterwasserwelt muss hier faszinierend sein, denn es fahren jeden Tag unzählige Tauchboote und Whalewatching-Boote aufs Meer raus und jedes ist gesteckt voll. Leider darf ich ja nichtmehr tauchen gehen und Christoph zeigt sich solidarisch und verzichtet ebenso auf dieses Vergnügen (kein Wunder bei diesen Temperaturen).  Über verschiedene Aussichtspunkte, einer beeindruckender als der Nächste, fahren wir weiter nach Morro de Castello Branco. Einem beeindruckenden weißen Felsen, der als Orientierungspunkt für die Seefahrt unerlässlich ist.

Caldeira von Faial

Caldeira von Faial

Auf der Weiterfahrt kommen wir bei einer Käserei vorbei und werfen einen Blick in die Produktion – und mit zwei Laib Käse kommen wir wieder raus. Der Käse wird hier sehr jung gegessen, also mehr ein Weichkäse aber wunderbar gschmackig. Kein Wunder bei den vielen glücklichen Kühen hier auf den saftig-grünen Berghängen. Inzwischen hat sich die Wolkendecke etwas aufgelöst und wir starten einen erneuten Versuch in die Caldera zu blicken.

eingestürzte Krater von Monte da Guia

eingestürzte Krater von Monte da Guia

Also wieder die kurvige Bergstraße rauf und man glaubt es kaum, aber wir haben eine wunderbare Sicht, nicht nur in den beeindruckenden Vulkankrater sondern auch über die gesamte Insel und über die Meerenge rüber nach Pico. Was für ein Ausblick! Durch kleine pittoreske Fischerdörfchen geht es dann wieder über die Küstenstraße Richtung Horta. Nur noch ein kleiner Zwischenstopp in Porto Pim und Monte da Guia und wir sind wieder zu Hause. Jetzt müssen wir nur entscheiden was wir machen wollen. Eigentlich war ja geplant direkt nach Gibraltar zu segeln, jedoch zieht gerade der Hurrikan Gaston den Atlantik rauf und es sieht so aus, als ob er die Azoren streifen könnte.

Hurrican Gaston

Hurrican Gaston

Also einen nördlichen Bogen segeln ist jetzt nicht so angeraten und nach Süden, Richtung Madeira bzw. Kanaren ausweichen wäre zwar möglich und einfach, aber das Raufkreuzen nach Gibraltar ist dann sehr mühsam und macht keinen sonderlichen Spaß. Also was tun wir? – wir segeln erst mal nach Sao Miguel und warten ab was Gaston so treibt.

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