21.09.2011

Di. 20.09.2011 – Ankunft auf der Robinson Crusoe-Insel

Isla Robinson Crusoe am Horizont

Seit gestern ist der Wind immer leichter geworden und somit zum Glück auch die Wellen. Nun gleiten wir mit halber Windstärke fast genauso schnell wie zuvor dahin. Heute Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, konnten wir bereits die ersten Konturen der Inseln am Horizont ausmachen und je näher wir gekommen sind, hat alles langsam Formen und Farben angenommen. Schroff und einsam hebt sich dieses Archipel aus dem Meer. Nur an ein paar kleinen Fischerbooten sind wir vorbeigefahren, von den vielen (sogar internationalen) Rettungsschiffen, die nach dem tragischen Flugzeugunglück von vor einer Woche hier nach Überlebenden und Wrackteilen suchen haben wir bisher nichts gesehen.

San Juan Battista

Am Nachmittag sind wir gemütlich in die weite Cumberlandbucht gesegelt und haben uns eine der dort ausgelegten Bojen geschnappt. Von steilen Felsspitzen geschützt und grünen Hängen umgeben ist San Juan Battista mit rund 600 Einwohnern und ebenso vielen Hunden die einzige „Stadt“ auf diesem einsamen Eiland das nur 22 km lang und 7 km breit ist. Wir wurden hier äußerst freundlich begrüßt und schnell waren die offiziellen Formalitäten mit dem Hafenkapitän erledigt.

Hauptstrasse

So hatten wir noch Zeit einen kleinen Rundgang durch den Ort zu machen, um uns ein bisschen besser orientieren zu können und morgen werden wir dann, wenn das Wetter passt, die unglaubliche Umgebung erkunden und mal schauen ob wir noch einen Fußabdruck von Alexander Selkirk alias Robinson Crusoe finden.

Deko fuer unser Schiff

Ach ja, vor zirka zwei Monaten hatten wir doch in Cusco das Problem mit dem Busunternehmen, das in Konkurs war. Damals hatte ich an das Busunternehmen sowie die Reiseagentur jeweils ein bitterböses E-Mail geschickt. Von der Busgesellschaft haben wir nie wieder etwas gehört (kein Wunder), aber die Reiseagentur Ecomanutours hatte uns damals zumindest geantwortet und versprochen sich darum zu kümmern. Für uns war dieses Kapitel eigentlich schon abgeschlossen, das Geld abgeschrieben und ich hatte meinen Frust mit den E-Mails befriedigt. Man glaubt es aber kaum, kurz bevor wir Valdivia verlassen haben, bekamen wir ein Mail von Ecomanotours, wo sie sich nochmals entschuldigt haben und unsere Bankverbindung zwecks Refundierung der Reisekosten haben wollten. Auch in diesen Zeiten geschehen noch Wunder und wir sind total begeistert über die Ehrlichkeit der Peruaner und speziell dieses Reisebüros!!

Kommentare

Richtig zum „Mitleben“ sind Eure Texte so lebensnah geschildert – fast als wären wir selbst dabei gewesen 🙂
Und wirklich bemerkenswert, dass das Reisebüro sich wieder bei Euch gemeldet hat!
Alles Gute!

sytaurus hat am September 21st, 2011 17:02 geantwortet:

wir wollen ja, dass ihr mitleben koennt hoffentlich werdet ihr nur nicht seekrank und uns dadruch untreu. Tja, wir sind auch ganz verwundert, aber die Suedamerikaner sind eben ganz besondere Menschen. PS.: unseren Beisserchen geht es noch gut!

Ihr seit helden…!
Pedro & familie

sytaurus hat am September 25th, 2011 18:38 geantwortet:

Also jetzt übertreibe es nicht, wir haben schließlich noch 3000Nm bis französisch Polynesien vor uns!

Hallo Babsi & Christoph,

saß gestern abend bei Michi & Boris in Moschendorf und haben über Euch gesprochen und is mir eingefallen daß ich mich schon ewig nicht mehr gemeldet habe.
Laut Eurem Bericht gehts Euch eh gut.
Leider SEHEN wir nichts und warten daher gespannt bis ihr zurück seid und uns alles bei einer 3-Tages-Fotoparty zeigt.
Neid: wegen bei uns bald drohendem Herbst/Winter (obwohl wir derzeit einen fantastischen September haben mit täglich bis ca. 25 grad), während ihr wahrscheinlich im Dauersommer seid.
Mitleid: gibts auf dei kluanan Insln übahaupt an gscheitn Wein?

Weiterhin (wie sagt man eigentlich bei Weltumseglern?) „gut wind und wasser“!

Liebe Grüße von Werner und Andrea

sytaurus hat am September 25th, 2011 18:39 geantwortet:

Hallo ihr Beiden, wenn ihr genug Wein für ein 3-Tages-Festl einlagert, können wir euch auch so lange mit Bildern und Erzählungen quälen – wollt ihr das wirklich? Aber keine Angst wir werden schon eine erträgliche Menge für eine Präsentation zusammenstellen. Ihr seid im Irrtum, denn bei uns wird es jetzt erst warm – die letzten acht Monate war bei uns Winter und teilweise richtig schön a…kalt und feucht (eben südliche Halbkugel). Erst jetzt kommen wir in den „ewigen“ Sommer, aber auch da müssen wir aufpassen, denn gelegentlich bläst es dort mal (hat dann Namen wie Katarina usw. – nennt sich auch Hurrikan). Also auf Robinson Crusoe selbst wächst kein Wein, der wird importiert, aber allgemein sind die südamerikanischen Weine nicht zu verachten – zwar andere Sorten, aber sehr süffig (natürlich nichts gegen Moschendorfer-Rebe).

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