Seit gestern ist der Wind immer leichter geworden und somit zum Glück auch die Wellen. Nun gleiten wir mit halber Windstärke fast genauso schnell wie zuvor dahin. Heute Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, konnten wir bereits die ersten Konturen der Inseln am Horizont ausmachen und je näher wir gekommen sind, hat alles langsam Formen und Farben angenommen. Schroff und einsam hebt sich dieses Archipel aus dem Meer. Nur an ein paar kleinen Fischerbooten sind wir vorbeigefahren, von den vielen (sogar internationalen) Rettungsschiffen, die nach dem tragischen Flugzeugunglück von vor einer Woche hier nach Überlebenden und Wrackteilen suchen haben wir bisher nichts gesehen.
Am Nachmittag sind wir gemütlich in die weite Cumberlandbucht gesegelt und haben uns eine der dort ausgelegten Bojen geschnappt. Von steilen Felsspitzen geschützt und grünen Hängen umgeben ist San Juan Battista mit rund 600 Einwohnern und ebenso vielen Hunden die einzige „Stadt“ auf diesem einsamen Eiland das nur 22 km lang und 7 km breit ist. Wir wurden hier äußerst freundlich begrüßt und schnell waren die offiziellen Formalitäten mit dem Hafenkapitän erledigt.
So hatten wir noch Zeit einen kleinen Rundgang durch den Ort zu machen, um uns ein bisschen besser orientieren zu können und morgen werden wir dann, wenn das Wetter passt, die unglaubliche Umgebung erkunden und mal schauen ob wir noch einen Fußabdruck von Alexander Selkirk alias Robinson Crusoe finden.
Ach ja, vor zirka zwei Monaten hatten wir doch in Cusco das Problem mit dem Busunternehmen, das in Konkurs war. Damals hatte ich an das Busunternehmen sowie die Reiseagentur jeweils ein bitterböses E-Mail geschickt. Von der Busgesellschaft haben wir nie wieder etwas gehört (kein Wunder), aber die Reiseagentur Ecomanutours hatte uns damals zumindest geantwortet und versprochen sich darum zu kümmern. Für uns war dieses Kapitel eigentlich schon abgeschlossen, das Geld abgeschrieben und ich hatte meinen Frust mit den E-Mails befriedigt. Man glaubt es aber kaum, kurz bevor wir Valdivia verlassen haben, bekamen wir ein Mail von Ecomanotours, wo sie sich nochmals entschuldigt haben und unsere Bankverbindung zwecks Refundierung der Reisekosten haben wollten. Auch in diesen Zeiten geschehen noch Wunder und wir sind total begeistert über die Ehrlichkeit der Peruaner und speziell dieses Reisebüros!!
sytaurus hat am September 21st, 2011 17:02 geantwortet:
wir wollen ja, dass ihr mitleben koennt hoffentlich werdet ihr nur nicht seekrank und uns dadruch untreu. Tja, wir sind auch ganz verwundert, aber die Suedamerikaner sind eben ganz besondere Menschen. PS.: unseren Beisserchen geht es noch gut!