24.10.2010

Sa. 23.10.2010 – Rio Grande do Sul

ups, da geht es los!

Mittwochfrüh hatten wir noch den Wetterbericht studiert und überlegt, wann der beste Zeitpunkt für die Weiterfahrt wäre – eigentlich gegen Abend, denn dann sollte der Wind

und noch eine....

 drehen. Passiert ist es jedoch bereits zu Mittag, da standen von einer Minute zur anderen plötzlich die Wellen direkt in die Bucht und somit haben wir fluchtartig unseren Ankerplatz

das wars noch lange nicht!

verlassen (ein Anlanden am Strand wäre sowieso nicht mehr möglich gewesen und wir waren froh, dass wir an diesem Morgen noch nicht an Land waren). Im Grunde genommen war das Wetterfenster sehr knapp, denn nur drei Tage sollte der NO-Wind beständig sein und dann wieder auf SW drehen – für 320 sm ohne Fluchthafen eine riskante Sache, but no risk no fun! Innerhalb kürzester Zeit sind auch schon die Wellen donnernd über die Klippen gespritzt und die Surfer hatten ihren Spaß. Die ersten paar Stunden mussten wir händisch steuern, denn unsere Susi hätte den Kurs so hart am Wind mit Seitenwellen nicht halten können.

Snack für Zwischendurch

In der Nacht und dem nächsten Tag war es dann ein angenehmes Raumwind segeln, wie wir es gerne haben. Dann kam schon die Horrormeldung vom Wetterdienst, der Wind soll bereits Samstagfrüh nach Süden drehen – so ein Mist. Wir haben alles auf eine Karte gesetzt und uns mit vollen Segeln unserem Ziel entgegen gekämpft, denn der Wind hielt sich genau an den Wetterbericht. In der Nacht kam dann die Ruhe vor dem Sturm und wir haben den Motor angeworfen um wenigstens ein bisschen Höhe zu schaffen, um noch irgendwie eine Chance zu haben. In der Früh fielen dann auch schon die ersten starken Südböen ein und die letzten 30 sm waren dann richtig Arbeit, wir haben um jeden Meter Höhe gekämpft und den Kampf gewonnen! Kurz vor Sonnenuntergang hatten wir die Sandbänke und Untiefen umfahren und sind vor der Hafeneinfahrt von Rio Grande gestanden. Rio Grande do Sul ist einer der größten Industriehäfen Brasiliens, jedoch auch einer der gefahrenreichsten, da hier Kreuzsee, Untiefen und Strömung zusammenkommen – also richtig lustig bei Südwind! Permanent fahren hier die Riesenfrachter und Containerschiffe ein und aus und wir als kleine Keksdose mitten drin.

aber wir wurden beobachtet

kaum beachtet

Da hatten wir nicht einmal  richtig Zeit die Seelöwen und Delphine zu beobachten, die sich hier tummeln. Von der Hafeneinfahrt durch den neuen Hafen bis in die Stadt sind es noch über 11 sm durch eine schlecht gekennzeichnete Fahrrinne und dunkel ist es noch dazu geworden. Zum Glück haben wir derzeit Vollmond, der zumindest ein bisschen Licht gespendet hat. Kurz vor Mitternacht haben wir dann am Steg des Ozeanografischen Museums festgemacht und sind glücklich und todmüde ins Bett gefallen. Alles Weitere hat bis morgen Zeit!

Kommentare

Hallöchen!
Ihr seid, ja schon wirklich super eingespielt!!

Wie ihr zur genüge sicher schon oft gehört habt, muss ich trotzdem wieder sagen, es ist immer voll schön die Berichte und vor allem die super Bilder dazu, anzusehen!! Wirklich ein Traum!! 🙂

Total bewundernswert auch die Abwicklung mit den Behörden. Wenn man von Weltumseglung hört, denk man ja gar nicht an die Bürokratie. 😉

Danke, dass du euer Abenteuer mit uns teilst!! 😀

Glg Gerlinde

sytaurus hat am Oktober 25th, 2010 14:12 geantwortet:

wir lassen dich immer gerne mitträumen und freuen uns, wenn dir unsere Berichte gefallen. Na ja, auch auf See hat man einen gewissen Alltag und Probleme die bewältigt werden müssen – nicht alles ist immer nur Sonnenschein.

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