17.10.2011

So. 16.10.2011 – Rapa Nui

In der Nacht haben wir uns bereits unaufhaltsam der Osterinsel genähert. Leider hatten wir keinen sternenklaren Himmel, denn ein Gewitter hat das andere gejagt, aber dafür hatten wir wenigstens guten Wind. Als dann die Sonne golden hinter uns im Osten aufgegangen ist, hat sich für kurze Zeit die ganze bizarre Schönheit dieses einsamen Eilandes vor uns ausgebreitet, bevor alles wieder im Dunst verschwunden ist. Wie der holländische Admiral Roddeveen im Jahre 1722 zufällig an diese nur 117 km² kleine Insel inmitten dieses riesigen Ozeans gestoßen ist, grenzt schon an sehr viel Glück.

unser Begruessungskomitee

Denn die nächsten Nachbarn wohnen auf der Insel Pitcairn (auch nicht grad eine Metropole) und sind 1900 km (1000sm) entfernt und die südamerikanische Festlandküste ist 3700 km (2000sm) weit weg (also für einen sonntäglichen Kaffeklatsch ein bisschen zu weit). Als wir dann endlich auf Sichtweite waren, haben uns bereits die ersten Moais freundlich zugelächelt und uns in ihrem abgeschiedenen Reich willkommen geheißen. Noch immer ist diese Insel ziemlich kahl und braun, aber gelegentlich verleihen die vereinzelten kleinen Wäldchen und Palmenhaine doch ein paar Farbtupfer. Auf der gesamten Osterinsel gibt es keinen einzigen geschützten Hafen oder Ankerplatz, so sind wir die schroffe Felsenküste bis Hanga Roa (der Hauptstadt) gesegelt und haben uns dort die Gästeboje geschnappt. War gar kein so leichtes Unterfangen, denn sehr kurze Bojenleine und hoher Schwell sind eine schlechte Kombination, aber auch dies haben wir geschafft und sind dann mit unserem Dinghy an Land gesurft (anders kann man das nicht nennen, schon gar weil doch einige Surfer neben uns dieselben Wellen abgeritten sind).

erster Landgang

Halbwegs trocken angelandet haben wir dann die ersten Schritte auf dieser sagenumwobenen Insel gewagt und den Herren von der Armada unseren Pflichtbesuch abgestattet. Dort wurde erst einmal wieder viel Papier ausgefüllt und uns dann anschließend erklärt, dass die Boje nicht sicher ist und wir uns direkt vor Anker inmitten des Korallen- und Lavasteinfeldes nur ca. 100m vor der gefährlichen Brandung hinlegen müssen. Der winzige „Hafen“ in Hanga Pika ist nämlich voll und außerdem für unseren Tiefgang sowieso nicht geeignet. Wir hatten aber Vertrauen zu unserer Boje, weil wir sie ordentlich eingefahren und auf Zug ausprobiert hatten und haben erst später unser Ankermanöver gestartet. Zuerst waren aber noch eine Erkundungsrunde und ein kühles Bier angesagt, denn nach 18 Tagen auf See und 2.400 sm hat man sich dies wirklich redlich verdient.

Kommentare

Gratuliere zum Etappensieg! Macht es weiter so professionell! Bravo!
Lg Christine

sytaurus hat am Oktober 18th, 2011 00:17 geantwortet:

danke, wir genießen jetzt wieder ein bisschen das Landleben und mal schauen vielleicht spricht ja auch einer der Moais mit uns.

Ich habe Euch gerade unter den Standortmeldungen der letzten TO-Ausgabe gefunden.

Herzlichen Glückwunsch zu dieser zusätzlichen Etappe! Ich denke gern zurück an unseren Aufenthalt in der Caleta Sabauda, wo wir uns mit Ostereiern die Wartezeit versüsst haben und wo uns am Montag ein Osterdelfin beim Ablegen zusah.
Ich wünsche Euch weiterhin gute Fahrt und immer eine Handbreite Wasser unter dem Kiel.

sytaurus hat am November 22nd, 2011 19:06 geantwortet:

ist ja schön von dir zu hören, wo treibst du dich denn im Augenblick herum? Die patagonischen Kanäle haben wir ja jetzt hinter uns und nun wird es nurmehr wärmer. Vielleicht treffen wir uns mal wieder in irgendeiner Bucht.

Hinterlasse einen Kommentar

Dein Kommentar:

Kategorien