22.08.2016

Fr. 19.08.2016 – Pico

Expeditionstrupp-Pico

Expeditionstrupp-Pico

Heute Morgen haben wir gemeinsam mit Sophia und Andy einen Tagesausflug zur Nachbarinsel Pico unternommen. Von Horta nach Madalena  auf Pico fährt man gerade mal 40 Minuten, aber auch die verträgt nicht jeder, wie man an so  manchen blassen bzw. über die Reling hängenden Gesicht sehen konnte.Na ja, wir sind eben anders und süchtig nach Wasser und wenn schon nicht am eigenen Rumpf dann eben mit der Fähre. Zuerst wollten wir Pico mit dem öffentlichen Bus erkunden, aber der geht  nur zweimal pro Tag, also dazwischen mal aussteigen und was besichtigen geht nicht. Na dann muss eben ein Mietauto her. Nach ein bisschen rumfragen finden wir auch wirklich ein nettes kleines Auto zu einem annehmbaren Preis.

Gruta das Torres

Gruta das Torres

Mietautos sind scheinbar auf allen Azoreninseln ein Problem, es gibt zu wenige und wenndann  meist nur zu unverschämten Preisen (wie wir es in Flores u. Faial erlebt haben). Andy mit seinen langen Beinen quetscht sich hinters Steuer und los geht`s. Da wir allesamt keinen rechten Plan haben, lassen wir uns vom Instinkt und unseren notdürftigen Informationen leiten.  Es geht über kleine mit Lavasteinmäuerchen und Hortensien begrenzte Nebenstraßen erst einmal zur Gruta das Torres, einer 5km langen Höhle die sich durch einen Lavatunnel gebildet hat. Leider können wir nicht die ganze Höhle sehen, da wir keine Voranmeldung haben, aber was soll`s.

Rindviecher überall

Rindviecher überall

Weiter düsen wir dann bergauf bis zum Ende der Ausbaustrecke am Pico Alto, der mit seinen 2.351 m und dem markanten Gupf ein richtiger Hingucker ist (wenn er nicht gerade in den Wolken steckt).Wir haben Glück und sehen für ein Weilchen sogar bis Faial und Sao Jorge hinüber. Beim Runterfahren geraten wir in die Rushhour, aber nicht im üblichen Sinne, denn hier stehen nur ganz wenige Rinder auf eingezäunten Weiden, die meisten spazieren einfach auf der Straße rum und rotten sich gerne für einen kleinen Ausflug zusammen. Wieder an der Küste angekommen fahren wir nach Lajes do Pico und besuchen das Walfangmuseum.

Rush hour a la Pico

Rush hour a la Pico

Dies ist im alten “Bootsschuppen“  untergebracht. Es ist recht interessant, den Geschichten zu folgen und die Gesichter und Werkzeuge der alten Walfänger zu sehen, die noch bis 1987 in kleinen offenen Holzbooten den Giganten der Meere zu Leibe gerückt sind. Heute wird um ein vielfaches mehr an Whale Watching verdient, als an dem ausgekochten Walblubber in früheren Zeiten (was für ein Glück). Trotzdem gibt es noch relativ viele traditionelle Walfangboote mit oder auch ohne Segel und sie werden bis dato sogar noch gebaut.

Wal - Kieferknochen

Wal – Kieferknochen

Leider ist die Zeit wie im Fluge vergangen und so ging nach einem netten Picknick mit Aussicht, unser Weg zurück durch das ausgedehnte Weingebiet das sich den Vulkanrücken entlang nach  Cacherro erstreckt. Dort sind wir noch etwas in den scharfkantigen Klippen herumgeturnt, haben die bizarren Lavaformationen bewundert und sind dann zu einer kleinen Weinverkostung übergegangen. Wein kann man das eigentlich nicht nennen, denn der Vinho do Pico ist relativ süß – es ist eher ein Likör oder Portwein. Nicht einmal der Aguardente war richtig scharf.

Walzahn

Walzahn

Wir haben für den heutigen Grillabend auf unserem Pier noch ein Fläschchen gekauft und dann ist es auch schon Zeit gewesen das Auto in Madalena zurück zu geben und die Fähre nach Horta zu besteigen. Wir sind dann noch bis Mitternacht gemütlich bei Wein und Gegrilltem zusammen  gesessen, denn zwei Schiffe machen morgen die Leinen los.

Grillabend

Grillabend

Andy bringt Sophia nach Sao Miguel und Roger erwartet ebendort ein Päckchen mit Ersatzteilen. Es ist wieder ein wehmütiger Abschied, denn wir sind in der kurzen gemeinsamen Zeit doch recht eng zusammengewachsen.

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