26.09.2011

Sa. 24.09.2011 – Mirador de Selkirk

Cumberland-Bucht

Beim Anblick der vielen blühenden Büsche und Blumen ist uns gerade bewusst geworden, dass wir bereits vor 3 Tagen Frühlingsanfang hatten. Bei strahlendem Sonnenschein und wolkenlosen Himmel haben wir heute unsere Wanderschuhe geschnürt und sind auf den Sattel, von wo Alejandro Selkirk jeden Tag nach anderen Schiffen Ausschau gehalten hatte, gewandert. Es sind zwar nur 2,8 km aber 580 Höhenmeter zu bewältigen – eine richtig anstrengende Bergtour. Am Anfang wandert man noch durch schattige Eukalyptuswälder und überall schwirren die knallroten Juan-Fernández Kolibris (Männchen) herum – die Weibchen sind wunderschön grün und blau.

hier uebliches Fortbewegungsmittel

Bereits nach kurzem haben uns einige Reiter überholt (warum sind wir nicht auf diese Idee gekommen!) die natürlich viel schneller und weniger anstrengend auf den Gipfel kommen bzw. ist dieser Weg die einzige Verbindung zur anderen Seite der Insel (außer Schiff natürlich). Auf halber Höhe gibt es einen Abzweiger zu den Resten der Behausung von Alexander Selkirk, aber da hätten wir wieder weit runter zum Bachbett gehen müssen und das wollten wir dann doch nicht unbedingt, da der Aufstieg mit vielen sehr hohen und unregelmäßigen Steinen und Stufen schon anstrengend genug ist. Am Gipfel angekommen sind wir auf einen Felsen gesunken und haben diesen überwältigenden Ausblick erst mal atemlos genossen, aber beschlossen den restlichen Weg bis zur Bahia Tierras Blancas (noch ca. 17 km) doch eher zu lassen. Von hier oben kann man wirklich fast alles überblicken, obwohl es nicht die höchste Erhebung der Insel ist, aber die anderen Felsspitzen dürften nicht begehbar sein.

Blick Richtung Isla Santa Clara

Wir sind jedoch hier oben nicht alleine, denn seit gestern Abend liegen zwei Marineschiffe bei uns in der Bucht vor Anker und permanent brummen Helikopter über unsere Köpfe hinweg. Die Armee hat heute nach 20 Tagen ihre Suchaktion abgeschlossen und die Jungs haben jetzt übers Wochenende frei, bevor sie in ihre Basis zurückkehren. Wir unterhalten uns mit ein paar der jungen Männer und sie erzählen uns von den schwierigen Bergungsaktionen der Wrackteile und der 21 Leichen unter Wasser und wie sehr dies psychisch belastet. Daher haben sie es ich sicher redlich verdient, endlich mal wieder die Sau raus zulassen, was sie auch tatkräftig und lautstark bis in die frühen Morgenstunden gemacht haben.

Kommentare

Atmen raubende landschaft …
Pedro & Familie

sytaurus hat am September 28th, 2011 16:17 geantwortet:

ja es ist wirklich beeindruckend – trotzdem wollen wir hier nicht schiffbruechig sein und 4 Jahre u. 4 Monate auf Rettung warten.

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