11.10.2014

Do. 02.10.2014 – Mauritius / Port Louis

Die Überfahrt von Rodrigues nach Mauritius war einfach nur angenehm, leichter Wind von schräg hinten, Vorsegel ausgebaumt , Windsteueranlage eingestellt, Angel rausgehängt und dann drei Tage gewartet bis wir wieder an Land stießen – so lässt man es sich gefallen.

Moby Dick lässt grüssen

Moby Dick lässt grüssen

Knapp vor dem Cap Malheureux sehen wir plötzlich Wasserfontänen aufsteigen. Ja, es ist mal wieder Walsaison und wir begegnen unseren ersten Buckelwalen dieses Jahr. Eine Mutter mit Kalb schwimmt keine 80m von unserem Schiff entfernt und sie tauchen und springen, dass es eine wahre Freude ist. Etwas weiter entfernt werfen sich ebenso die Kolosse des Meeres in die Wogen und blasen hohe Wasserfontänen in die Luft. Dazwischen sehen wir immer wieder mal ganze Schulen von Delphinen, leider sind wir ihnen dieses Mal schlicht und einfach zu langsam und sie verlieren rasch ihr Interesse an uns. Vor der Küste tummeln sich bereits viele Motorboote zum Hochseeangeln. Zum Einklarieren müssen wir aber vorerst mal in die Hauptstadt Port Louis mit seinem dreckigen, lauten Fischer- und Frachthafen. Wir finden zum Glück ein ruhiges Eckerl in der Marina Caudan und genießen es, mal nur ganz einfach über die Reling an Land zu steigen und auf eine heiße Dusche zu gehen.

Port Louis

Port Louis

Zwar ist es alle andere als kalt hier, aber so eine kräftige Dusche mit viel Süßwasser hat schon malwieder was. Wir sind richtiggehend erschlagen von der Produktvielfalt in den Supermärkten und dabei sind die Preise wie zu Hause. Wir schlemmen uns durch die Käsetheke und plündern das Fleischregal, jedoch sind auch die lokalen Spezialitäten in den unzähligen kleinen Snackbars und an den Straßenständen ausgesprochen lecker und günstig. Eine schöne Portion Mine Frite (gebratene Nudeln mit Gemüse, Huhn, Ei,…) oder Ourite (Tintenfisch) kosten zwischen MUR 70-120 (ca. € 1,70 – 3,–).

Auswahl genug

Auswahl genug

Ok, Hotels und Restaurants sind schon sehr teuer, aber dort muss man ja nicht hingehen. Unser Problem mit der angeknacksten Want, wegen der wir eigentlich gekommen sind, ist schneller gelöst als erwartet. Wir montieren das Stahlseil ab, Bertrand kommt noch am gleichen Tag auf unser Schiff, schaut sich die Sache an, nimmt die alte Want mit und nur zwei Tage später können wir die Neue montieren. Wir bleiben trotzdem noch ein paar Tage hier stehen und lassen uns durch den Großstadttrubel treiben, besteigen den Mount Pouce (812m), besichtigen verschiedene Museen und streifen durch die belebten Strassen. Nach mehreren Monaten des einfachen Lebens und der Einsamkeit ist dies auch mal ganz nett.

Photografiemuseum - und Christoph steht Kopf

Photografiemuseum – und Christoph steht Kopf

Spätestens am 10. Oktober müssen jedoch die Marinaliegeplätze geräumt sein, denn dann rauscht die Flotte der World-ARC-Rally mit vollen Segeln ein. Es ist bereits die dritte Rally die wir auf unserer Reise treffen. Jedes Jahr düst eine Reihe von superteuren Fahrtenyachten in nur 15 Monaten einmal um den Globus – warum sie dies in so kurzer Zeit tun, ist uns bisher noch nicht ganz klar geworden, aber jeder nach seiner Fasson. Wir vertschüssen uns jedoch schon vorher und fahren nach Grand Baie im Nordwesten der Insel, wo bereits einige unserer Freunde ankern.

Kommentare

Liebe Babsi, lieber Christoph.

Wie immer superspannende Berichte – wir lesen jeden (leider sind wir schreibfauler als ihr) – und sind immer bei Euch im Gedanken.

Machts gut und noch besser, bis bald!

sytaurus hat am Oktober 22nd, 2014 18:22 geantwortet:

danke, ich habe den Wink verstanden – na vielleicht fließt es mir ja jetzt besser aus der Feder – mal schauen. Erleben tun wir ja genug, nur die Muse küsst mich nicht immer und der innere Schweinehund ist schon manchmal übermächtig.

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