Wow, ist das voll hier! Schon von der Weite sehen wir nur einen Wald voll Masten! Eigentlich sind wir ja nur mal schnell zum Einkaufen (maximal zwei Tage) nach Martinique gefahren, bevor wir unseren Besuch in St. Lucia bekommen. Vorsichtshalber hatten wir aber bereits in unseren Hinterköpfen einen Puffer von ein paar Tagen eingeplant, denn wir kennen uns. Meistens wird es länger als ursprünglich geplant, so wie auch dieses Mal.
Wir sind Samstagfrüh in Le Marin angekommen und schon eine halbe Stunde später lag das erste Dinghy an unserer Seite – „ Hallo wir sind Helge und Asha von der Gegenwind, wir hatten euch mal vor zwei Jahren angeschrieben“ – „Schön euch kennen zu lernen, na dann kommt doch mal an Bord“ und so ist es den ganzen Tag weiter gegangen, einige unserer bisherigen Wegbegleiter stehen nämlich auch hier . So haben die Kanadier Sheila und Michael von der Kantala bei uns angelegt, der derzeitige Strohwitwer Oren von der Renata hat sich bei einem Bierchen trösten lassen, unser deutsches Schwesterschiff Venga hat einen kurzen Zwischenstopp auf ihrem Weg zum Supermarkt bei uns gemacht und noch viele mehr.
Wir wollen uns bei Gott nicht beschweren, denn es ist toll so viele Freunde zu haben, aber dadurch muss man natürlich immer etwas mehr Zeit für alles einplanen und genug kaltes Bier im Kühlschrank bunkern. Wir sind mal wieder genau richtig gekommen und haben uns den perfekten Ankerplatz ausgesucht. Alle Schiffe die zwischen uns und dem Fahrwasser gelegen sind wurden fort gestampert, denn die traditionellen Segelschiffe haben sich eine Regatta geliefert und wir erste Reihe fußfrei, so wie es sich gehört (Glück muss man eben haben). Eigentlich wollten wir ja bereits am Mittwoch nach unserem Ausflug nach Fort de France weiterfahren, aber Edwin von der Carpe Diem hat am Donnerstag wieder neuen Besuch bekommen und musste seine Jungs aber erst am Nachmittag vom Flughafen abholen.
Das Mietauto hat er aber bereits seit in der Früh, ist doch schade es so unbenutzt herumstehen zu lassen. Also sind Edwin, Asha und wir beide kurzerhand in die Kiste gesprungen und haben eine flotte Inselrundfahrt gestartet. Viel Zeit war ja nicht, aber für eine kurze Wanderung im Caravelle Nationalpark, einen Besuch des Bananenmuseums (echt lecker, aber man muss gezielt nach den Spezialitäten fragen, sonst bekommt man nur die 08/15 Bananen zum Verkosten) und einer Umrundung des Mount Pelée hat es doch gereicht. Leider hatten wir uns dann doch mit der Zeit verschätzt und sind erst etwas verspätet am Flughafen angekommen. Guido und Mathias auch noch in den Chevrolet Sparks (der kleinste Chevi) gepackt und ab nach Hause. Zu sechst war es dann schon ein bisschen eng, aber wir sind ja Leiden gewöhnt.
Gegen Jetlag und Klimaumstellung haben wir den Tag bei uns an Bord langsam ausklingen lassen. Am Abend habe ich dann ganz einfach und auf die Schnelle für uns alle noch Koteletts mit Ratatouille und Reis in die Pfanne geworfen und wir haben alles mit viel Rotwein und Bier runtergespült. Edwin hatte uns zwar erzählt, dass sein Freund ein guter Koch ist, aber nicht das Guido sogar einen Michelin-Stern erkocht hat. Am nächsten Abend haben uns dann Guido und Mathias mit einer ganz einfachen, aber super-leckeren Kohlsuppe mit Rinderfiletstreifen verwöhnt.
Man merkt halt wenn jemand vom Fach ist, hätte ich dies vorher gewusst hätte ich mich auch noch mehr ins Zeug geworfen, aber auch so dürfte mein Essen nicht so schlecht gewesen sein, denn es ist fast alles weggekommen.
sytaurus hat am Februar 5th, 2016 12:16 geantwortet:
ok, kochen und backen kann ich wohl ganz gut – ich bekomme zumindest keine Beschwerden und Christoph hat es bisher auch überlebt. Aber wenn man schon mal einen professionellen Küchenchef an Bord hat, wurmt es natürlich wenn man dann nicht noch ein bisschen extra Sahne an die Sosse gegeben hat oder eine raffiniertere Deko gemacht hat. Aber auch er hat sich nochmal nachgeben lassen – dürfte also allen gemundet haben.