28.09.2013

Di. 17.09.2013 – Kokoskrabben und Herzmuscheln

endlich wieder Staubzuckersand

endlich wieder ein schöner Strand

Nach vier Monaten haben wir nun die nördlichsten Inseln Vanuatus erreicht und endlich sehen wir mal wieder richtige “Südseeinseln“ unbewohnt und mit weißem Staubzuckerstrand.  Vor uns brechen sich die Wellen am Riffsaum, aber wir stehen gemeinsam mit der La Gitana gut geschützt dahinter.  Der Wind pfeift uns zwar um die Ohren, aber es schaukelt nur verhältnismäßig wenig. Die ersten Tage haben wir nicht soviel von diesem herrlichen Anblick, denn wir liegen beide mit hohem Fieber danieder. Dürfte vom vielen Kontakt und dem ewigen (und kaum verhinderbaren) Händeschütteln mit den Ni-Vanuatus kommen, denn die rüsseln alle mehr oder minder und Taschentücher sind hier unbekannt, also wird alles mit der Hand abgewischt.

Strandgut

Strandgut

Fast jedes Kind hat eine triefende Rotznase und auch wenn man noch so versucht sich fern zu halten, ist dies nicht ganz so einfach. Auch Michaela und Volker geht es nicht so toll. Michaela war mit Verdacht auf Malaria im Hospital von Port Vila, aber zum Glück war es “nur“ Dengue-Fieber – auch nicht viel besser. Für einen Inselspaziergang reicht die Kraft jedoch gerade noch aus und es zahlt sich wirklich aus. Feiner weißer Sand, türkises Wasser und haufenweise Muscheln. Zwei Tage später geht es uns allen wieder so gut, dass wir ein gediegenes Beach-BBQ mit unseren selbstgefangenen Fischen, Steckerlbrot und den letzten Steaks zelebrieren können.

Stöckerlbrot am offenen Feuer - wie lecker

Stöckerlbrot am offenen Feuer – wie lecker

Auch finden sich hier Unmengen an Herzmuscheln und so gibt es für beide Schiffe fantastische Spagetti Vongole (obwohl das auspuhlen schon ganz schön Arbeit ist). Schon die ganze Zeit lockt uns Ureparapara, ein erloschener und in sich zusammengebrochener Vulkan in dessen Krater man reinfahren kann und sehr ruhig und malerisch liegt. Das Dorf hier bekommt nur dreimal im Jahr ein Versorgungsschiff zu sehen und auch Yachten verirren sich nicht so oft hier her, da die Insel außerhalb der Hauptroute liegt. So ist man dankbar für alles vom Zucker bis zu Batterien und T-Shirts und wir werden sehr herzlich von den Leuten hier aufgenommen und im Dorf herumgeführt.

Vitaminlieferant

Vitaminlieferant

Ein letzter kurzer Stop in den Torres Islands auf Tegua muss jedoch noch sein, denn die Hayter Bay soll eine der schönsten Ankerbuchten sein. Dort warten auch schon Detlef und Beate / SY-Kira auf uns. Es ist aber auch wirklich sehr einsam und idyllisch hier.  Die Locals kommen nur gelegentlich zum Fischen oder Kokoskrabben fangen her, so wie gerade und wir tauschen Zigaretten und Kosmetika gegen eine dieser Krabben. Diese Tierchen haben sehr kräftige und scharfe  Scheren und so werden sie gut verschnürt an Bord gebracht. Erst am nächsten Tag wollen wir sie dann grillen. Wir stellen unsere in einem Eimer auf den Boden des Cockpits, sobald es jedoch dunkel wird beginnt sie unglaublich zu rumoren.

darf ich mich vorstellen - Houdini

darf ich mich vorstellen – Houdini

Wir kontrollieren noch ihre Fesseln bevor wir schlafen gehen. Um zwei Uhr morgens weckt mich Christoph, weil er glaubt dass jemand an Bord gekommen ist. Mit Messer und Taschenlampe bewaffnet stellt er den Ein(aus)brecher – es ist unsere Kokoskrabbe, die es geschafft hat ihre Fesseln abzuschütteln, aus dem Eimer über das Cockpit und gesamte Vorschiff zu krabbeln und nun bereits auf der Ankerkette sitzt. Gerade kann Christoph sie noch einfangen und hängt sie nun, nurmehr mit der verbliebenen Bauchbinde, an unseren Kran (in der Nacht ist es uns zu mühselig ihr die Scheren wieder mit Kabelbindern zu fixieren). So hängt unser Houdini nun dort und bedroht jeden, der sich nur in seine Nähe traut.

das Schicksal bleibt ihm jedoch nicht erspart

das Schicksal bleibt ihm jedoch nicht erspart

Am Vormittag brauchen wir jedoch den Kran und Christoph dreht ihn herum – Schwupps, schon hat sich Houdini an unserer Peitschenantenne festgekrallt und würde das 20mm Glasfieberrohr auch ohne Probleme durchzwicken, wenn Christoph  nicht schnell die Drahtbüste, die er gerade in den Hand hatte, dazwischen gesteckt hätte. Unglaubliche Kräfte haben diese Tiere und wir kämpfen 10 Minuten bis er wieder loslässt. Dann kommt er an unsere Windsteueranlage und hängt über Bord. Sollte er von dort loskommen, hat er es sich verdient und uns zumindest keinen weiteren Schaden am Boot zugefügt. Gegen Mittag transportieren wir unsere gefährliche Fracht dann an Land und die Krabben landen am Grill – echt lecker!

da geht was weiter

da geht was weiter

Da wir bereits vor drei Wochen ausklariert haben, sollten wir langsam schauen das wir nach Honiara in den Solomon Islands kommen – also Segel setzen und die rund 500 sm in Angriff nehmen!

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