11.08.2010

Di. 10.08.2010 – Jonglierakt mit Slapstickeinlage

Schraeglage

Wir rauschen noch immer auf der Scheuerkante über die bis zu vier Meter hohen Atlantikwellen dahin und überlegen schon, ob unsere Berufschancen als Rodeoreiter oder Zirkusclown besser sind. Bei einer permanenten Schräglage von 25-40 Grad wird nämlich jeder Schritt bzw. Handgriff zum Seiltanz. Besonders witzig ist es in der Küche, man ist irgendwie verkeilt und wäre am liebsten Shiva oder ein Oktopus, weil immer irgendetwas gerade Reißaus nehmen möchte. Trotzdem kommen unsere kulinarischen Genüsse nicht zu kurz. Wir backen alle paar Tage Brot und kochen uns auch gelegentlich was Leckeres (nur auf Palatschinken verzichten wir derzeit, ist zu mühselig). Bisher ist uns nur ein Krug Sangria für den abendlichen Sundowner quer durch die Messe bis ins Bad geflogen. Leider war gerade auch der Motor zum Trocknen offen und so kleben die Früchte jetzt auch dort und der ganze Saft hat sich in der frisch mit Regenwasser gespülten Bilge verteilt – bis jetzt haben wir noch nicht wieder alles sauber bekommen, immer noch kommt irgendwo ein Stückchen Orange zum Vorschein. Auch Geschirrabwaschen geht nur im Teamwork und ist immer recht lustig, weil man bei dem Geschaukel nirgendwo was abstellen kann und so Teil um Teil bearbeitet werden muss. Christoph trocknet meistens ab und klettert wie ein Äffchen um mich herum um alles wieder an seinen Platz zu verstauen (ist kein so leichtes Unterfangen, wenn die restlichen Sachen in dem Schapp immer nachrutschen). Danach sind wir meist schweißgebadet und gönnen uns eine Auszeit bei einem guten Buch (Zeit genug haben wir ja).

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