So jetzt muss es mal gesagt werden – dieser Yachtclub ist wirklich das gastfreundlichste und großzügigste was wir je erlebt haben! Eigentlich wollten wir ja nur maximal 2-3 Wochen in Cabedelo bleiben und die notwenigsten Sachen erledigen, aber irgendwie sind wir mal wieder hängen geblieben. So sind es jetzt doch glatt zwei Monate geworden – ok, wir haben in dieser Zeit auch viel gearbeitet und nicht nur Party gemacht. Obwohl die Versuchung manchmal schon groß war (speziell zwischen Freitag und Sonntag), denn da wird der Churrasco-Grill kaum kalt und von den Mitgliedern des Yachtclubs wird so gut wie keine Entschuldigung fürs Fernbleiben akzeptiert.
Schon am frühen Nachmittag trifft man sich am oder im angenehm warmen Pool und genießt dort die ersten Häppchen und Drinks, selbst mitgebracht oder auch von der clubeigenen Bar. Sehr beliebt sind da Cocoswasser mit Whisky, die traditionelle Caipirinha oder ganz einfach eisgekühltes Bier. Inzwischen raucht auch schon der Grill und laufend werden Teller mit saftigen Fleischstückchen, leckeren Würstchen oder gerilltem Käse rumgereicht. Sehr angenehm, denn der Grillplatz ist gleich neben dem Wasser und alles wird im Pool zu den Barhockern serviert oder man tümpelt mit seinem schwimmenden Bierkühler herum. Irgendwann bilden sich aber dann Schwimmhäute zwischen den Fingern und man verlagert das Ganze doch lieber an die umliegenden Tische.
Meisten dauern diese Abende relativ lange und enden hochprozentig. Aber nicht nur da sind wir Segler gern gesehen, wir können auch das Dinghy sicher am Steg liegen lassen, uns Trinkwasser nehmen, die warmen Duschen benutzen,. und das alles frei. In der nebenan liegenden französischen Marina verlangen sie nur für den Dinghysteg R$ 100,– (ca. ? 30,–) pro Woche und sind dazu noch unfreundlich – da wissen wir umso besser wie gut es uns hier geht. Manchmal nehmen uns Betha oder Johan auch mit zum lokalen Markt oder fahren mit uns zu bestimmten Geschäften, die wir sonst nicht finden würden oder ohne Auto nicht erreichen könnten – ist alles eine Selbstverständlichkeit für sie (für uns aber nicht). Für den Diavortrag der Briten Rachel und Paul (SY Lynn Rival), die 2009 von somalischen Piraten gekidnappt wurden, organisiert der Club sogar eigens einen Bus nach Tambau für uns Segler, damit wir gut hin und natürlich auch sicher in der Nacht zurückkommen.
Auch zur Hobie-Kite-Regatta im Stammklub in Bessa und anschließend am Strand von Cabo Branco werden wir abgeholt und selbstverständlich in der Nacht zurückgebracht (Taxi ist ihrer Meinung nach zu unsicher!). Es ist sehr schwer sich bei so viel Herzlichkeit und Wärme auch mal erkenntlich zu zeigen, denn eine Spende fürs „Jugendsegeln“ oder sonstiges wollen sie einfach nicht annehmen. So beschließen die letzten drei Schiffe, SCORPIO mit Franz, Anna und Milena (Österreich), HUAIQUI mit Augustin und Simone (Spanien/Brasilien) und wir die Clubmitglieder mal so richtig zu verwöhnen. Wir tun uns zusammen, kaufen kurz bevor wir fahren Unmengen an Bier, Cola, Schnaps, Fleisch, Würstchen,. ein, machen leckere Salate und Nachspeisen und laden den ganzen Club zu einem großen Abschieds-Churrasco ein.
Dem Commodore Bernardo und Pedro, dem Directore überreichen wir dazu eine signierte österreichische Flagge, über die sich alle sehr freuen. Mit vielen Küsschen und Umarmungen werden wir dann verabschiedet, jedoch nicht ohne uns das Versprechen abzunehmen irgendwann mal wieder vorbei zukommen.
Pedro,Bete, Bernado, Betha, Johan, Deborah, Giljermo, Fabia, Cadet, Vagner, .. –
MUITO OBRIGDO PARA O TEMPO MARAVILHOSO !!!!
sytaurus hat am September 29th, 2015 21:52 geantwortet:
Wir haben die letzten zwei Monate unser Schiff hergerichtet, viel Arbeit in schwüler Hitze. Wir beneiden dich wegen des Büros und der Klimaanlage und wegen der Möglichkeit alles im nächsten Laden kaufen zu können. Aber trotzdem möchten wir um nichts in der Welt tauschen!
Liebe Grüße nach Bonn
Babsi und Christoph
PS.: Die Bilder folgen wie immer, wenn wir Internet haben.