22.10.2013

Sa. 05.10.2013 – Honiara – eine Woche Papierkram und Einkaufswahn

Heiß umkämpft war diese Gegend im 2.Weltkrieg und davon zeugt noch so manches Wrack, dass an der Küste oder auch davor im Wasser liegt. Anders als in Vanuatu ist es hier richtig heftig zur Sache gegangen und wir werden sicher in den nächsten Wochen noch bei einen oder dem anderen Wrack abtauchen.

ein paar Wracks bleiben übrig in der Bucht von Honiara

ein paar Wracks bleiben übrig in der Bucht von Honiara

Aber zuerst müssen wir uns noch dem offiziellen Papierkram widmen. Einen ganzen Tag laufen wir durch die Stadt um Zoll, Einwanderungsbehörde, Quarantäne und die diversen Zahlstellen, die natürlich nicht direkt im selben Gebäude sind, aufzusuchen. Wenn wir geglaubt haben Vanuatu ist teuer von den Einklarierungsgebühren her, haben wir uns aber getäuscht. Stattliche 2.200,– Salomonen Dollar (ca. 200,– €) dürfen wir berappen, damit es uns erlaubt ist drei Monate in den Hoheitsgewässer herum zu schippern. Das Beste ist jedoch, wir bekommen in den Pass nur ein Visum für einen Monat gestempelt und dürfen dann 48 Stunden später um eine Verlängerung für weitere zwei Monate ansuchen. Warum dieser bürokratische Aufwand getrieben wird entzieht sich unserem Verständnis. So wandere ich zwei Tage später am Nachmittag mit Detlev gemeinsam zur Immigration.

es hält sich aber niemand dran

es hält sich aber niemand dran

Er hatte seine Pässe bereits in der Früh abgegeben und sollte sie nurmehr abholen, ich gebe unsere Pässe erst ab. Über eine Stunde stehen wir eingezwängt in den Menschenmassen (zum Glück mit Klimaanlage) und warten auf seine Pässe. Er macht noch den Scherz, dass unsere Pässe wahrscheinlich früher fertig sind als seine. Genau in diesem Moment kommt unser Sachbearbeiter und was hat er in der Hand – unsere Pässe, aber nur mit einer Verlängerung von einem Monat – macht nichts wir wollten ja sowieso nicht so lange in den Salomonen bleiben. Nach kurzer Diskussion bekommt auch Detlev seine Pässe ausgehändigt, aber mit zwei Monaten Verlängerung – also Logik und Geschwindigkeit gehören sicher nicht zu den Stärken der Melanesier. Das sehen wir auch bei unserem Problem mit dem Kühlschrank. Es gibt nur ungelernte Kräfte und wenn etwas nicht nach Schema-F ist, sind sie auch schon aufgeschmissen.

so kann man seinen Diesel auch transportieren

so kann man seinen Diesel auch transportieren

Erst nach etlichen Kilometern Fußmarsch, finden wir in der fünften und letzten Firma endlich das richtige Gas. Nun ist das nächste Problem – sie verkaufen es nur in 12,5kg-Flaschen um stolze 5.800,– S$ (ca. 550,– €), wir brauchen jedoch nur ca. 85 Gramm. Da kommt mir die grandiose Idee nach einem Service zu fragen – verdutzte Blicke und ein Deposit von 2.000,– S$ und schon steht Alfred am nächsten Tag (zwar mit 1,5 Stunden Verspätung) am Pier und wir holen ihn zu uns an Bord. Der Ankerplatz in Honiara ist sehr wackelig. In der Früh geht es noch, jedoch gegen Mittag machen die Schiffe Bocksprünge, dass selbst der älteste Seebär grün im Gesicht wird. Genauso ist es unserem Servicemann gegangen, es hat nicht lange gedauert bis er über der Reling gehangen ist. So haben wir das ganze auf den nächsten Tag verschoben.

Honiara

Honiara

Zu unserem Erstaunen ist er da bereits vor 8 Uhr parat gestanden. Drei Tage lang sind er und Christoph im und unterm Kühlschrank gesteckt bis sie das Leck (hoffentlich) dicht hatten. Ich habe mich in der Zwischenzeit mit unseren Einkäufen, der Getränke- und Bierbestellung sowie der bereits o.e. Visaverlängerung vergnügt. Eigentlich ist Honiara schrecklich – dreckig, laut und alles vollgespuckt mit den ekeligen roten Resten der Betelnuss, aber man kann sich gut verproviantieren. Wie eine Oase wirkt da der Point Cruz Yacht Club, wo wir halbwegs sicher unser Dinghy liegen lassen und nach einem heißen hektischen Tag in Ruhe noch einen oder mehrere kalte Bierkrüge stemmen können.

zum Glück kauen die noch nicht Betelnuss

zum Glück kauen die noch nicht Betelnuss

Auch haben sie jeden Mittwoch- und Freitagabend Livemusik, wo wir lässig das Tanzbein schwingen lassen. Freitag, an unserem letzten Abend, lernen wir dort Rudi kennen, ein uriger trinkfester Österreicher der seit vielen Jahren für die UN als Berater für Wahlvorbereitung arbeitet. Er ist bereits viel herum gekommen und so wird es ein sehr langer, bierseliger aber trotzdem unterhaltsamer und interessanter Abend an dem ich meine Füße so richtig wund tanze. Samstagmorgens noch schnell auf den Markt Gemüse holen und dann ab in die Inselwelt der Floridas.

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