Irgendwie ist es ja ein komisches Gefühl, wenn man am Stand frische Erdbeeren kauft und daneben die weihnachtlich dekorierten Schaufenstern sieht oder wenn einem die Freunde schreiben, dass die Punschstände bereits offen haben und man selbst an der Hafenmole sitzt und ein Eis schleckt – an diese Dinge müssen wir uns erst gewöhnen (aber zum Trost, auch in Uruguay brauchen wir am Abend bereits einen Pullover, da es merklich abkühlt obwohl es hier gerade mal Sommer wird). Wir sind so weit weg und trotzdem ist immer ein Stückchen Heimat in der Nähe. Es ist wunderbar, dass die meisten Auswanderer versuchen ihre Wurzeln zu erhalten,
so haben wir z.B. in Rio Grande in der Capitania einen blonden Jüngling mit blitzblauen Augen getroffen, der uns stolz erklärte, dass er deutsch spricht, da seine Großeltern aus dem Schwabenland eingewandert sind. Er hat zwar ein seltsam anmutendes Althochdeutsch gesprochen, aber mit ein bisschen Phantasie war er doch zu verstehen und sehr stolz seine Kenntnisse präsentieren zu können.
Überhaupt sind in Südamerika die Menschen sehr der europäischen Kultur und Musik zugetan und saugen jede Information wie ein Schwamm auf. Wir machen es ja ebenso mit der südamerikanischen Kultur und genießen es, wenn es am Abend irgendwo Livemusik gibt – unser einziges Problem ist, dass die Menschen hier erst um Mitternacht so richtig munter werden und wir da meist schon von der Bettschwere befallen sind.
Nachdem wir nun alles angeleiert haben und nur mehr warten können, fahren wir endlich zu den Iguazu-Fällen und hoffen, dass bis zu unserer Rückkehr auch die restlichen Sachen eingetroffen sind. Denn die Zeit läuft und wir haben noch einen weiten und beschwerlichen Weg bis zum Südspitz vor uns!
sytaurus hat am November 23rd, 2010 21:23 geantwortet:
die Erde ist sicher flach oder ist dein Atlas etwa rund? Versprochen wir passen auf, dass uns nichts passiert und wir beim Heimkommen viel erzählen können. Macht ihr einen Direktvertrieb von Schilcher, wir würden ein paar Kisten brauchen?