5.03.2012

Fr. 02.03.2012 – Fakarava

Tetamanu

Nun kann uns ja kaum mehr was erschüttern, souverän schlängeln wir uns mit 3kn mitlaufender Strömung durch die Tauchboote, die auf ihre Gäste warten und legen uns in die ruhige Lagune bei Tetamanu. Es ist kaum zu glauben, dass nur wenige Meter entfernt die unzähmbaren Pazifikwellen an die Korallenbank donnern und wir geschützt, durch einen wenige Meter breiten Sandsaum, nur sanft dahin schaukeln. Das einladend klare türkis-blaue Wasser lockt uns natürlich (außerdem ist es s…heiß) und wir springen sogleich ins Wasser und schnorcheln mal die Korallenköpfe rund um unseren Ankerplatz ab.  Hier haben sich in den letzten Jahren einige kleine Resorts angesiedelt und auch zwei Tauchbasen bieten ihre Dienste an.

direkt zu unseren Füßen

Am Nachmittag fahren wir mit dem Dinghy zu einem dieser Guesthouses mit Tauchbasis und bei einem kühlen Bier reden wir mit einem der Tauchguides über die Konditionen und Tauchplätze in der Umgebung. Eigentlich wären wir ja gerne mal vor den Pass gefahren und von dort aus getaucht, aber dafür ist unser Dinghy zu schwach und die Wellen zu ruppig. Da es hier keinen Preisunterschied gibt, ob man eigenes Equipment mitbringt oder sich alles ausborgt sehen wir davon ab, denn € 60,– nur für 5 Minuten Bootsfahrt ist eindeutig weit über unserer Schmerzgrenze. So packen wir am nächsten Morgen unsere Tauchsachen ins Beiboot und fahren bei Stillwasser in den Kanal. Schön blöd gucken die professionellen Anbieter, als wir unsere Tauchflagge hissen und uns aus unserer Nussschale ins Wasser fallen lassen. Wie eine Wand stehen Hunderte Haie in der Strömung des Kanals und dazwischen paddeln riesige Napoleons und Mantas gemächlich dahin. Immer wieder legen wir uns auf den Grund und beobachten das grandiose Schauspiel.

unser Mittagessen ...

So viele unterschiedliche Haiarten haben wir noch nie auf einem Fleck gesehen – Grauhaie, Ammenhaie, Leopardenhaie, Zitronenhaie und die allgegenwärtigen Schwarz- und Weißspitzenriffhaie. Man vergisst fast die farbenfrohen Korallen und kleinen Fischerln zu beachten, so überwältigend ist dieser Anblick den man beim Dahingleiten in der Strömung hat. Damit wir auch nach dem Auftauchen wieder mobil sind, führen wir immer unser “Tauchboot“ an einer langen Leine mit uns. So verbringen wir die nächsten paar Tage nicht nur relaxt mit tauchen und schnorcheln, sondern auch mit Um- und Aufräumen, denn unser Besucher naht mit großer Eile und noch ist kein Platz für ihn in der Heckkabine freigeschaufelt (tja, zwei Jahre lang ist immer nur alles einfach runter geräumt worden – war ja auch genug Platz da). Eigentlich fahren immer dieselben Motorboote an uns vorbei und man grüßt sich zumindest auf die Entfernung. Nach ein paar Tagen bremst sich jedoch ein schnittiger blauer Flitzer ein und der Fahrer ruft rüber, ob wir nicht auf einen Kaffee kommen wollen. Da es für diesen Abend leider schon zu spät ist und wir außerdem noch unseren Kompressor für die Tauchflaschen anwerfen wollen verschieben wir den Besuch auf den nächsten Tag. Mahini und Tila führen auf dem kleinen Motu Aito mit sehr viel Liebe zum Detail ein entzückendes Anwesen mit einigen Bungalows für Gäste. Beide sprechen, da sie einige Zeit in Neuseeland gelebt haben,  perfekt englisch, was die Kommunikation um einiges erleichtert.  

... kommt auf den Tisch

Mahini fährt diesen Abend mit seinen Gästen zum Hochseefischen raus und nimmt Christoph mit. Bereits nach kürzester Zeit haben sie einen schönen Thunfisch gefangen und wir sind am nächsten Tag zum Sashimi-Essen eingeladen – Gott war das lecker!!!! Aber leider sollten wir weiter, denn am Donnerstag kommt das Versorgungsschiff nach Rotoava und am Sonntag unser lieber Freund Andi und wir sollten noch so einiges einkaufen und erledigen, aber Eile mit Weile – es geht sich schon alles aus.  Am Donnerstag ist bereits früh morgens das erste Schiff am Pier gelegen, hat aber kaum etwas ausgeladen. Das zweite Schiff zu Mittag war dafür umso voller und am Abend waren die Regale der beiden Magazine wieder gut bestückt. Die Früchtevielfalt, die wir aus Gambier gewohnt sind, gibt es hier jedoch nichtmehr, wenn man was bekommt ist die Qualität mäßig und die Preise sehr hoch. So müssen wir uns unsere Vitamine und Mineralstoffe eben über selbstgefangenen Fisch holen und die letzen Grapefruits und Zitronen aus Gambier genießen wir umso mehr.

Kommentare

Schön zu lesen, dass es Euch jetzt wieder gut geht – das habt ich Euch wohl nach der Strapaz der Ankunft verdient – doch der Tunfisch tut mir leid, er ist (zumindest in den meisten Meeresregionen) stark vom Aussterben bedroht, darum essen wir ihn nicht mehr.

Weiterhin Alles Gute und liebe Grüße von uns.
C+M+B.

sytaurus hat am März 11th, 2012 06:57 geantwortet:

Hier nicht unbedingt und mit diesem war es ein ehrlicher und fairer Kampf.

Hallo, Ihr Lieben !

Gott sei Dank ist Euch nichts passiert ! Wir hoffen, Ihr erholt Euch gut vom Schrecken und könnt Polynesien wieder richtig geniessen !

Toll, daß Ihr so viele schöne Tauchgänge machen könnt – vor allem die Haie und Mantas sind ja sehr beeindruckend.
Wir sind vor 2 Tagen von Meedhuuparu (Malediven,Raa-Atoll) zurückgekehrt; hatten auch 7 schöne Tauchgänge, mit den Mantas fast auf Hautkontakt, aber nur 1 schlafenden Ammenhai.
Katharina hat das warme Wasser und der Sand besonders gut gefallen.

Zurück in Wien- der Frühling steht vor der Tür, kämpft aber tageweise noch mit dem Winter, der sich noch nicht gschlagen gibt, aber es wird täglich heller,,,

liebe Grüße und weiter allles Gute für Eure Reise !

die 3 Langers

sytaurus hat am März 14th, 2012 10:14 geantwortet:

ein bisschen Adrenalin lässt sich manchmal nicht vermeiden, aber zum Glück haben wir sehr wachsame Schutzengel. In den Tuamotus fahren wir von einem schönen Tachplatz zum Nächsten. Die Malediven sind auch nicht zu verachten (hat uns auch sehr gut gefallen damals). Geniesst die frühlingshaften Sonnenstrahlen.

ich hoffe euch gehts gut und mein Bruder ist gut gelandet. Theo

Andi H. hat am März 14th, 2012 10:13 geantwortet:

Hier schreibt der Gast, Andi (der Mann mit der Gummiente), an Bord der SY-Taurus.
Nachdem fast die Hälfte meines Urlaubes vorüber ist, möchte ich der werten Lesergemeinde einen Eindruck vom Leben und den täglichen Aktivitäten der SY-Taurus Crew vermitteln.
Also, was Barbara und Christoph seit 2 Jahren machen läßt sich am Besten als „Gourmetreise um den Planeten“ titulieren. Ich habe in die letzten Tage ein kulinarisches Highlight nach dem Anderen genossen! Details würden diesen Rahmen bei weitem sprengen (Tiefseefisch, Doctorfisch, Goldmakrele, Poisson Cru,….)!
Aber, wir konnten auch einige fantastische Tauchgänge machen, die zu den Beeindruckendsten meines Lebens zählen (ich habe ca. 3000 Tauchgänge und 4 Jahre in den Tropen als Tauchlehrer gearbeitet). 200 Graue Riffhaie im Südpass des Fakarava Atolls! Und wir mitten drinnen!
Ich könnte noch seitenweise von beeindruckenden Erlebnissen berichten, die für Barbara und Christoph bereits (fast) zum Alltag geworden sind.
Für mich hat Gastfreundschaft von nun an zwei Gesichter: Barbara und Christoph!
1000 Dank, Andi

Hallo liebe Taurus-Crew,

als einer der Voreigner der Taurus verfolge ich Eure Reise mit großem Interesse. Besonders vor dem Hintergrund, dass wir seinerzeit mit der gleichen Zielsetzung die Taurus erworben hatten. Der Grund für das Nichtzustandekommen unserer Weltumsegelung ist heute 8 Jahre alt und hört auf den Namen Tim. Gerne und mit viel Begeisterung schaut er mir heute beim Stöbern in Euren Reiseberichten über die Schulter.
Am meisten freut mich heute zu sehen, dass die wunderschöne Taurus genau das richtige Schiff für eine Weltumsegelung ist. Wir sind sicher, dass Ihr mit ihr weiterhin viel Freude haben werdet und sie Euch sicher nach Hause bringen wird.
Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel wünscht Fam. Rollmann aus Hanau in Hessen

admin hat am März 17th, 2012 22:24 geantwortet:

Hallo Joachim,
es freut uns irrsinnig, dass du Kontakt mit uns aufgenommen hast! Die Taurus ist wirklich wie geschaffen für eine solche Fahrt, speziell in den höheren Breiten, dort wo bei uns das Segeln beginnt endet es bei vielen. Diese Sicherheit erkauft sie sich jedoch durch ein gehöriges Maß an Trägheit (im Mittel erreichen wir 100 NM Etmal) Wir hätten uns auf jeden Fall kein besseres Schiff wünschen können!
Liebe Grüße aus Moorea Barbara und Christoph

hier schreibt eine ehemalige schulkolleging von christophs mutter . wir hatten gestern 23.3. klassentreffen und ich hab von eurer tollen reise gehört und nätürlich gleich reingeschaut in den blogg. suuuuuuuuuuuuuper toll – ich bin begeistert – hätte nie den mut aufgebracht so lange auf see zu sein. ich wünscheuch weiterhin eine so tolle reise und werde alles verfolgen. ganz liebe grüsse aus dem fernen wien eva härteiss

sytaurus hat am März 26th, 2012 08:22 geantwortet:

das wievielte Klassentreffen war denn das? Wir freuen uns, wieder einen neuen Leser zu haben, der uns trockenen Fusses folgt. Nicht jeder ist geschaffen für so eine Fahrt, muss aber auch nicht sein. von der Couch aus ist es sicher auch sehr nett.

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