Kaum angekommen – schon sind wir auch schon wieder weg! Grad mal drei Tage in Menorca, dann vier Tage in Sizilien. Aber wir müssen jetzt jedes Wetterfenster ausnützen, denn das Wetter wird gegen Ende des Jahres immer stürmischer und unberechenbarer. In Menorca haben wir wieder unseren altbewährten Ankerplatz in der Cala Taulera, direkt zwischen der Festung La Mola und der Illa del Llatzeret, aufgesucht.
Ein idyllisches Plätzchen, nur nicht am Wochenende wenn alle ihre großen Motorboote besteigen um mit ihren Familien einen Sonntagsausflug zu machen. Wir sind dann mal grad eben in unser Beiboot gesprungen und nach Maó oder Es Castell gedüst. Leidenschaftlich gerne wandern wir durch die engen Altstadtgässchen mit ihren unzähligen Kirchen, Palästen und versteckten Winkeln, wo sich meistens auch irgendwo eine kleine gemütliche Bar oder Patisserie für ein beschauliches Päuschen findet. Wir haben uns einmal durch das Produktangebot der örtlichen Gin-Destillerie gekostet und haben uns dann, ganz nach örtlicher Gepflogenheit, eine Siesta unter einem schattigen Baum gegönnt. Sogar ein Orgelkonzert in der Església de Santa Maria haben wir uns diesmal angehört.
Das schön beleuchtete Kirchenschiff und die Akustik waren schon beeindruckend und das erste Mal, dass ebenso ein Glockenspiel mit dabei war. Leider ist uns nur diesmal nicht genug Zeit geblieben um die Insel auch mit dem Mietauto zu erkunden. Die imposanten Megalithbauwerke aus prätalaiotischer Zeit hätten wir uns gerne noch angesehen, aber leider diesmal nicht!
Im Augenblick können wir zwischen gar keinem Wind oder SO-Sturm wählen, dazwischen gibt es im Augenblick nicht viel. Wir sind fast die halbe Strecke bis Sizilien motort, um dann knapp vor dem nächsten Scirocco (oder besser gesagt Gregale – NO-Wind) gerade noch rechtzeitig in Trapani, am westlichsten Zipfel Siziliens, anzukommen.Es ist schon gut, dass wir außerhalb der Saison hier sind, denn jetzt sind erstens nicht so viele Schiffe und die Preise sind halbwegs moderat (bzw. kann man verhandeln). Normalerweise hätten wir ja geankert, aber diesmal waren wir echt froh über einen sicheren Marinaplatz, denn es hat so richtig schön gekachelt und der Himmel hat Sturzbäche geweint.
Zwei Tage später war der Spuk auch schon wieder vorbei und wir sind mit der Gondel in das mittelalterliche Bergdorf Erice gefahren, mit stöckelschuhfeindlichen Kopfsteinpflasterwegen aber herrlichen Aussichten. Es ist zwar auch ein ganzes Kreuzfahrtschiff dort herum getorkelt, aber zum Glück waren die nach einer Stunde wieder weg und wir waren wieder so gut wie alleine. Durch den starken Regen davor war die Sicht einfach grandios. Wir sind auf den alten Steinmauern gesessen, haben uns den Bauch mit Canolli und anderen süßen, meist mit Mandelcreme gefüllte, Leckereien aus dieser Umgebung vollgeschlagen bis uns der Magen komplett verklebt war.
Unter uns die Stadt und die benachbarten Salinen und sogar den Etna haben wir in weiter Ferne ausmachen können – einfach ein wunderschöner Tag. Die anderen Tage sind wir durch die Altstadt flaniert, haben einige der unzähligen Kirchen und Kathedralen besichtigt. Obwohl es schon Mitte Oktober ist, sind trotzdem noch erstaunlich viele Touristen unterwegs. Na ja, für Leute ohne schulpflichtige Kinder ist ja jetzt auch die schönste Zeit zum Reisen.
Nichtmehr so heiß, aber zum Baden noch allemal warm genug (was wir auch regelmäßig noch genießen!). Beim nächsten West bzw. Südwind geht es weiter – na mal schauen wie weit!
sytaurus hat am Oktober 31st, 2016 15:58 geantwortet:
das werden wir schon managen – so bald wir ein Telefon haben werden wir es dir mitteilen. Aber jetzt geniessen wir noch die letzten warmen Herbsttage im Mittelmeer (inkl. schwimmen). Die Nächte werden jedoch jetzt schon merklich kühler.