Irgendwie haben wir schon wieder einen Platz gefunden, wo man so richtig picken bleiben kann. Natürlich hängt das auch von der Gesellschaft ab, in der man sich befindet. Im Augenblick schwirren hier sechs deutsche Schiffe und natürlich Unmengen an Australiern und Neuseelädern (ist ja fast deren Hausrevier) herum. Wir stehen meistens mit Kerstin und Helmut auf ihrer Lop To (echte Hamburger) und den Neuseeländern Sheyn, Wendy, Paul und Kaya mit ihrer Waiora zusammen in den Buchten und wandern dann gemeinsam über die Inseln oder gehen tauchen.
Apropos tauchen, endlich mal wieder richtig schöne und unbeschädigte Korallenriffe. Wir sind richtig begeistert über die Vielfalt und Farbenpracht unter Wasser, jedoch waren wir heute derart durch die Walgesänge der Buckelwale abgelenkt, dass wir kaum etwas von dieser Schönheit mitbekommen haben. Es ist irre wie weit die Stimmen unter Wasser fortgetragen werden. Es müssen zumindest drei bis vier Tiere gewesen sein, weil wir unterschiedliche Stimmen gehört haben. Immer wieder haben wir in die blaue Tiefe gestarrt, ob sich nicht doch einer von ihnen nahe zu uns an die Riffkante “verirrt“, aber leider nicht.
Wir sehen sie jedoch immer wieder in der Früh oder am Abend ihre Saltos in der vorgelagerten Bucht schlagen, durch die wir leider durch ein nur bei Hochwasser überquerbares Riff getrennt sind. Gestern wollten wir gerade bei Hochwasser auf der anderen Seite tauchen und haben plötzlich zwei Fontänen vor uns gesehen. Sofort haben wir unsere Flossen angezogen und sind mit unserem Dinghy ihnen hinterher gedüst. In Tonga ist es nämlich erlaubt mit diesen Riesen hautnah zu schwimmen (wenn man sich traut). Als wir an der Stelle waren hat plötzlich das Wasser unter uns zu kochen begonnen und wir haben die weißen Rücken von zwei großen Bullen direkt unter uns gesehen. Christoph`s Kommentar war nur “hoffentlich tauchen die jetzt nicht auf“, denn dann hätten sie uns in die Höhe katapultiert.
Immer wieder haben wir mit unseren Brillen unter Wasser geschaut, aber leider sind sie zu schnell gezogen um direkt mit ihnen Kontakt aufnehmen zu können. Bei einem Muttertier mit Kalb ist das anders, da sie nur sehr langsam unterwegs sind. Aber es ist ja noch nicht aller Tage Abend und wir sind sicher, dass uns noch einige über den Weg schwimmen werden.