Wow, da waren wir ja richtig schnell – in nur 10 Tagen 1.600 Seemeilen – das war ja geradezu eine rekordverdächtige Fahrt! Die ganze Zeit über hatten wir, abgesehen von einigen kleineren Gewittern, relativ gutes Wetter. Jetzt liegen wir hier bereits seit zwei Wochen und die ganze Zeit bläst es permanent aus allen Rohren mit 20-40 Knoten und eine schwarze Gewitterfront jagt den nächsten Regenschauer. Das macht aber trotzdem der traumhaften Umgebung kaum einen Abbruch.

mein Kletteräffchen
Wir liegen hier gemeinsam mit vier anderen Schiffen und pflegen mal wieder unsere sozialen Kontakte. Diese Inselgruppe gehört zu Australien, besteht aus 26 Atollen und dem etwas abgelegenen Nord-Keeling-Island, wo sich ein großes Naturschutzgebiet und das Wrack der 1914 versenkten deutschen SMS Emden befindet. Eigentlich sind nur zwei Inseln bewohnt, Home Island mit der lokalen Bevölkerung und West Island mit hier niedergelassenen Australiern. Vor Direction Island, wo früher mal eine Kopra-Plantage und die Kabelstation für die Unterseekabel waren, ist jetzt der Tummelplatz für die Yachties und sonnenhungrigen Urlauber. Die restlichen Inseln sind unbewohnt.
So schön hier auch die Inseln mit weißen Sandstränden und Palmen sind, so wenig Spaß macht es mit dem Dinghy über die weißen Schaumkronen längere Strecken durch die weite Lagune zu brettern und andere Inseln zu besuchen. So beschränkt sich unser Radius leider nur auf unsere unmittelbare Umgebung. In Direction Island oder Prison Island zum schwimmen und schnorcheln und nach Home Island, wo wir zum Einkaufen und für den Behördenkram hinfahren. Apropos einkaufen, endlich mal wieder ein richtiger Supermarkt mit Fleisch, Käse, Jogurt und Müsli. Er ist zwar alles doppelt so teuer wie in Australien, aber kein Wunder wenn alles inklusive Obst und Gemüse eingeflogen werden muss, aber dafür bekommt man hier wieder viele Dinge die wir lange vermisst haben. Frisches Obst und Gemüse ist rar und sehr teuer, denn es wird nur alle sechs Wochen eingeflogen und die Einheimischen bauen selbst nichts an.

Ankerplatz bei Direction Island
Die Cocos Inseln werden großteils von muslimischen Malaien bewohnt, die von Australien erhalten werden. Noch bis Ende Juli zelebrieren sie ihren Ramandan, aber dann ist das große Hari Raya Puasa-Fest, na mal schauen ob wir dann noch da sind. Für einen Tag sind wir mal mit der Fähre von Home Island nach West Island gefahren um es uns anzusehen und eventuell etwas Alkohol Duty Free einzukaufen. Wir haben den Supermarkt nach leistbaren Produkten durchstöbert, uns gerade noch um AU$ 20,– (€ 15,–) einen einfachen Burger gegönnt (verspätetes Geburtstagsessen), aber bei den Preisen von AU$ 60,– (€ 45,–) für 24 Dosen Bier haben wir dann das Handtuch geschmissen, da bleiben wir lieber bei unserem selbstgemachten Homebrew.

abendlicher Seglertreff
Da Segler ja generell ein lustiges und geselliges Völkchen sind und die australischen Steaks nicht so schlecht, entzünden wir in schöner Regelmäßigkeit ein nettes Feuerchen am Strand und rösten das Fleisch köstlich knusprig braun und tratschen bis in die Nacht.
sytaurus hat am August 8th, 2014 00:13 geantwortet:
Das tun wir doch sowieso! Genießt die Grillerei auf euerem sicher nicht schwankendem saftig grünen Gras! Wir freuen uns jetzt schon auf Chagos, am Globus schaut der Indik nämlich nicht so groß aus wie er wirklich ist!
Liebe Grüße Babsi und Christoph