18.09.2011

Fr. 16.09.2011 – auf zu neuen Ufern

Jetzt ist plötzlich doch alles sehr flott gegangen – die Wettervorhersage für das jetzt folgende (ausnahmsweise ausgedehnte) Hochdruckgebiet ist in den letzten Tagen stabil geblieben. So sind wir gestern bei strömenden Regen zur Armada gestiefelt um eine Zarpe (Fahrgenehmigung – ist in Südamerika vorgeschrieben) für die Juan Fernandez-Inseln und die Osterinsel zu beantragen. Dort wurde unsere Euphorie gleich wieder gebremst, denn der Kommandant hat uns mitgeteilt, dass der Hafen für die nächsten zwei Tage wegen eines Sturmes aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. Auch unser Argument, dass wir erst Freitagmittag mit den letzten Ausläufern rausfahren und den Südwind zwischen den Fronten ausnützen wollen, hat ihn nicht erweichen können uns dieses Papier auszustellen.

Pelikane

Da dieses Wochenende der Nationalfeiertag zelebriert wird (vier Tage lang feiern, futtern und saufen!) war unsere Befürchtung, dass wir vor Dienstag nicht auslaufen dürfen und so das Wetterfenster verpassen.

Er hat aber gemeint, er werde am Freitag um 10 Uhr zur Schiffsinspektion bei uns vorbei kommen (zumindest schon mal etwas). So haben wir nur die normalen Lebensmittel eingekauft und sind etwas frustriert aufs Schiff zurückgefahren. Am Abend hat es dann richtig zu blasen begonnen und unsere Taurus hat in den Leinen geächzt. Gegen Morgen war der ganze Spuk, so wie erwartet, vorbei und die Sonne hat wieder vom Himmel gelacht. Wir haben auf unsere Freunde von der Armada gewartet – es wurde 10, 11, … um kurz vor 12 Uhr standen dann zwei Uniformierte vor unserem Schiff. Nachdem sie ihre lange Liste abgearbeitet und uns ein Loch in den Bauch über Rettungsinsel, Leuchtmittel, Kommunikationsgeräte, Feuerlöscher, Medikamente usw. inkl. Ablaufdaten gefragt hatten, haben wir unsere Fahrtbescheinigung erhalten.

mitten in der Hafenausfahrt

Unsere vorsichtige Frage, ob wir vielleicht doch heute schon auslaufen dürfen, wurde mit einem grinsenden „claro, no problemo, buen viaje“ beantwortet. So bin ich noch flott mit dem Bus in die Stadt gefahren die letzten Frischsachen wie Brot, Obst und Fleisch einzukaufen und Christoph hat das Schiff seefertig gemacht und alles fest verzurrt. Pünktlich um 17 Uhr waren wir startklar und unsere dänischen Freunde Poul und Vibeke von der Yacht Pi sind noch zum Verabschieden gekommen und haben unsere letzte Leine vom Steg gelöst. Mit ablaufender Flut sind wir den Flusslauf hinaus in die weite Bucht und dem Ruf des Pazifiks gefolgt, wo dann die Küste Südamerikas nach einem fulminanten Sonnenuntergang hinter uns verschwunden ist.

letzter Blick auf Niebla und Coral in der Bucht vor Valdivia

Wir waren jetzt dreizehn Monate in Südamerika und nicht einen Tag davon möchten wir missen. Nicht die langen weißen Sandküsten Brasiliens, die weiten Steppen Argentiniens oder die unvergleichlichen chilenischen Kanäle und Gletscher Patagoniens – gekrönt von den Wasserfällen Iguazus, Kap Hoorn oder unserer Inlandsreise durch die Anden. Viele schöne Dinge haben wir gesehen und interessante Leute kennengelernt – aber jetzt geht es weiter! Zuerst auf die Inseln von Alexander Selkirk und Robinson Crusoe und dann zu den Moais auf die Osterinsel.

Kommentare

ICH WUENSCHE EUCHE GANZ HERZLICH EINE GUTE REISE UND IMMER GENUEGEND WASSER UNTERM KIEL, BUEN VIAJE Y BUENA RECALADA SIN NOVEDADES-Georg

sytaurus hat am September 19th, 2011 20:18 geantwortet:

wir haben Chile ja noch nicht ganz verlassen, zuerst geht es ja noch nach Juan Fernandez und Isla de Pascua, aber die Küste haben wir richtigerweise bereits hinter uns gelassen. Auch dir wünschen wir alles Gute und hoffentlich treffen wir uns nochmal irgendwo in der Welt (spätestens wenn wir wieder nach Patagonien kommen) Machs gut, Christoph & Barbara

Gute Reise und weiterhin Wetterglück und was man sonst noch alles wünschen kann!!!
Christine

sytaurus hat am September 19th, 2011 20:19 geantwortet:

vielen Dank, ein bisschen Glück mit dem Wetter können wir schon gut brauchen.

Wir wünschen Euch eine gute Reise und eine schöne und möglichst streßfreie Überfahrt !
Alles Gute !!
wünschen Euch die 3 Langers

sytaurus hat am September 19th, 2011 20:19 geantwortet:

du solltest uns schon so gut kennen, dass wir uns nie Stress machen. Schon gar nicht, wenn der Weg noch so weit ist (ca. 3.500NM) bis nach französisch Polynesien, aber dazwischen hoffen wir ja doch noch auf drei Inseln einen Stop machen können (ist nicht so sicher, da es nirgendwo sichere Ankerplätze gibt – also nur bei Schönwetter und Flaute)

Liebe freunde,

Wuenshen euch dass aller aller beste in eurem, jetzt also gans grossen abenteuer, und sind gans gespannt auf eure zukunftige Pazifik berichten. Sollt wissen dass wenn auch jeden tag weiter weg von uns, seit ihr in unserem herzen, woh ihr auch sein werdet…!
Gruesse aus Buenos Aires

sytaurus hat am September 19th, 2011 20:19 geantwortet:

muchas gracias, auch euch werden wir nicht so schnell vergessen und hoffen ja doch, dass ihr uns mal besucht (entweder am Schiff oder dann vielleicht in Österreich wenn wir wieder dort sind). Ich verspreche euch auch künftig am Laufenden zu halten. Hasta luego amigos!

Hat also wirklich was genützt, dass ich mit dem Pusten aufgehört habe 🙂

Gute Reise !!

sytaurus hat am September 19th, 2011 20:20 geantwortet:

vielen Dank, jetzt haben wir endlich lossegeln können. Bitte noch ein paar Tage die Luft anhalten bis wir in der Passatzone sind – okay?

Auch von uns alles, alles erdenklich Gute für die weitere Reise und, dass euch der Wettergott gesonnen bleibt. Freue mich schon riesig (wie bisher) auf eure weiteren Berichte.
Alles Liebe Friederike und Franz

sytaurus hat am September 21st, 2011 17:07 geantwortet:

die naechsten Berichte folgen aus den „Bergen“ – wir werden auch vom Mirador aus nach anderen Schiffen Ausschau halten (unser Vorteil – wir haben ja ein Schiff mit dem wir wieder wegkoennen)

Hinterlasse einen Kommentar

Dein Kommentar:

Kategorien