7.07.2011

Do. 07.07.2011 – Asche überall

Eigentlich können wir glücklich sein, denn die Aschewolke des Puyehue-Vulkans ist bisher immer Richtung Argentinien gezogen. Unsere Freunde in Buenos Aires schreiben uns, dass sie bereits seit Wochen jeden Morgen eine dicke Schicht wegwaschen müssen.

Steg von Alwoplast

Nun ist es bei uns auch so weit, seit letztem Wochenende hat der Wind auf SO gedreht und die Sonne schafft es kaum mehr sich durch die dichte Wolkenschicht zu kämpfen. Alles und jedes ist von einer grauen Staubschicht bedeckt, aber zum Glück klebt das Zeug nicht und lässt sich einigermaßen leicht wegspülen. Trotzdem ist an Wäscheaufhängen oder irgendwelche Lackierarbeiten an Bord gar nicht zu denken. Durch jede Öffnung und Ritze dringt dieser feine Staub ein. Das wäre ja nicht so schlimm, aber noch immer sind die meisten Pässe nach Argentinien gesperrt und wir müssen ja für zumindest 1 Tag außer Landes um ein neues chilenisches Visum zu erhalten. Da jetzt wieder ein Pass offen ist, dachten wir dies gleich mit ein paar Tage Schifahren zu verbinden – also haben wir Bustickets besorgt, sind noch im Dunkeln mit dem Taxi zum Bus-Terminal und haben es uns noch vor dem Morgengrauen im Bus nach San Martin de los Andes gemütlich gemacht und was passiert … rausgeworfen werden wir. Durch höhere Gewalt und eigene Blödheit hatten wir uns beim Aufenthalt um 1 Tag verrechnet, denn wir haben nur ein 90-Tage-Visum und nicht für 3 Monate. Der Busfahrer hat sich geweigert uns mitzunehmen und auf der Grenze auf uns zu warten und hat uns einfach vor die Türe gesetzt. So standen wir gleich wieder da, mit zwei großen Rucksäcken am Buckel, mitten auf der Straße ins Nirgendwo.

Steg vom YC Estancilla

Unsere zweite Möglichkeit das Visum zu verlängern ist bei der Einwanderungsbehörde, nur kostet das US$ 100,– pro Nase und die hätten wir natürlich lieber auf der Schipiste auf den Kopf geklopft. Zähneknirschend sind wir somit zum Amt gewandert und haben dort unseren Obolus für einen neuen Stempel im Pass entrichtet. Vielleicht war es eh gut so, denn für`s Wochenende ist schlechtes Wetter angesagt und außerdem gibt es am Berg erst 50cm Schnee mit viel Asche vermischt – irgendwie müssen wir ja unseren Frust unterdrücken, dass wir nicht zum Schifahren gekommen sind.

Kommentare

Gut gemacht, warum solltet ihr auch im staubigen Schnee Ski fahren gehen. Wäre das wirklich ein Vergnügen? Wünsche euch, dass sich der Wind wieder gedreht hat und ihr nicht mehr Staub wischen müßt. (Stell ich mir furchtbar vor, denn Staub wischen mag ich gar nicht gern.)
Auf jeden Fall herzlichen Dank für eure wunderbare Berichterstattung und die wunderschönen Fotos. Alles Gute Friederike und Franz

sytaurus hat am Juli 8th, 2011 14:22 geantwortet:

na ja, eigentlich würden wir jetzt lieber auf der Piste stehen, als Staubwischen (ist neben Fensterputzen meine zweitliebste „Beschäftigung“). Aber auch hier haben wir noch genug zu tun.

Euer „Ascheglück“ ist sicher unangenehm, hoffentlich hat es bald ein Ende. 90 Tage – 3 Monate -sehr beachtlich chilenische Gründlichkeit. Habt ihr dem Busfahrer ein Pickerl mit einem großen Minuspunkt auf sein Vehikel geklebt ?
Liebe Grüße, Werner

sytaurus hat am Juli 10th, 2011 21:15 geantwortet:

er war ja im Recht, wir hatten schlecht geschaut u. von den Naturgewalten behindern lassen, aber er hätte ja nicht so pitzelig sein müssen – im Grunde war die Deppensteuer ja berechtigt.

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