5.08.2011

Mo. 01.08.2011 – Arequipa bis Canón del Colca

Kathedrale von Arequipa

Da wir noch genug Zeit bis zu unserem Flug von La Paz haben, sind wir diesmal wieder günstig, schnell und gut mit dem collectivo (Sammelbus) über die Berge nach Arequipa geflitzt, denn diese Stadt soll besonders schön sein und außerdem hat hier der Río Colca mit 3.191m einen der tiefsten Canyons der Welt gegraben. Und wirklich, rundherum hohe meistens schneebedeckte Berge oder Vulkankegel und die meisten Häuser dieser Stadt aus weißem Tuffstein gebaut. Rund um den Plaza de Armas (Hauptplatz) und der reichgeschmückten Kathedrale reiht sich ein Kolonialhaus ans andere.

Glöcker von Arequipa

Wir haben Glück, denn das ganze Wochenende wird noch der Unabhängigkeitstag mit Paraden und Open Air-Konzerten gefeiert. In Europa haben wir immer das Problem, dass jemand großes vor uns steht, hier überragen wir jedoch die meisten Peruaner und haben somit fast immer ( auch aus den hinteren Reihen) eine gute Sicht auf das Geschehen.  Gestern sind wir bereits um 3 Uhr morgens für unseren Ausflug in den Colca-Canyon abgeholt worden. Die Fahrt war sehr ruhig, weil alle geschlafen haben. Erst kurz vor Sonnenaufgang bin ich munter geworden, da waren wir aber leider bereits über die hohen Pässe drüber und schon wieder auf dem Weg runter nach Chivay. Irgendwie dumm von uns nur einen Tagestrip gebucht zu haben, denn so haben wir kaum genug Zeit alles zu sehen.

Canón de Colca

Über schmale abenteuerliche Straßen immer am Rand der  tiefen Schlucht des Canyons kommen wir schließlich zum Cruz de Condor. Dort stehen mindestens 10 Minibusse und alle Leute hocken in der Nähe des Abgrundes auf den Felsen und warten. Anfangs feixen wir noch, weil sich außer einem kleinen Spatz kein Vogel blicken lässt, aber bereits kurz drauf schwebt der erst Kondor ein. Es ist ein majestätischer Anblick wenn so ein Vogel mit ca. 3m Spannweite über einem in der Luft schwebt. Nach und nach kommen immer mehr bis es schlussendlich acht Stück sind.  Wir haben Glück, denn da wo wir stehen lassen sich zwei junge und ein älterer Kondor auf einem Felsen nieder. Das Gedränge um die besten Plätze ist natürlich groß und die Fotoapparate laufen heiß. Leider ist aber unsere Zeit beschränkt und wir müssen bereits nach einer dreiviertel Stunde weiter, denn das Mittagessen und die heißen Thermalquellen warten auf uns (ich hätte diesen Königen der Lüfte noch Stunden zuschauen können).

3m Spannweite ist beeindruckend

Da wir für die Thermen aber nur 40 Minuten Zeit hätten, haben wir uns lieber von der Gruppe abgesetzt und einen Spaziergang über den Markt und den Besuch der historischen und wunderschön dekorierten Kirche gemacht (abgesehen davon, dass uns der Eintritt für dieses doch sehr kurze Badevergnügen  zu teuer war). Am Rückweg haben wir noch für ein paar Fotostopps halt gemacht und ich habe mich in ein Alpaka verliebt. Es war so unglaublich kuschelig (noch besser als jeder Pullover) und zum Abschied habe ich sogar noch ein Küsschen bekommen.

Abschiedsküsschen

Eine Spezialität hier ist Alpakafleisch, es schmeckt wie Wild und hat 30% weniger Fett als Rind. Wir haben es nicht probiert, da ich immer dieses süße Tierchen vor Augen hätte. Auch Cuy (Meerschweinchen) vom Grill ist eine Spezialität, die man auf jedem Markt bekommt. Wir lieben es alles durch zu probieren und natürlich ganz besonders die süßen und flüssigen Leckereien, die es hier in unglaublicher Vielfalt gibt. Auf dem Rückweg haben wir noch auf dem Papapampa-Pass  einen Halt eingeschoben, so auf knapp 5.000m war es so richtig schön huschi-kalt, aber wir hatten einen traumhaften Blick auf den 5.822m hohen Vulkan Misti und den 6.075m hohen Gletscher Chachani. Den Abend haben wir dann noch nett mit einem Pisco Sour auf der Dachterrasse unseres Hostels ausklingen lassen.

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