Sonntagmorgen – wir schauen aus dem Niedergang und beschließen, heute ist ein guter Tag zum Weiterfahren. Es scheint die Sonne und auch der Wind bläst zufriedenstellend. Also Außenborder auf der Relingshalterung montiert, Dinghi aufs Deck geschnallt, alles seefest verstaut damit möglichst wenig klappert oder durch die Gegend fliegt. Unsere Gemüse- u. Obstboxen sind zwischenzeitig auch gut gefüllt, denn es dürfte sich rumgesprochen haben, dass wir großzügig sind wenn wir ein kleines „Gastgeschenk“ bekommen. So wechselt dosenweise Bootsfarbe, Zucker (besonders beliebt), Reis oder, wie es sich bei den Damen herumgesprochen hat, BHs und Nagellack gegen Yams, Kokosnüsse, Papaya oder grüne Bohnen den Besitzer und alle sind happy.
Als wir ums Kap von Panasia rum sind, lassen wir unseren neuen Oktopus mal schwimmen und schon nach 10 Minuten versucht sich doch glatt so ein gefräßiger Fisch an seinen spitzen silbrigen Innereien gütlich zu tun. Aber nicht mit uns, nach kurzem Kampf liegt der kapitale Wahoo bei uns am Heck und ist schon filetiert. So jetzt wissen wir auch, was es die nächsten Tage zu essen gibt – endlich wieder Fisch bis zum Abwinken! Leider erweist sich jedoch das Wetter als nicht so stabil wie angekündigt, statt der angekündigten 10-15 Knoten haben wir durchschnittlich 30 Knoten und in den Gewitterböen stattliche 45 Knoten. Das Schiff schaukelt in der schweren Kreuzsee mit brechenden Wellen, dass man sich kaum festkrallen oder verbarrikadieren kann. Na, und das wird ja noch lustig werden die nächsten 3.400 sm (6.500 km) oder auch vier Wochen bis wir Cocos Keeling erreichen.
sytaurus hat am August 21st, 2014 23:43 geantwortet:
Im Indic bläst es scheinbar immer, in den 2 Monaten hier hatten wir noch keinen einzigen Tag Flaute oder weniger als 15 kn Wind. Aber damit kann man leben, es gibt schlimmeres.